Fake-News: „Erdbeere schnell“ ein Fake und trotzdem gefährlich

Die Warnung zu „Erdbeere schnell“ treibt bereits seit mindestens 2007 ihr Unwesen in sozialen Netzwerken und WhatsApp-Nachrichten. Dabei reiste der durch ein automatisches Programm übersetzte und verbreitete Text als Kettenbrief bereits mehrfach um die Welt. Dennoch zeigt die Nachricht ein wichtiges Thema auf: Die offene Aufklärung zu Drogen und die Gefahren der Einnahme.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Faktenfinder – Erneut sorgt der Kettenbrief „Erdbeere schnell“ für Angst unter den Eltern, doch die Warnung tourt seit mindestens zehn Jahren durch die digitale Welt und bis heute gibt es keine Meldungen zu gesicherten Vorfällen.
In England sorgte die Meldung, aus der hervorgeht, dass Dealer die Drogen im Wert von mehreren Hundert Euro an Kinder verschenken würden, bereits 2008 für eine umfassende Informationen durch die Polizei an über 80 Schulen. Bereits wenige Tage später widerlegte die Bezirkspolizei vor Ort die Meldung und entschuldigte sich für die „unnötige Sorge“, die die Warnung verursacht habe.

Auch die neuseeländische Polizei hatte 2014 mit der Meldung zu kämpfen, gefunden wurde die „Erdbeere schnell“ nicht. „Die virale Botschaft die Eltern dazu bringt, auf Methamphetamin mit Schulgeschmack aufmerksam zu werden, ist eine wiederkehrende Farce“, so die neuseeländische Polizei. Mittlerweile ist die Nachrichten auf ihrer Reise um die Welt auch in Deutschland angekommen, wurde in den letzten Tagen und Wochen tausende Mal geteilt. Auch hier gibt es bisher keine Meldung über einen tatsächlichen Fund. Der beste Weg diese Kettenbriefe zu stoppen ist sie ruhen zu lassen, sie nicht weiter zu verbreiten, und so gilt auch weiterhin der gute Vorsatz: „Erst denken, dann klicken“…

Es ist daher unwahrscheinlich, dass die „Erdbeere schnell“ in dieser digitalen Fake-Form zu einer tatsächlichen Gefahr wird und trotzdem zeigt die Nachricht ein wichtiges Thema auf: Die offene Aufklärung zu Drogen und die Gefahren der Einnahme.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet auf der Seite www.bzga.de neben umfassenden Informationen oder der Konzeption zu einer Jugendkampagne zur Alkoholprävention für 12- bis 16-Jährige ebenfalls weiterführende Links zu Themen der Suchtprävention. Schließlich sterben laut BZGA in Deutschland jedes Jahr mindestens 110.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums, weitere 40.000 Menschen sterben an den Folgen schädlichen Alkoholkonsums, und etwa 1.300 Todesfälle im Jahr geschehen in Folge illegalen Drogenmissbrauchs. (dt)

„EILMELDUNG Neue Droge in Schulen … Bitte geben Sie dies weiter, auch wenn Sie keine Kinder in der Schule haben. Eltern sollten über diese Droge wissen. Dieses ist eine neue Droge, die als „Erdbeere schnell“ bekannt ist. Es gibt eine sehr beängstigende Sache, die in den Schulen jetzt gerade geschieht, dass wir uns alle bewusst sein müssen. Es gibt eine Art Kristallmethod, das herumgeht das sieht aus wie Erdbeer-Pop-Steine (die Süßigkeiten, die brutzeln und in deinen Mund „knallen“). Es riecht auch nach Erdbeere und wird Kindern auf Schulhöfen ausgehändigt. Sie nennen es Erdbeere Meth oder Erdbeere schnell. Kinder nehmen dieses Denken auf, dass es Süßigkeiten ist und ins Krankenhaus in einem schrecklichen Zustand gebracht werden. Es kommt auch in Schokolade, Erdnussbutter, Cola, Kirsche, Traube und Orange. Bitte anweisen Sie Ihre Kinder nicht, Süßigkeiten von Fremden zu akzeptieren und sogar nicht akzeptieren Süßigkeiten, die so von einem Freund aussieht (wer kann es gegeben haben und glaubte es ist Candy) und alles, was sie haben, sofort zu einem Lehrer, Schulleiter, etc. zu bringen. Senden Sie diese E-Mail an so viele Menschen wie möglich (auch wenn sie keine Kinder haben), damit wir das Bewusstsein erhöhen und hoffentlich verhindern Sie Tragödien .. !!
Bitte teilen Sie mit MaXimum Bewusstsein, wie es wirklich hilfreich ist“

Foto: Screenshot Rheinischer Spiegel