Heimatmuseum Süchteln neu aufgestellt – Wiedereröffnung zum Irmgardisfest 

Der Viersener Stadtteil Süchteln verfügt seit Jahren über ein besonders Kleinod: Das Heimatmuseum Süchteln im ehemaligen Jakobsgut an der Propsteistraße, einem alten Fachwerkhaus mit Charme und Geschichte. In diesem Jahr hat sich der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein als Betreiber an die Neugestaltung des Museums gemacht.

Viersen-Süchteln – Im Mittelpunkt stehen nunmehr eine moderne, spannende Präsentation der Exponate sowie ein zeitgemäßes Leit- und Informationssystem. Im Rahmen des Irmgardisfestes am 6. und 7. September 2025 ist das alte neue Museum jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet und freut sich auf wissbegierige Besucherinnen und Besucher.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Die Initiative, Gegenstände aus der Region zu sammeln, datiert aus dem Jahr 1928. Schon ein Jahr später wurde das erste Heimatmuseum der damals selbständigen Stadt Süchteln eingerichtet. Den Grundstock der Sammlung bildeten zahlreiche Schenkungen Süchtelner Bürgerinnen und Bürger. Zu den Beständen gehören unter anderem ein Samtwebstuhl und andere Gerätschaften der Textilverarbeitung, altes Werkzeug und volkskundliche oder sakrale Objekte. Ein wahres Schmuckstück ist das Modell der Stadt Süchteln in vergangenen Zeiten. Das Museum verfügt darüber hinaus über einige bedeutende Bildwerke einer hiesigen Malerfamilie und besitzt außerdem etliche Beispiele bäuerlicher und bürgerlicher Wohnkultur aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Nun befand der Verein, dass die reine Zurschaustellung all dieser Gegenstände nicht ausreicht, um eine Idee von Heimat zu überbringen. Vielmehr sollte es Aufgabe eines Heimatmuseums sein, Erfahrung und Verständnis zu vermitteln: Über Süchteln anno dazumal und heute. Über unsere Vorfahren. Womöglich über uns. Und vielleicht auch darüber, dass alle Menschen, ganz gleich, wo sie geboren und aufgewachsen sind, irgendwo eine Heimat und eine Geschichte haben.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Mit all diesen Gedanken haben die Betreiber den Museumsbestand im Hinblick auf konkrete lokale Bezüge mit dem Fokus auf Alleinstellungsmerkmale des Stadtteils gesichtet, gegliedert und den Blick in die Vergangenheit kreativ neu geordnet.

Auf der Basis eines maßgeschneiderten Corporate Designs wurde ein Leit- und Informationssystem etabliert, das dem aktuellen Standard derartiger Systeme entspricht und dazu angetan ist, den Museumsbestand mit Erkenntniswerten auf kleinem, aber unverfälschten Raum anzureichern und anhand der Exponate Stadtgeschichte zugänglich zu machen. Und dazu ansprechend und unterhaltsam zu sein.

Mit der Neuaufstellung richtet sich der Heimat- und Verschönerungsverein Süchteln an die gesamte Einwohnerschaft der Kreisstadt Viersen sowie an Besucherinnen und Besucher des Stadtteils. Konkret angesprochen werden sollen neben jedermann und jederfrau vor allem Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen, Heimatforscherinnen und -forscher sowie ein an Kultur und Brauchtum interessiertes Publikum.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Zukünftig soll der Museumsbestand darüber hinaus mit Hilfe einer multimedialen Ausstattung unter Einsatz moderner Technologien sowie inklusiver Erfahrungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Eine entsprechende Konzeption steht derzeit noch in den Startlöchern, wenngleich die Besucherinnen und Besucher schon jetzt eine interessante Videopräsentation erwarten dürfen. All das wird dazu beitragen, die Strahlkraft des Hauses über Süchteln hinaus zu erhöhen.

Sichtung, Gliederung, Neuordnung und Beschreibung konnten in großen Teilen dank eines wohlgeordneten Bestandsarchivs und innerhalb des Vereins vorhandener lokalgeschichtlicher und historischer Kenntnisse in größeren Teilen aus eigenen Kräften und Mitteln erfolgen.

Neben zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern ist der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein vor allem der Viersener Sparkassenstiftung zu Dank verpflichtet, die großzügig zur Finanzierung des Projekts beigetragen hat.
Ein großes Dankeschön gilt auch der Stadt Viersen als Eigentümerin der Immobilie, die dem Projekt hilfreich zur Seite stand und dem Museum Exponate aus ihrem Kunstbesitz leihweise überlassen hat.
Nicht zuletzt ist der Verein der Museumsberatung des Landschaftsverbandes Rheinland dankbar für ihre Expertise. Dank gebührt schließlich dem Vereinsmitglied Claudia Holthausen und ihrem PR-Büro KFK, die der Neugestaltung des Heimatmuseums ehrenamtlich in Kooperation mit Elke Büttner und ihrer Werbeagentur EB Design entscheidende Impulse verpasst hat. (opm)