Ehemalige St. Christophorus Kirche Dorthausen wird abgerissen

Die Schließung der Kirche Dorthausen und der Profanierung/Entweihung am 6. Juli 2014 sind nun über 7 Jahre her. Ganz überraschend kam also nun die Information über die Räumung und endgültigen Verkauf des Grundstücks nicht.

St. Christophorus Kirche Dorthausen – Text/Fotos: Christian Storms

Mönchengladbach – Aber in 7 Jahren ist einiges passiert. In dieser Zeit hat sich neben dem Arbeitskreis Zukunft Kirche Dorthausen auch der Heimatverein und die St. Christophorus Schützenbruderschaft Dorthausen an vielen Gesprächen und Versammlungen mit dem Kirchengemeindeverband Mönchengladbach-Südwest Kirchenvorstand St. Mariä Heimsuchung Hehn beteiligt.

Der Kirchenvorstand oder auch Pfarrverwaltungsrat genannt ist zuständig für das Vermögen, Gebäude, Grundstücke und Personal der jeweiligen katholischen Kirchengemeinde und ist das höchste Gremium einer Pfarrei in Vermögensangelegenheiten.

Im aktuellen Pfarrbrief WIR Ausgabe 06/21 ist ein Bericht zu finden der mit der Überschrift Dorthausener Kapelle wird leergeräumt dargestellt wurde. Weiter steht im Bericht, dass die Verkaufsgespräche für das Grundstück rund um die Dorthausener St. Christophorus Kapelle nun soweit fortgeschritten sind, dass die Kapelle bis zum 31.12.2021 leergeräumt werden muss.

Es handelt sich hierbei nicht, wie einige Anwohner und Mitglieder befürchten um unsere Josefskapelle (unsere letzte kirchliche Einrichtung in Dorthausen) die abgerissen wird, sondern fachlich handelt es sich, weil wir als Dorthausen eine Kapellengemeinde sind um unsere ehemalige St. Christophorus Kirche.

Allein der Namensunterschied könnte natürlich als unverwechselbar angenommen werden. Aber zu tief sind halt die Erinnerungen und Befürchtungen auch nach vielen Jahren. Die Josefskapelle bleibt und hat nichts mit der ehemaligen Christophoruskapelle (Kirche) zu tun.

Nachdem der Heimatverein und die Schützenbruderschaft mit dem geplanten Abriss nicht nur ihren Kirmesplatz, sondern auch den benötigten Platz als Lagerraum vom Vereinsmaterial verliert, können wir dankeswerter Weise bei unserem Mitglied Paul Merbecks ein Zwischenlager in Kothausen auf dessen Privatgrundstück zur Lagerung des Inventars nutzen.

Am 19.11.2021 wurde dann mit einigen Helfern, die ehemalige Kirche (Keller, Abstellräume, Raum neben Sakristei als Lagerstätte mit einem doch komischen Gefühl im Bauch geräumt.

Im Vorfeld wurde mit den verantwortlichen des KV Hehn über den Verbleib und Verwendung der Kirchenglocke und der Christophorus „Abbildung“ an der Außenwand der Kirche (Namensgeber und Schutzpatron unserer Bruderschaft) gesprochen.

Am Sonntag, den 26.08.2007 hat die Glocke der St. Christophoruskirche Dorthausen bekanntermaßen zum letzten Mal geläutet. Der Grund: Auf Anraten eines Baugutachters des Bistums Aachen war der Glockenturm unserer damaligen Kirche so marode und sanierungsbedürftig, dass eine weitere Nutzung der Glocke zu gefährlich ist, da in naher Zukunft die Gefahr bestand, dass der Turm auseinanderbricht.

Es wurde nun vereinbart, dass die Glocke den Dorthausener Bürgern (trotz finanzieller Angebote von Privatpersonen) als Erinnerung zur Verfügung gestellt wird. Es ist beabsichtigt ein diebstahlsicheres Gestell zu fertigen und am Wegekreuz am Wendehammer der Christophorusstraße Richtung Dahlener Heide aufzustellen und zu verankern und so für die Öffentlichkeit als Sinnbild zu dienen. Läuten wird sie dann auch nicht mehr, aber sie wird visuell sichtbar sein und im Herzen klingen.

Der vor einigen Jahren durch die Schützen/Fahnengruppe komplett erneuerte und verzinkte Christophorus aus Metall an der Außenwand wird beim Neubau der Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser an die Außenwand des Gebäudes angebracht wurde seitens des KV Hehn mit den neuen Eigentümer (Immobilien/Architekt/Bauunternehmen) vereinbart. So wird der Christophorus an der Christophorusstraße auch ein visueller Blickfang sein und als Erinnerung dienen. Falls dieses, warum auch immer nicht möglich ist, findet der Heimatverein und die Schützenbruderschaft andere Verwendung dafür.

Der im Innenraum der ehemaligen Kirche hängende Fahnenschrank der Schützenbruderschaft wird der Kolpingfamilie MG-Günhoven zur Verfügung gestellt, die diesen für ihre Fahne nutzen werden.

Josefskapelle zur Weihnachtszeit

Der Gildenbaum auf der Kirchenwiese muss ebenfalls eine neue Heimat finden nachdem dieser überarbeitet (neue Gruppenschilder etc.) wurde. Über den zukünftigen Standort bedarf es jedoch noch einige Absprachen.

Die Ballsportwiese am Spielplatz wird im Rahmen der Spielplatzpatenschaft des Heimatverein/Bruderschaft für unsere Feierlichkeiten z.B. Volks-Heimatfest zukünftig genutzt werden.

In wie weit nach der Fertigstellung der neuen Gebäude auf dem ehemaligen Kirchengelände unsere Vereine in Dorthausen davon profitieren können wird nachberichtet.