Gefahr für heimische Bienen – Die Asiatische Hornisse fühlt sich im Kreis Viersen wohl

Immer häufiger werden gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland gesichtet und gemeldet. Aktuell zählen im Kreis Viersen auch erneute Funde der Asiatischen Hornisse dazu. Häufig haben Einschleppungen von Tieren negative Folgen für fremde Lebensräume und so stehen die heimischen Honigbienen auf der Speisekarte der fremden Hornissenart. 
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Kreis Viersen – In Viersen, Dülken oder Mönchengladbach verzeichnet die Plattform „Neobiota in NRW“ aktuell Funde der Asiatischen Hornisse. Begünstigt von Globalisierung und Klimawandel hat die aus Südostasien stammende Vespa Velutina seit ihrem Erstauftreten 2004 längst große Teile von Frankreich besiedelt und auch in Deutschland werden immer wieder neue Funde gemeldet. Gerade entlang des Rheins scheint sich die Hornisse wohl zu fühlen.

„Die Asiatische Hornisse wurde vermutlich mit asiatischen Importwaren eingeschleppt“, so NABU-Expertin Melanie von Orlow, Sprecherin der NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Hymenopteren. Durch das europäische Klima begünstigt und nur wenige Fressfeinde stand der Ausbreitung nichts im Wege, die mittlerweile unumkehrbar ist. Nun stellt sich die Frage, wie weit diese Art Einfluss auf die heimische Fauna hat. In Frankreich versucht man bereits der Asiatischen Hornisse mit großangelegten Fangaktionen beizukommen. Der Fang mit beköderten Flaschen ist allerdings in Deutschland nicht gestattet – kommen dabei doch auch zahlreiche heimische Arten ums Leben.

„Diese Einschleppung verdeutlicht einmal mehr die Gefahren, die ein weltweiter Warenverkehr für Ökosysteme haben kann“, kritisiert von Orlow und gibt zu bedenken: „Zwar bringt Vespa Velutina aller Voraussicht nach keine essentielle Bedrohung für die europäische Imkerei, die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind jedoch noch nicht abzusehen.“ Im Kreis Viersen wurden deshalb in diesem Jahr bereits drei Völker getilgt, denn die Asiatische Hornisse stellt eine Gefahr für die heimischen Honigbienen dar, die auf der Speisekarte der Hornissen stehen.

„Leider kommt wieder eine neue echte Herausforderung auf uns zu: Als invasive Art vor Jahren über Frankreich eingeschleppt stört die Asiatische Hornisse/Vespa Velutina unser auch so schon gestörtes Gleichgewicht der Umwelt“, so der Kreisimkerverband Krefeld-Viersen, der auf seiner Webseite die Möglichkeit einer Meldung geschaffen hat. „Wir ImkerInnen sind dabei besonders in der Verantwortung, denn die Asiatische Hornisse fängt bevorzugt unsere Honigbienen, da sie ihnen anscheinend als leichte Beute erscheint. Unser Wissen über detaillierte Bedrohungen ist leider noch lückenhaft. Gerade deswegen sind unsere Beobachtungen gefragt.“ (ea)

Foto: Fablegros/Pixabay