Im Rahmen seiner landesweiten Fachkräftetour hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag, 5. September 2024, die Firma Mars in Viersen besucht.
Viersen-Dülken/Region – Das weltweit agierende Schokoladenunternehmen in Familienhand ist seit 45 Jahren im Kreis ansässig. Mit seinen aktuell 320 Beschäftigten aus 30 Nationen bietet es ein internationales Arbeitsumfeld und leistet unter anderem mit Mentoring-Programmen für Nachwuchskräfte, Projekten für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und Sprachkursen einen wichtigen Beitrag bei der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften aus dem In- und Ausland.
„Es gibt in Nordrhein-Westfalen erwerbsfähige Menschen, die insgesamt bisher noch weniger gut am Arbeitsmarkt teilhaben. Unser Ziel muss sein, sie besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und als Fach- und Arbeitskräfte zu gewinnen. Aber allein mit den inländischen Potenzialen kann der Arbeits- und Fachkräftemangel nicht mehr aufgefangen werden. Wir brauchen deshalb auch dringend qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Ihre Zuwanderung müssen wir wertschätzen und ihnen attraktive Bedingungen bieten. Wenn es nicht Menschen gäbe, die zu uns kommen, könnten wir zahlreiche Stellen nicht besetzen. Ich freue mich sehr, hier bei Mars das vielfältige Engagement des Unternehmens beim Aufbau und der Aquise von Fachkräften sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland zu sehen“, so Arbeitsminister Laumann.
Für Evelina Wagner, Fabrikdirektorin der Mars Confectionery Supply GmbH in Viersen, sind Fachkräfte natürlich von essenzieller Bedeutung: „Als globales Unternehmen ist ein internationales Arbeitsumfeld und die Mobilität von Talenten zwischen unseren Märkten Alltag. Dabei sind Gleichberechtigung, Inklusion und Vielfalt tief in unseren Unternehmenswerten verankert. Wir freuen uns über alle Maßnahmen der Politik, die Mobilität und eine schnelle Integration erleichtern.”
Im Anschluss an den Unternehmensbesuch nahm Minister Laumann am Fachkräftekongress der Regionalagentur Mittlerer Niederrhein zum Thema „Fachkräfteentwicklung in der Region Mittlerer Niederrhein – vielfältige Handlungsfelder zur Deckung aktueller und zukünftiger Fachkräftebedarfe in der Region“ teil, bei dem es schwerpunktmäßig darum ging, inländische Potenziale für den Arbeitsmarkt in der Region zu heben beziehungsweise zu erhalten. Im Fokus standen junge Menschen ohne Schulabschluss, die Förderung von Frauen in Fach- und Führungspositionen, familienfreundliche Unternehmenskulturen und die Möglichkeit von Teilqualifizierungen.
In der Region Mittlerer Niederrhein werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich über 25 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Umso wichtiger ist es, das inländische Arbeitskräftepotential optimal zu nutzen und gleichzeitig Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland für die Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen.
Das Ziel der Landesregierung ist es, alle erwerbsfähigen Menschen, die hier in Nordrhein-Westfalen leben, in den Arbeitsmarkt zu integrieren und als Fach- und Arbeitskräfte zu gewinnen. Gerade bei jungen Menschen ohne Berufsabschluss, älteren Menschen, Frauen, Menschen mit Behinderungen sowie Migrantinnen und Migranten gibt es noch große Potenziale für den Arbeitsmarkt, die das Ministerium im Rahmen der Fachkräfteoffensive mit vielfältigen Maßnahmen fördert. Im Bereich der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte, die grundsätzlich in eigener Verantwortung der Unternehmen liegt, will die Landesregierung mit einem Beratungs- und Unterstützungsangebot für den Anwerbungsprozess sowie und bei der Etablierung einer Willkommenskultur unterstützen.
Betram Gaiser, Leiter der Regionalagentur Mittlerer Niederrhein: „Mit der Fachkräfteoffensive unternimmt die Landesregierung einen wichtigen Schritt zur Deckung des Fachkräftebedarfs. Diese Fachkräfteoffensive in der Region gemeinsam mit Leben zu füllen, ist die Aufgabe der vor Ort handelnden Partner und Institutionen. Daher freut es mich umso mehr, dass wir mit Arbeitsminister Laumann sowohl über die Herausforderungen am Mittleren Niederrhein als auch die vielen guten Beispiele und Initiativen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region diskutieren konnten.“
Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein: „Wir begrüßen die Fachkräfteoffensive der NRW-Landesregierung, an der wir uns mit vielfältigen Aktivitäten beteiligen. So haben wir beispielsweise schon gute Erfahrungen mit der Vermittlung von geflüchteten Menschen ins Berufsleben gemacht. Hier bedarf es aufgrund der komplexen Prozesse kompetenter Beratung und Unterstützung, die wir unseren Mitgliedsunternehmen anbieten – dazu gehören auch unsere regelmäßig stattfindenden Fachkräftekongresse, die wir gemeinsam mit den Agenturen für Arbeit veranstalten.“
Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach: „Als wachsende Region, die den Strukturwandel mutig vorantreibt, begegnet uns der Fachkräftemangel an vielen Stellen. Unser Ziel muss es sein, junge Menschen für die Region und die beruflichen Chancen, die sie hier haben, zu begeistern und ihnen durch Bildung und Qualifizierung das Rüstzeug für den sich wandelnden Arbeitsmarkt an die Hand zu geben. Vor allem aber müssen wir schneller werden: Beim Abbau von bürokratischen Hürden und Hemmnissen, bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, bei der Integration motivierter Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt und bei der Förderung und Bindung von Talenten, die uns in andere Regionen oder ins Ausland abwandern.“
Der Besuch in der Region Mittlerer Niederrhein im Rahmen der Fachkräftetour ist Teil der „Fachkräfteoffensive NRW“. Ziel der Tour ist es, ein noch besseres Bild von der teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituation in ganz Nordrhein-Westfalen zu gewinnen sowie der Austausch mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen. Mit der „Fachkräfteoffensive NRW“ koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie unter www.mags.nrw/fachkraefteoffensive. (opm)