Munitionslager in Nea Anchialos bei Waldbränden explodiert

Die Explosionen waren noch mehr als 50 km weiter zu hören, in der Umgebung zerstörte die Druckwelle Fenster und Türen. Durch die Brände in den Bergen der griechischen Stadt Nea Anchialos ist heute ein Munitionslager explodiert. Aufgrund der Gefahr weiterer Detonationen können die Einsatzkräfte aktuell nicht weiter tätig werden.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Nea Anchialos/Griechenland – Nachdem seit Tagen die Feuer in Griechenland wüten und nur langsam unter Kontrolle zu bekommen sind, trat nun der griechische Minister Notis Mitarakis zurück. Mehr als 660 Brände wurden gemeldet, zahlreiche kleinere Feuer gab es im gesamten Land.

Nun ist zudem in den Bergen um die griechische Küstenstadt Nea Anchialos ein Feuer ausgebrochen. Mittlerweile wurden die umliegenden Orte evakuiert. Auch das Militär hat mit der Räumung des Flughafens begonnen, es ist einer der größten Flughafenstützpunkte der griechischen Luftwaffe. Rund vier Kilometer nördlich lagerte das Militär zudem laut griechischen Medien Waffen aus F-16-Kampfjets, Marschflugkörper sowie 450 und 900 Kilogramm schwere Bomben, welche nach der Detonation von Treibstofftanks ebenfalls explodierten. Die Bombensplitter verteilten sich in einem großen Radius um das Feuer, die Explosionen waren kilometerweit zu hören, in den umliegenden Dörfern zerbrachen durch die Druckwelle Fenster und Türen.

Foto: Rheinischer Spiegel

Ein Teil des Munitionslagers steht weiterhin in Flammen, aufgrund der Gefahr weiterer Explosionen kann die Feuerwehr nicht eingreifen. Zahlreiche Bewohner des Küstenortes Nea Anchialos wurden auf Booten in Sicherheit gebracht, andere flüchteten mit Bussen oder Autos. Das griechische Staatsfernsehen berichtet von einem Evakuierungsradius von drei Kilometern – dieser umfasst sechs Dörfer. Ebenfalls die Autobahn und weitere Straßen sind nicht zugänglich.

Im Einsatz sind sieben Flugzeuge sowie drei Hubschrauber im „Rahmen ihrer Möglichkeit“, denn der Abwurf von Wasser aus der Luft sei aktuell zu gefährlich für die Piloten, weshalb mit einer Drohne die Lage sondiert wird. (dt)

Foto: Rheinischer Spiegel