Gebührenerhöhung für Fleischbeschau: Offener Brief an Landrat und Kreistag

Der Ernährungsrat Kreis Viersen hat sich in einem offenen Brief an den Landrat Dr. Andreas Coenen und die Fraktionen des Kreistags gewandt. Anlass ist die jüngst beschlossene Erhöhung der Gebühren für die amtliche Fleischbeschau, die nach Ansicht des Ernährungsrats weitreichende negative Folgen für die kleinen handwerklichen Metzgereien, die Tiere und die regionale Wirtschaft haben wird.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Kreis Viersen – In ihrem Schreiben äußern die Vertreter des Ernährungsrats große Bestürzung über die Entscheidung. Sie befürchten, dass durch die Erhöhung der Gebühren viele kleine Schlachtbetriebe und handwerkliche Metzgereien im Kreis Viersen gezwungen sein werden, ihren Betrieb einzustellen. Dies hätte nicht nur verheerende Folgen für die betroffenen Betriebe, sondern auch für die Tiere. Längere Transportwege zu Großschlachtereien würden mehr Stress und Leiden für die Tiere bedeuten, warnen die Verfasser des Briefs.

Der Ernährungsrat hebt die wichtige Rolle kleiner Metzgereien hervor, die durch ihre schonenden und tiergerechten Schlachtmethoden einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz leisten. „Eine Kuh, die einen Namen trägt, soll nicht in einem industriellen Großbetrieb enden“, heißt es in dem Schreiben.

Besonders kritisch sieht der Ernährungsrat, dass die Erhöhung der Fleischbeschaugebühren die Existenz dieser Metzgereien gefährdet und das Höfesterben weiter beschleunigen könnte. Dies wäre nicht nur ein Verlust für die regionale Fleischversorgung, sondern könnte auch die Nachfrage nach Fleisch aus Massentierhaltung verstärken, da die Preise für hochwertiges Fleisch aus handwerklicher Produktion ohnehin bereits hoch seien.

In ihrem Appell fordert der Ernährungsrat eine Überarbeitung der Gebührenerhöhung und verweist dabei auf das Beispiel Bayerns. Dort wurden die Gebühren für Direktvermarkter und kleine Schlachtbetriebe gesenkt, während große Betriebe weiterhin kostendeckende Gebühren zahlen. Dieses Modell, das von der EU-Kommission genehmigt wurde, habe sich bewährt und sei ein positives Signal für den ländlichen Raum sowie den Tierschutz.

„Neben all der Wirtschaftlichkeit und den Qualitätsaspekten bedenken Sie bitte, dass Sie es in der Hand haben, den Tieren vermeidbares Leid zu ersparen“, schließen die Unterzeichner des Ernährungsrats Jennifer Gubensek, Susanne Polzin, Katrin Richter, Monika von Söhnen und Harald Vienhus ihren offenen Brief. Sie appellieren eindringlich an die Verantwortlichen im Kreis Viersen, die Entscheidung zu überdenken und eine Lösung zu finden, die den Erhalt der kleinen Metzgereien und den Schutz der Tiere gewährleistet. (ea)

Foto: Pexels/Pixabay

Ein Kommentar

  1. Suche währe es subjektiv hier ein Umdenken was zum Handeln führt erwägenswert, aber dies ist durch der Europapolitik nicht Aufzuhalten. Sie das Massensterben der Bäckereien und viele Lebensmittelanbieter. Der Kunde hat es vor Jahren schon selbst Beeinflusst und ist zu den großen Anbieter gefahren die mit super Damping’s lockte und daher durch den Kapitalismus ein Ende der Einzelketten erzwang, siehe heute alles Online. Das Städte mit ihr Geschäftssterben ist gewollte Zukunftsperspektiven die nicht Aufzuhalten sind. Der Kunde hat es mitbestimmt.

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