Die „Chest Pain Unit“ (CPU) des AKH Viersen ist ein Garant für hohe medizinische Qualität und Kontinuität: Die Brustschmerzeinheit unter der Leitung des Chefarztes der Klinik für Kardiologie und Angiologie, Prof. Dr. Nicolas von Beckerath und dem Leitenden Oberarzt der Klinik, Dr. Rainer Knur, wurde jetzt zum dritten Mal von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) rezertifiziert.
Viersen – Damit hat das Team seit der ersten Zertifizierung im November 2009 insgesamt bereits vier Zertifizierungsprozesse unter Beachtung aktualisierter Leitlinien erfolgreich durchlaufen und entspricht somit den hohen geforderten Qualitätsstandards für das CPU-Zertifikat.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Todesursache in Deutschland. Die DGK hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, durch zertifizierte Chest Pain Units einen einheitlichen Qualitätsstandard bei der Notfallbehandlung von Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt zu erreichen. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie im AKH ist der größte kardiologische Leistungserbringer im Kreis Viersen: 2 moderne Linksherzkathetermeßplätze , Zugriff auf eine High-End-Intensivstation mit zwölf Betten sowie zehn Monitorplätzen sowie sechs Überwachungsplätze in der CPU. Durch einen gesonderten spezialisierten Herzkatheter-Dienst wird die 24/7-Verfügbarkeit auf höchstem Niveau sichergestellt. Darüber hinaus ist das AKH Viersen das einzige Krankenhaus im Kreis Viersen, das der höherstufigen, erweiterten Notfallversorgung nach den Richtlinien des gemeinsamen Bundesausschusses zugeordnet wird.
Bei einem Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an. Nur wenn die Rettungskette vom Notruf über die Fahrt ins Krankenhaus bis zur Diagnose und Behandlung stimmt, kann der Wettlauf mit der Zeit gewonnen werden. Ein Garant für den Erfolg ist der Anteil an Direktübergaben, so von Beckerath. Direktübergabe bedeutet, dass der Notarzt mit dem Patienten direkt ins Katheterlabor fährt. „Der Anteil steigt im AKH Viersen seit Jahren kontinuierlich an.“
Für die Zertifizierung einer Chest Pain Unit müssen viele Kriterien erfüllt werden: Neben der 24 Stunden-Verfügbarkeit eines Herzkatheterlabors, müssen strenge personelle und räumliche Voraussetzungen erfüllt sein. Für die wichtigsten kardio-vaskulären Erkrankungen gibt es fest definierte, schriftliche fixierte Diagnostik- und Behandlungsabläufe. Regelmäßige Schulungsprogramme für das Pflegepersonal und die Ärzte sind ebenso erforderlich. Diese präzise Einhaltung der Leitlinien hat nur ein Ziel: Die Gesundheit der Patienten.
Ein Herzinfarkt ist das Resultat eines Verschlusses oder einer starken Einengung eines Herzkranzgefäßes. Je schneller die Durchblutung wieder hergestellt wird, desto weniger Herzmuskel stirbt ab und desto besser erholt sich dieser. „Um den Schaden am Herzmuskel möglichst gering zu halten, ist es zentral, die Brustschmerzen des Patienten rasch und zielgerichtet abzuklären“, erläutert der Chefarzt. Obwohl der Großteil der Patienten, die auf der Chest Pain Unit behandelt werden, schlussendlich keinen Herzinfarkt haben, bleibt doch die Hauptaufgabe der Arbeit auf der CPU, Patienten mit Angina pectoris und Herzinfarkt schnell und sicher zu identifizieren, um eine zeitnahe Intervention zu ermöglichen. (opm)
