Ein gepflegtes Bier bringt Menschen zusammen

Auch dank Unterstützung durch die WFG Kreis Viersen wurde die Unternehmensgründung der „Neue Willicher Brauerei UG“ zu einer Erfolgsgeschichte.

Willich – „Bier braucht Heimat“: Davon ist Christoph Heyes überzeugt. 2020 setzte er seine Überzeugung in die Tat um und gründete gemeinsam mit Stephan Kramer und Frank Schuster die „Neue Willicher Brauerei UG“. Eine Erfolgsgeschichte, wie man inzwischen weiß: Es ist ihnen gelungen, die Bierbraukunst wieder zurückzuholen in die Stadt und die Region. Auch dank der Unterstützung durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen, die mit ihrem Startercenter in der Gründungsphase mit Rat und Tat zur Seite stand.

Dabei war es nicht unbedingt zu erwarten, dass Christoph Heyes, Jahrgang 1980, Bierbrauer wird. Er ist Historiker, arbeitete im Deutschen Bundestag – und packt nun kräftig mit an, wenn es darum geht, das Willicher Pils an die Kundschaft zu bringen. Aber wie kam es eigentlich dazu?
Wegen des „Kindes im Manne“ sei er aus seriösem, jugendlichem Leichtsinn Gründer geworden, erzählt Heyes schmunzelnd. Sein Ziel sei es, in Willich die Bierkultur zu rekultivieren. Schließlich blicke die Stadt zurück auf eine große Brautradition. Einst hätten in Willich über 500 Menschen im Brauwesen gearbeitet. Seine Idee: die alte Bierbraukunst neu definieren. Und ein Bier zu brauen ohne jede Zusatzstoffe, nur mit Hopfen, Hefe, Malz und Wasser.

Das ist Christoph Heyes und seinen Mitstreitern gelungen. Ihr Pils steht ganz in der Tradition der Willicher Altbiere, die sich ebenfalls durch ihre besondere Hopfennote auszeichneten. „Wir brauen ein Bier mit Pfiff, kraftvoll und ehrlich“, sagt Heyes: „Ein Bier, an das man sich wieder erinnert.“
Diese Überzeugung und der Glaube an das eigene Produkt sei entscheidend für den Erfolg eines Existenzgründers, sagt der Gründungsberater der WFG, Mathias Brockmann. Dann müssen die Geschäftsidee und der Businessplan genau ausgearbeitet werden, um das neue Unternehmen auf eine gute Grundlage zu stellen. „Dabei unterstützen wir die Existenzgründer, und all das ist bei der Neuen Willicher Brauerei hervorragend gelaufen“, sagt Brockmann.
Bier bringt Menschen zusammen, davon ist Heyes überzeugt. Wie von lokalen Produkten. So lautet das Motto der Brauerei denn auch: Das Rheinlandpils! So will man Willich wieder zurück auf die Landkarte der Bierstädte bringen. Dazu trägt auch das Logo der Brauerei bei: es besteht aus drei Ähren, die ein W formen. Das steht für Willich. Die neue, alte Bierstadt im Kreis Viersen. (opm)

Bringen Willich zurück auf die Landkarte der Bierstädte: Frank Schuster, Christoph Heyes und Stephan Kramer. Foto: WFG

 

3 Kommentare

  1. Leider werden die Orte immer weniger wo man ein Bier trinken kann. Ich bin in den 70er in Dülken jung gewesen, da ging es bis zum Morgengrauen über den Fohlenkeller,die Dachluke bis zur Windrose und auf dem Heimweg noch schnell bei Prömper in die Backstube Brötchen holen. Manche Oma hat Samstags auf dem Markt ungläubig den Kopf geschüttelt als wie erst aus der Kneipe kamen.

  2. Ich erinnere mich auch noch gut! Das Treppchen,Hühnermarkt 5 usw. da haste immer wen getroffen

  3. Wer vom Kreis Viersen war und zu früheren Zeit Dülken nicht kannte, der hatte was verpasst. Man sieht in unsere Kreisstadt Viersen, das auch die hoch Promovierte hier Sesshaft waren und heute noch das Brauchtum mit der Närrischen Wissenschaft hoch halten. Das kann man in Dülken nur mit Bier und Wein als Ritus ansehen, der jedem sein eigenes Maß sich selbst anvertraut. Hier sind sämtliche Feste und Veranstaltungen mit Genuss gefeiert worden. Wenn man nur Bedenkt das Dülken 114 Gaststätten hatte, und von Freitags bis Sonntags alle vier Gäste hatte, das an einer Theke in Viererreihe man gestanden hat, was sich heute keiner mehr Vorstellen kann. Freude und Geschäfte wurden einfach in der Gaststätte gemacht meist unter dem Handwerk. Auch wurden sehr viel Vereinsleben gelebt. Sparclubs ohne Bier gab es nicht. Soßier und ein Bier war alltäglich. Opas ließen sich eine Milchkanne voll Bier vom Enkel holen lassen von einer Gaststätte. Sankt Martin bekam man als Auswärtiger kein Platz in einer Gaststätte in Dülken die waren alle überfüllt. Ohne Bier gab es früher keine Baustelle, das gehörte einfach dazu. Bier war das Getränk des Himmels. Der Gerstensaft gehörte zu leben. Vereine hatten keine Nachwuchssorgen. Wir wünschen dem neuen Team in Willich Kreis Viersen viel Erfolg und uns den Durst.

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