Geplant und organisiert vom Freundschaftsverein Viersen-Lambersart und seinem französischen Pendant, den „Amitiés Internationales“, trafen sich 60 Jahre nach dem Élysée-Vertrag Schüler und Lehrer aus Lambersart und Viersen in der geographisch auf halbem Wege gelegenen belgischen Hauptstadt, um die Partnerschaft zwischen den beiden Städten und ihren Schulen zu festigen.
Viersen-Dülken – Für das Clara-Schumann-Gymnasium Dülken nahmen der Französischkurs der EF und weitere Interessenten am Programm teil. Zunächst sah das Programm die Möglichkeit vor, die eindrucksvolle Brüsseler Altstadt zu erkunden. Auf der architektonisch vom goldenen Zeitalter zeugenden „Grand-Place“/dem „Grote Markt“ trafen sich daraufhin zum ersten Mal die deutschen und französischen Gruppen.
Im Haus der europäischen Geschichte verschafften sich die Teilnehmer im Rahmen einer Führung einen Überblick über die kulturellen und geschichtlichen Hintergründe sowie unterschiedliche Faktoren, die unseren Kontinent geprägt haben. Nach einer kurzen Skizzierung der die Nationen Europas verbindenden kulturellen Wurzeln in der Antike und im Christentum lag der Schwerpunkt der Ausstellung auf der Entwicklung Europas ab der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Gerade das Einordnen der Ereignisse in ein Gesamtbild verschaffte dabei Orientierung und erhellte auf diese Weise die im Geschichtsunterricht erworbenen Kenntnisse.
Im Gespräch mit dem Europaabgeordneten Dr. Stefan Berger (CDU) bot sich weiterhin die Möglichkeit, vieles über den Politikbetrieb im Europäischen Parlament und dessen Relevanz zu erfahren sowie Fragen zu diversen europapolitischen Sachverhalten zu stellen. Die Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu erhalten, nahmen viele Schüler dann auch wahr. Neben allgemeinen Erläuterungen zur Arbeit als Parlamentarier ging Berger ebenfalls auf aktuelle Themen ein. In Bezug auf Waffenlieferungen in die Ukraine gelte es, so der Abgeordnete, einerseits einen globalen Konflikt zu verhindern. Andererseits müsse die Ukraine unterstützt werden, denn Krieg dürfe sich nicht lohnen.
Aufgrund von veränderten Wartezeiten am Museum war es der deutschen Gruppe leider nicht mehr möglich, den Plenarsaal des Europäischen Parlaments zu besuchen, während die Franzosen die Abgeordneten und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Parlament in Aktion erleben konnten. Das und vieles mehr wird es sicherlich aber bei der nächsten Exkursion nach Brüssel zu entdecken geben. (opm)