„Hallo, ich bin eine Feuerwanze!“ – Von Ängsten und Krabbeltieren

Der Frühling kehrt bald ein und das Aufkommen von Feuerwanzen in ansehnlicher Zahl wird ein untrügliches Zeichen dafür sein. 
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Natur – Warmes, sonniges und windstilles Wetter lockt die Feuerwanzen in Massen aus ihren Winterquartieren. Kaum gesehen, sind auch die Fragen in den Gartenportalen wieder da: „Sind Feuerwanzen giftig? Muss ich mich gegen das gefährlich aussehende Krabbelgetier im rot-schwarzen Outfit wehren?“

Dabei möchte die Feuerwanze doch auch nur die Sonnenstrahlen genießen und auf Futtersuche gehen. Dass sie dabei in Scharen auftreten, das liegt daran, dass sie sich mit Duftstoffen unterhalten – dafür allerdings müssen sie sich natürlich treffen, was schnell wie eine riesige Ansammlung wirkt. Dicht gedrängt sitzt die Gemeinschaft an Wänden, auf Fensterbänken, sogar auf Fenstern selbst und ist dabei mit ihren roten Gewändern nicht zu übersehen.

Zwischen 8 und 12 Millimeter lang und mit einem Panzer mit Mustern, ist die Feuerwanze zudem schwer zu verwechseln, die in Laubhaufen, Ritzen oder unter Baumrinden überwintert hat. Giftig ist sie aber nicht, obwohl sie Fressfeinde mit ihrem Aussehen davon überzeugen möchte. Ist sie in Gefahr, sondert sie ein stinkendes Sekret ab, welches in der Tierwelt dafür sorgt, dass um die Feuerwanzen ein großer Bogen gemacht wird.
Für Menschen ist ihr Sekret völlig harmlos, ebenso wie eine Berührung, denn Feuerwanzen beißen nicht. Ihr Ziel sind vielmehr der Saft von Pflanzen, Samen sowie die Säfte toter oder lebender Blattläuse und Milben. Insbesondere Malvengewächse, Hibiskus, Stockrosen, Robinien, Kastanien oder Linden sind begehrt. Hierzu spritzt die Feuerwanze ihren Speichel in ihre Nahrung und saugt wieder aus, was flüssig geworden ist.

Feuerwanzen sind aber keine Schädlinge und der Schaden an Pflanzen ist kaum sichtbar. Sie stören halt meistens in rauen Mengen ein wenig. Wer sich nicht mit ihnen anfreunden kann, muss sie nicht töten, sondern kann sie einfach einer neuen Behausung zuführen. Vorsichtig aufgekehrt und wieder freigelassen suchen sie sich ein neues Zuhause – gerne in der Sonne. Fliegen können sie trotz ihrer Flügel nicht und der Weg zurück wäre doch zu weit.

Wer sie einfach dennoch nicht los wird, für den sei die Balsamtanne empfohlen. Als Reisig oder Holzhäcksel verstreut dort, wo die Feuerwanzen sich wohlfühlen, unterbricht ein Stoff des Baumes laut Forschern aus den USA die Entwicklung und damit die Fortpflanzung. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel