Derzeit sind in Deutschland einige wichtige Arzneimittel knapp, zum Beispiel Fiebersäfte für Kinder. Um diese Situation zu entschärfen und nachhaltige Lösungen für eine sichere Arzneimittelversorgung zu schaffen, plant Bundesgesundheitsminister Lauterbach unter anderem gelockerte Preisregeln. Er hat hierzu ein Eckpunktepapier vorgelegt.
Gesundheit – „Dass man in Deutschland nur schwer einen Fiebersaft für sein Kind bekommt, der im Ausland noch erhältlich ist, ist inakzeptabel.“ Dies sagte Bundesgesundheitsminister Lauterbach bei der Vorstellung seiner Eckpunkte. Diese sollen Grundlage für ein Gesetzespaket bilden, das dazu dient, Arzneimittelengpässe zu vermeiden.
Höhere Preisobergrenzen für Kinderarzneimittel
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Versorgung mit Kinderarzneimitteln zu verbessern, künftige Arzneimittelengpässe zu vermeiden und den Produktionsstandort EU zu stärken.
- Unter anderem soll es für bestimmte Kinderarzneimittel keine Rabattverträge und Festbeträge mehr geben, und die Preisobergrenze soll um 50 Prozent erhöht werden. Damit wird die Lieferung wichtiger Medikamente wirtschaftlich attraktiver.
- Bei Ausschreibungen der Krankenkassen für Rabattverträge – zunächst nur für Antibiotika und Arzneimittel zur Behandlung onkologischer Erkrankungen – soll künftig ein Anteil speziell für Anbieter des Produktionsstandortes EU ausgeschrieben werden. Europäische Produzenten sollen so stärker zum Zuge kommen.
- Außerdem ist für rabattierte Arzneimittel eine mehrmonatige Lagerhaltung vorgesehen, um die Versorgung bei Engpässen zu sichern.
- Um früh zu erkennen, bei welchen Medikamenten sich Engpässe abzeichnen könnten, soll zudem die Versorgungslage intensiver überwacht werden.
Das Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums finden Sie hier. (opm)