Frischer Wind in der historischen Kaisermühle Viersen

Es war ruhig geworden in der vergangenen Zeit im Hotel und Restaurant Kaisermühle Viersen. Das allerdings wird sich nun wieder ändern, denn mit einem eher unerwarteten Konzept erwacht die alte Mühle wieder zu neuem Leben.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Bereits seit März kann man in der Kaisermühle Viersen wieder in den angebotenen Doppel- oder Vier-Bett-Zimmern übernachten. Noch in diesem Monat soll auch das Restaurant wieder eröffnen. Das überrascht mit neuen Gerichten. Doch, fangen wir vorne an, denn Jian Wei Lou hat die historische Kaisermühle in Viersen gekauft. Für den Geschäftsmann, der bereits in Köln, Essen sowie Düsseldorf Immobilien besitzt, kam der Kauf eher ungeplant. Vor einigen Jahren stand nämlich ein Grundstück gegenüber der Kaisermühle auf dem Konzept, bei den Verhandlungen fiel ihm dann auch der Kaiserteich auf. Bereits während der Corona-Pandemie wurde deshalb Kontakt mit dem bisherigen Besitzer der Kaisermühle aufgenommen, mittlerweile ist der Kauf abschlossen.

Nun laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung des Restaurants durch den Pächter Dino Zheng, der bisher in Düsseldorf verschiedene Restaurants führt. Von Sushi (Man Thai), über thailändische, japanische und chinesische Küche (Kind Fusion), bis hin zu Baguettes (Bang me) hat er bereits Erfahrungen gesammelt. Asiatisch wird es in der Kaisermühle allerdings nicht werden, denn italienische und deutsche Genüsse werden auf der Speisekarte stehen. Kalbsschnitzel oder Spaghetti Carbonara reihen sich ebenso aneinander wie Carpaccio und Hähnchenschnitzel.

Foto: Privatarchiv Josten

Hierzu öffnet die Küche an allen Tagen der Woche von 17.00 Uhr bis 22 Uhr, der Biergarten selbst ist ab 12.00 Uhr ohne Küche geöffnet in der altbekannten Umgebung. Denn auch wenn neue Stühle den Gastraum zieren sind bisher im Innenraum nur Kleinigkeiten verändert worden. Dafür wurde die Fassade aufgefrischt, das Dach saniert und auch die Terrasse hat eine neues Flair erhalten.

Den Historikern ist die Kaisermühle noch als Abrahamsmühle bekannt, denn diesen Namen trug sie mehrere Jahrhunderte lang. Von 1397 bis 1762 gehörten alle Müller zu der in Viersen lebenden Familie Abrahams. Von 1575 bis 1599 war Keyser T’Abrahams der Besitzer der Mühle. Er erbaute eine neue Mühle die seitdem Kaisermühle nach dem Rufnamen des Bauherrn genannt wurde. Seit 1591 wurde der alte Name nur noch selten genutzt, die Kaisermühle trat ein in die Viersener Geschichte. Im Jahr 1730 brannte die Kaisermühle nieder, wurde jedoch bald wieder aufgebaut und so trägt auch das heutige Mühlengebäude an der nördlichen Giebelwand die Jahreszahl 1732. 1890 sank der Wasserspiegel und so wurde die Mühle bereits 1877 teilweise zu einer Gaststätte umgebaut, 1905 wurde der Mühlenbetrieb vollständig eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verliert die Mühle an ihrer Bedeutung als Ausflugsziel. 1971 kauft sie die Stadt Viersen auf, baggert 1974 den Mühlenteich aus und gestaltet die Umgebung zu einem öffentlichen Park um. Eigentlich sollte die Mühle abgerissen werden, denn es fand sich kein Käufer für das Gebäude. Doch dann, kurz vor Ablauf der gestellten Frist wurde das Gebäude aufgekauft, umfangreich restauriert und am 11. Januar 1985 unter Denkmalschutz gestellt. (cs)

Foto: Privatarchiv Josten

3 Kommentare

  1. Das ist so ein schönes Gebäude und ich hoffe das der neue Besitzer wieder leben in die Gemäuer bringt

  2. Wie ich gelesen habe wird eher „heimische“ Kost angeboten. Muss nich falsch sein ,denn die Asiatische Küche wird in in Viersen schon reichlich angeboten.

  3. Kalbsschnitzel oder Spaghetti Carbonara reihen sich ebenso aneinander wie Carpaccio und Hähnchenschnitzel.

    Interessante Mischung. Fehlen noch Burger, Pizza Hawaii und Dönerteller. Hauptsache Fleisch – weil’s gut in die Zeit passt. Meine Prognose: Ein Jahr geb ich dem Laden maximal.

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