Gemeinsam gegen weibliche Genitalverstümmelung

Eine schwere Menschenrechtsverletzung mit gravierenden Folgen für die Betroffenen: Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind an ihren Genitalien beschnitten. Die Dunkelziffer ist hoch: Allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge rund 100.000 Betroffene, rund 17.000 Mädchen gelten als gefährdet.

Aktuell – Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar macht die Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland auf die äußerst schwierige Situation betroffener Mädchen und junger Frauen in Deutschland aufmerksam.

„Beschnittene Mädchen und junge Frauen stehen in Deutschland gleich vor mehreren Herausforderungen“, sagt Edell Otieno-Okoth, Referentin bei Plan International Deutschland für das Thema weibliche Genitalverstümmelung„Gerade die Jüngeren werden bei uns in Schule und Ausbildung mit ihrem Anderssein konfrontiert. In ihren Familien wiederum ist die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung ein Tabuthema. Viele wissen nicht, wem sie sich anvertrauen können. Die Gefahr ist groß, dass sie in einer Lebensphase, in der die eigene Sexualität zunehmend Bedeutung gewinnt, mit ihren Schmerzen und Ängsten allein bleiben. Sie müssen darum wissen, dass es in Deutschland Beratung und Unterstützung für sie gibt.“

Mir den besonderen Herausforderungen für betroffene Mädchen und junge Frauen in Deutschland beschäftigt sich auch ein digitaler Fachaustausch zum Thema weibliche Genitalverstümmelung (FGM), den Plan International Deutschland am 5. Februar in Hamburg ausrichtet. Zu den Panelgästen zählen unter anderem eine Gynäkologin, eine Hebamme sowie eine Aktivistin, die selbst von FGM betroffen ist. In der Podiumsrunde, die sich vor allem an Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich richtet, tauschen sich die Teilnehmerinnen über mögliche Lösungsansätze aus.

Edell Otieno-Okoth: „Als Kinderrechtsorganisation ist es uns ein besonderes Anliegen, für die Belange der betroffenen Mädchen und jungen Frauen zu sensibilisieren. Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung funktioniert nur im Verbund mit den Menschen, die im unmittelbaren Kontakt mit den heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen stehen – und die genau hinschauen. Leider fehlt vielen Hebammen, Kinderärzt:innen, Lehrer:innen und Sozialarbeiter:innen in Deutschland das nötige Wissen über die folgenschwere Praktik und den Umgang mit den Betroffenen. Das Thema weibliche Genitalverstümmelung muss darum schon in der Ausbildung aller Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich auf den Lehrplan.“

Seit 2003 setzt sich Plan International in mehreren Ländern Afrikas gegen weibliche Genital-verstümmelung ein, hilft beim Aufbau von Beratungsstellen und führt in Zusammenarbeit mit lokalen Regierungen, wie beispielsweise in Guinea, Schulungen in mehr als 80 Gemeinden durch. Um auch in Deutschland für die Bedürfnisse von gefährdeten und betroffenen Mädchen und Frauen zu sensibilisieren und zur Beendigung der schädlichen Praktik beizutragen, stellt Plan International Informationen zur Aufklärung bereit, die sich gezielt an Fachkräfte und betroffene Familien richten, kooperiert mit lokalen Partnerorganisationen und baut die bundesweite Netzwerkarbeit aus. Weitere Informationen: www.plan.de/weibliche-genitalverstuemmelung

Mit dem Handbuch Weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung – Information für gefährdete und betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland bietet Plan International Deutschland auch auf Englisch, Französisch und Arabisch Unterstützung für Betroffene an. Die Broschüre steht außerdem in digitaler Form als Download zur Verfügung. Sie kann von Arztpraxen, Beratungsstellen, Behörden und betroffenen Communities per E-Mail kostenfrei und in höherer Stückzahl unter fgm-c@plan.de angefordert werden. (opm)

4 Kommentare

  1. Man kann es nicht begreifen, das diese Menschenunwürdige Behandlungen auch noch in Deutschland Praktiziert wird. Diese die das vollziehen, müssten sofort abgeschoben werden.

  2. Klar doch, schieben wir dieses unmenschliche Verbrecherpack ab, damit diese ihrem „Hobby“ in ihrer Heimat weiter nachgehen können.

    Wem wäre damit geholfen?
    Wäre es nicht besser, diese Monster vor Gericht zu stellen und aus dem Verkehr zu ziehen?

  3. Opa ich Lache nur und könnte Weinen.
    Ich habe mit Menschen gesprochen die dieses Praktizieren um mal mir ein Bild zu machen.
    Die finden das für gut was in deren Heimat Brauchtum ist.
    Und dann wollen Sie zugleich es hier weiter Nachvollziehen.
    Da werden sogar durch die Familien Ärzte Eingeflogen um es hier zu vollziehen.
    Da sagen Sie nichts mehr Lieber Opa.

    1. Menschenkenner ( ? )

      Lachen sie ruhig und akzeptieren sie, was diese Leute als unmenschliches Brauchtum vollziehen.
      Nur weil es für irgendwen üblich ist, ist es nicht unbedingt richtig.
      Unter uns:

      Es gibt Menschen, die töten, vergewaltigen und schänden Kinder, weil es ihnen Freude bereitet und sie es für normal halten.
      Akzeptieren sie diese Bestien auch?????

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