Integrationsministerin Josefine Paul hat sich bei einem Besuch im Kreis Viersen über die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums und des Kommunalen Integrationsmanagements (KIM) informiert.
Kreis Viersen – Beide bundesweit einmaligen Angebote unterstreichen die innovativen Ansätze, mit denen Nordrhein-Westfalen Integration und Teilhabe gestaltet. Denn Nordrhein-Westfalen ist als Einwanderungsland bundesweiter Motor für Integrationspolitik. Die Integration von Menschen, die zu uns kommen, ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Ein zentraler Partner dabei sind die Kommunen.
Die Kommunalen Integrationszentren bieten unter anderem Angebote für Kinder und Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte, die die Bildungs- und Teilhabechancen verbessern sollen. Dazu zählen unter anderem Bildungspartnerschaften zwischen KiTa, Schule und Elternhaus, aber auch Konzepte interkultureller und sprachlicher Bildung entlang der Bildungsbiographie von Kindergarten, Schule und dem Übergang Schule-Beruf. Zudem koordinieren die Kommunalen Integrationszentren die Aktivitäten und Angebote der Kommunen und freien Träger im Bereich der Integration und dem Zusammenleben in Vielfalt.
Die Landesregierung fördert landesweit engagierte Initiativen, die sich um die Erstorientierung und die Integration von geflüchteten und neuzugewanderten Menschen vor Ort kümmern. KOMM-AN NRW heißt dieses Ehrenamtsprogramm, für dessen Umsetzung in jedem Kommunalen Integrationszentrum kompetente Mitarbeitende für Begleitung und Beratung zur Verfügung stehen.
Das Kommunale Integrationsmanagement vernetzt in allen kreisfreien Städten und Kreisen alle maßgeblichen integrationspolitischen Akteure, so dass Integration und Teilhabe als Querschnittsaufgabe vor Ort weiter ausgebaut wird. Hierfür hat Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 im Rahmen des Teilhabe- und Integrationsgesetzes Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro bereitgestellt. Diese Summe wird auch im kommenden Jahr zur Verfügung stehen.
Im Kreis Viersen wird das Kommunale Integrationsmanagement in enger Zusammenarbeit mit allen Kommunen im gesamten Kreisgebiet umgesetzt. Durch das Case Management konnten bereits über 400 zugewanderte Menschen erfolgreich bei ihrer Integration unterstützt werden.
Integrationsministerin Josefine Paul: „Integration und Teilhabe werden ganz maßgeblich vor Ort gestaltet. Ich bin beeindruckt von der tollen Arbeit hier im Kreis Viersen. Das große Engagement aller Beteiligten trägt ganz maßgeblich zum Erfolg der Einrichtung bei. Gleiches gilt für das Kommunale Integrationsmanagement, das wir flächendeckend in allen 54 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW eingeführt haben, und das in dieser Dimension bundesweit einmalig ist. Auch die Arbeit im Kreis Viersen belegt, dass dieser Ansatz einen wichtigen Beitrag für die Teilhabe von zugewanderten Menschen und das gesellschaftliche Zusammenleben in Vielfalt leistet. Besonders mit Blick auf die Geflüchteten aus der Ukraine wird deutlich, wie schnell die Institutionen vor Ort reagiert und Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, um den Menschen schnelle Unterstützung zu bieten und ein gutes Ankommen zu unterstützen. Ihre Arbeit ist aber insgesamt für die Integration und Teilhabe von zugewanderten und geflüchteten Menschen aus unterschiedlichen Ländern von unschätzbarem Wert. Was uns dabei besonders wichtig ist: Mit der Novellierung des Teilhabe- und Integrationsgesetzes wurde die dauerhafte Landesförderung für das Kommunale Integrationsmanagement auch rechtlich verankert und langfristig finanziell abgesichert.“
Landrat Dr. Andreas Coenen: „Wir sind froh über die enge und gute Zusammenarbeit mit den Integrationsakteuren aus Ehrenamt, Vereinen, der Wohlfahrtspflege und den kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Die systemische Beratung des KI und auch die Unterstützung des KIM stellen einen deutlichen Mehrwert für alle am Integrationsprozess beteiligten Akteure und Institutionen im Kreis Viersen dar. Wir arbeiten stets daran, unser Serviceangebot auszubauen und weiterzuentwickeln. Seit diesem Jahr bietet das KI etwa zusätzlich integrationsunterstützende Sprachkurse an, um neuzugewanderten Menschen die berufliche Integration zu erleichtern.“
Im Jahr 2012 hatte der Landtag mit den Stimmen der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP das Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration in Nordrhein-Westfalen beschlossen. Damit wurde auch der Grundstein für die Einrichtung der Kommunalen Integrationszentren gelegt. Heute verfügen alle Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen über ein Kommunales Integrationszentrum. In 2022 hat das Land 38,1 Millionen Euro für die Arbeit der Kommunalen Integrationszentren zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Mittel aus den kommunalen Haushalten sowie Stiftungs- und Drittmittel. (opm)