Ab sofort sind die Bewohnerinnen und Bewohner in den Wohngemeinschaften der Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe Viersen wieder mobiler: Mit Unterstützung der Sparkasse Krefeld konnte der Verein einen neuen Bus für gemeinsame Aktivitäten anschaffen.
Viersen-Süchteln – In den beiden Wohngemeinschaften der Suchtberatung in Süchteln leben 18 Frauen und Männer mit einer Abhängigkeitserkrankung. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer, die Mahlzeiten werden gemeinsam eingenommen. Das sogenannte „ambulant betreute Wohnen in Wohngemeinschaften“ ist eine Maßnahme der Eingliederungshilfe, wie Koordinatorin Christiane Scharff berichtet. „Wohnen können bei uns Menschen ab 18 Jahre. Unsere derzeitigen Bewohner sind von etwa Mitte 30 bis Anfang 70“, erläuterte sie während der offiziellen Übergabe des neuen Busses durch die Sparkasse Krefeld.
Der weiße Citroen Jumpy verfügt über acht Sitze. „Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für gemeinsame Aktivitäten mit den Bewohnern nutzen können, sei es für einen Museumsbesuch oder ein Minigolfspiel. So ermöglichen wir den von uns betreuten Menschen soziale Teilhabe – sie können am normalen Leben teilnehmen“, erklärt Michael Hauser, der Leiter der Suchtberatung. Darüber hinaus soll der Bus für Transporte, Einkäufe und Umzüge genutzt werden. In den letzten eineinhalb Jahren hatten die Wohngemeinschaften kein Fahrzeug zur Verfügung, nachdem der Vorgänger allzu sehr in die Jahre gekommen war. „Der neue Bus wird viel im Einsatz sein“, berichtet Hauser.
Mit 10.000 Euro unterstützte die Sparkasse Krefeld die Anschaffung des Vorführfahrzeugs. „Es ist unsere Aufgabe, gemeinnützige Initiativen in der Region zu fördern, und wir sind stolz darauf, dass wir unsere Gewinne der Allgemeinheit zurückgeben“, sagte Vorstandsvorsitzender Lothar Birnbrich, der die Autoschlüssel zusammen mit Regional-Repräsentant Stefan Vander an die Suchtberatung übergab.
Dabei informierte Michael Hauser über die vielfältigen Aufgaben der Suchtberatung, die sich kreisweit engagiert und für alle Arten von Sucht zuständig ist. Darüber gibt es einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Kreis Viersen. „Unser Versorgungsauftrag umfasst die Prävention, die Beratung und die Vermittlung etwa in Therapien oder in ambulante Reha-Maßnahmen sowie die Nachsorge nach einer Therapie“, erläuterte Hauser. Das beginnt mit einem wöchentlichen offenen Angebot: „Hier können suchtkranke Menschen einfach einen Kaffee trinken oder ein Brötchen essen – und dazu vielleicht Unterstützung beim Antrag auf Bürgergeld erhalten, weil sie das alleine nicht schaffen.“
Derzeit beschäftigt die Suchtberatung rund 42 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in Viersen-Dülken, Außenstellen gibt es in Kempen, Nettetal und Willich. Im Dezember besteht die Suchtberatung 50 Jahre. Das Jubiläum soll Anfang 2024 gefeiert werden. (opm)
Es mag paradox erscheinen, wenn man einerseits versucht, Substanzabhängigkeiten zu bekämpfen, während man andererseits weiterhin stark von fossilen Brennstoffen abhängig ist. Beide Themen befassen sich mit Formen der Abhängigkeit, die langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben können, sei es auf individueller oder auf globaler Ebene.
Die Bekämpfung von Substanzabhängigkeiten ist eine wichtige gesundheitspolitische Maßnahme, die darauf abzielt, die physische und psychische Gesundheit von Individuen zu verbessern. Sie konzentriert sich auf den Einzelnen und dessen persönliches Umfeld. Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen eine ähnliche Sucht darstellt, die jedoch auf globaler Ebene auftritt und erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesundheit hat.
Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas sind seit der industriellen Revolution die treibende Kraft unserer Gesellschaften und Wirtschaften. Jedoch tragen sie erheblich zur Erderwärmung bei und verursachen gesundheitsschädliche Luftverschmutzung. Wenn wir weiterhin auf diese Brennstoffe angewiesen sind, setzen wir uns und zukünftige Generationen ernsthaften Risiken aus.
Es ist also sinnvoll, beide Formen der Abhängigkeit gleichzeitig zu adressieren. Eine solche integrierte Herangehensweise würde dazu beitragen, sowohl die individuelle Gesundheit als auch die Gesundheit unserer Erde zu verbessern. Dabei geht es darum, nachhaltige und gesunde Alternativen zu finden und zu fördern, sei es in Bezug auf die individuelle Substanznutzung oder unsere Energiequellen.