Ist der Kaiserschnitt wirklich die „einfachere Geburt“?

Viele Frauen, die ihr Kind über einen Kaiserschnitt bekommen haben, müssen sich immer wieder mit Vorurteilen auseinandersetzen. Häufig steht in diesem Zusammenhang die Vermutung im Raum, dass es sich bei einer Geburt dieser Art um die „bequemere Variante“ handele.

Gesundheit – Dieser Aspekt ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass es mittlerweile viele Hollywood Stars gibt, die sich bewusst für einen Kaiserschnitt entscheiden, um beispielsweise die Geburt besser planen oder sich vor den Schmerzen der Geburtswehen schützen zu können.

Hier lohnt es sich jedoch, etwas genauer hinzuschauen. Denn: Sicherlich wäre es naiv, anzunehmen, dass eine Operation bei einem Kaiserschnitt vollkommen ohne Risiko und schmerzfrei vonstattengehen würde. Die folgenden Abschnitte zeigen auf, dass es sich bei einem Kaiserschnitt zwar um eine etwas andere Art von Geburt handelt, dass diese jedoch auf keinen Fall unterschätzt werden sollte.

Zahlreiche Frauen, die heute ihr Kind auf natürlichem Wege bekommen, sind kurz darauf dazu in der Lage, das Krankenhaus wieder zu verlassen. Bei einem Kaiserschnitt sorgt die klassische Nachsorge nach einer OP dafür, dass der Aufenthalt meist etwas länger ausfällt.

Foto: Minh Phạm Cao/Pixabay

Wer entscheidet sich für einen Wunschkaiserschnitt?

Vorweg: In den meisten Fällen entscheidet der behandelnde Arzt darüber, ob die Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt gegeben ist. Es gibt jedoch durchaus auch Frauen, die sich einen Kaiserschnitt wünschen, obwohl dies aus rein medizinischer Sicht nicht nötig wäre. Die Gründe hierfür kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Manche Frauen haben in der Vergangenheit bereits eine Fehlgeburt erlebt und möchten das Risiko, dass ihrem Kind oder ihnen selbst etwas zustößt, mithilfe eines Kaiserschnitts senken. Ähnliches gilt auch für die Frauen, die auf Basis einer künstlichen Befruchtung schwanger geworden sind. Auch sie möchten häufig kein Risiko eingehen und vertrauen den Abläufen im Rahmen eines geplanten Kaiserschnitts mehr.

Zu guter Letzt ist es häufig auch die Angst davor, einen Dammriss zu erleiden oder andere Verletzungen davon zu tragen, die dafür sorgt, dass ein Wunschkaiserschnitt für die betreffenden Frauen aktuell wird.

Wichtig ist es in jedem Fall im Hinterkopf zu behalten, dass sich die werdende Mutter unter der Geburt wohlfühlen sollte. Hier wäre es sicherlich falsch, Überzeugungsarbeit leisten zu wollen. Mittlerweile stehen die meisten Mediziner diesem Thema offen gegenüber und respektieren, wenn eine Frau den Mut aufbringt, mit dem Wunsch eines geplanten Kaiserschnitts auf sie zuzukommen.

Hinzu kommt, dass es den meisten werdenden Müttern tatsächlich nicht darum geht, mit einem Kaiserschnitt dafür zu sorgen, dass der Geburtstermin zu den eigenen Urlaubsplänen passt. Das Wohl des Kindes steht für die meisten nach wie vor an erster Stelle.

Ist ein Kaiserschnitt tatsächlich so „einfach“?

Bei einem Kaiserschnitt handelt es sich in den allermeisten Fällen um einen Routineeingriff. Das bedeutet: Die behandelnden Ärzte wissen genau, was sie tun und die werdende Mutter kann sich sicher sein, umfassend betreut und überwacht zu werden. Dennoch ist es wichtig, sich trotz aller Vorurteile, die mit einem Kaiserschnitt in Verbindung gebracht werden, in Erinnerung zu rufen, dass es sich hierbei um eine Operation handelt.

Dies zeigt sich oft schon innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt, wenn die Narkose langsam nachlässt. Während es Müttern, die ihr Kind auf natürlichem Wege bekommen haben, bereits möglich ist, dieses auf dem Arm durch das Zimmer zu tragen und zu beruhigen, sind viele Frauen mit Kaiserschnitt in den ersten Tagen noch weitestgehend an ihr Bett gefesselt.

Bei Ihnen dauert es deutlich länger, bis sie beispielsweise wieder dazu in der Lage sind, längere Strecken zu laufen oder sich eigenständig um ihr Kind zu kümmern. Wer dementsprechend schon im Vorfeld, zum Beispiel im dritten Trimester, weiß, dass eine natürliche Geburt – aus welchen Gründen auch immer – nicht infrage kommt, ist gut beraten, sich für die ersten Tage Unterstützung zu holen.

Welche Risiken gehen mit einem Kaiserschnitt für die Mutter einher?

Das Risiko, das mit einem Kaiserschnitt verbunden ist, war noch nie geringer als heute. Dennoch ist es wichtig, sich umfassend zu informieren. Frauen sollten, auch wenn es zu Beginn schmerzhaft ist, möglichst schnell nach der Geburt wieder aufstehen, um beispielsweise das Entstehen einer Embolie zu vermeiden.

Durch die Bewegung soll unter anderem auch der Blutrückfluss aus den Beinen unterstützen werden. Eine entsprechende Pflege vorausgesetzt, verheilt die Kaiserschnittnarbe in der Regel problemlos. Für weitere Fragen zum Thema ist natürlich der behandelnde Arzt der richtige Ansprechpartner. (opm)