„Jetzt bauen wir die Zukunft aus Metall“

26 junge Metallbauer, darunter eine junge Frau, sprach die Metall-Innung Niederrhein in der Willicher Hausbrauerei Schmitz Mönk los. Jahresbester wurde ein ehemaliger Maschinenbau-Student.

Kreis Viersen/Willich – Kreislehrlingswart Johannes Schmitz brachte es auf den Punkt: „Wenn etwas nicht läuft, findet ihr eine Lösung. Ihr seid die Retter im Blaumann“, sagte er den jungen Metallbauern mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik. Wenige Minuten später sprach Obermeister Klaus Caris die Nachwuchskräfte offiziell von den Pflichten des Lehrvertrags los und erhob sie in den Gesellenstand. Dann erhielten die jungen Fachhandwerker endlich ihren „Eintrittsschein in die Berufswelt“, wie Willlichs Bürgermeister Christian Pakusch den Gesellenbrief bezeichnete.

Alle drei Redner dankten denen, die neben den jungen Menschen selbst zum Erfolg der Ausbildung beigetragen hätten – von den Eltern über die Altgesellen und Chefs in den Betrieben bis zu den Lehrern in der Berufsschule und den Meistern in der überbetrieblichen Ausbildung. „Ihr seid die Zukunft“, rief Christian Pakusch den jungen Metallbauern zu.

„Wir haben gelernt, gelacht und manchmal auch geflucht“, sagte Tim Jansen, der stellvertretend für alle neuen Gesellen einige Dankesworte sprach. „Am Ende zählt, dass die Maschine läuft und die Rechnung stimmt. Jetzt bauen wir die Zukunft aus Metall“, kündigte er an.

Besonders freuen konnte sich Adrian van Kempen aus Nettetal, der beim Maschinen- und Stahlbauunternehmen Hans Hankmann seinen Beruf erlernte: Der 23-Jährige erzielte das beste Prüfungsergebnis und wurde dafür mit einem Spargutschein der Sparkasse Krefeld ausgezeichnet. Nach seinem 2020 abgelegten Abitur hatte er zunächst ein Maschinenbau-Studium in Venlo begonnen. „Das war mitten in der Pandemie, alles fand online statt, wir haben nichts Praktisches machen können“, erinnert er sich. Keine idealen Bedingungen für jemand, der schon als Kind mit Baukästen gespielt und mit seinem Großvater in dessen privater Werkstatt gehämmert und gewerkelt hat. Der Kaldenkirchener nahm Kontakt zu Hankmann auf – dort hatte er bereits während der Schulzeit ein Praktikum absolviert. Nach einem weiteren Kurz-Praktikum begann er seine Ausbildung in dem Betrieb. Und nun beherzigt er bald das, was Obermeister Caris betont hatte, als er davon sprach, dass die jungen Metallbauer mit der bestandenen Gesellenprüfung eine gute Grundlage für weitere Qualifikationen geschaffen hätten: Adrian van Kempen beginnt im Sommer eine zweijährige Vollzeit-Ausbildung zum Techniker.

Wenn die Funken fliegen, ist Celina Fenten in ihrem Element. „Mir machen das Schweißen und Flexen am meisten Spaß“, sagt die 20 Jahre alte Metallbauerin, die als einzige Frau die Ausbildung abschloss. Ihr Handwerk erlernte sie im Tönisvorster Traditionsbetrieb Kleefisch, in dem sie zuvor ein Praktikum absolviert hatte. „Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches machen“, berichtet Celina Fenten. Eine Spezialität ihres Betriebs sind Treppengeländer aus Edelstahl, und die werden geschweißt. Celina Fenten arbeitet nun als Gesellin – und denkt darüber nach, ihre handwerkliche Lieblingstätigkeit noch zu intensivieren: „Vielleicht melde ich mich für den Schweißlehrgang an und lege die Schweißerprüfung ab“, sagt sie. (opm)

Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung im Handwerk haben 26 Metallbauer ihre Gesellenprüfung abgelegt. In Willich wurden sie losgesprochen.
Foto: Kreishandwerkerschaft