Ein Meilenstein für den regionalen Naturschutz – Der Hammer Bach kehrt zur Natur zurück

Mit einem ambitionierten Renaturierungsprojekt kehrt der Hammer Bach unter anderem an der Viersener Bachstraße zu seinen natürlichen Ursprüngen zurück. Das Vorhaben, das vom Wasser- und Bodenverband Mittlere Niers umgesetzt wird, verspricht nicht nur eine ökologische Aufwertung des Gewässers, sondern auch einen verbesserten Hochwasserschutz und neue Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Viele Jahrhunderte lang waren Bäche und Flüsse dynamische Gewässer, die ihre Landschaft prägten, sich immer wieder veränderten und wertvolle Auenlandschaften schufen. Durch den Einfluss des Menschen wurden jedoch viele dieser Wasserläufe begradigt, kanalisiert und von ihrer natürlichen Umgebung getrennt. Der Hammer Bach ist ein typisches Beispiel für diesen Wandel – und genau hier setzt das Renaturierungsprojekt an, welches rund 3.700 Quadratmeter an der Kölnischen Straße, Bachstraße und Bunsenstraße umfasst.

Um dem Bach wieder seinen natürlichen Charakter zu verleihen, wird sein Verlauf behutsam verschwenkt und die Uferbereiche werden mit flacheren Böschungen neu gestaltet. Zudem sorgen eingebrachtes Totholz und Störsteine für eine größere Strömungsvielfalt, wodurch sich natürliche Strukturen entwickeln können. Die angrenzende Fläche wird in eine artenreiche Auenlandschaft umgewandelt, indem bestimmte Bereiche abgesenkt und mit heimischen Pflanzen begrünt werden.

Das Projekt dient jedoch nicht nur dem Schutz und der Wiederherstellung der Natur. Durch die Wiederherstellung der Auenlandschaft kann der Hammer Bach künftig Hochwasser besser aufnehmen und speichern. Dies verringert das Risiko von Überflutungen und trägt zu einer stabileren Wasserführung bei. Darüber hinaus verbessert sich die Wasserqualität, da die natürliche Selbstreinigungskraft des Gewässers durch die vielfältige Struktur gefördert wird.

Die ersten Maßnahmen sind bereits gestartet und die Bauarbeiten haben begonnen, in denen der neue Verlauf des Hammer Bachs modelliert wird. Besonderes Augenmerk wird auf den Schutz der heimischen Fauna gelegt: Ab Mai tritt eine Ruhephase in Kraft, um die Brut- und Laichzeiten nicht zu stören. Die eigentlichen Bauarbeiten werden im August abgeschlossen sein, gefolgt von einer ökologischen Nachsorge, um die Entwicklung des Gewässers genau zu beobachten. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Claudia-Isabell Schmitz