Nettetal: Werkstatt der Misere

„Was ist eine Werkstatt der Misere? Wir sprechen über Armut, Wohnungslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit. Und denken gemeinsam darüber nach, ob es nicht auch anders gehen kann.“

Nettetal – Werkstatt: Wissenschaft als Werkzeug für gesellschaftliche Veränderungen
Gäste_Arnd Liesendahl [Sprecher:innenrat FAG Partizipation der BAG W + Experte in eigener Sache] + Prof. Dr. Christoph Gille [Hochschule Düsseldorf]

FR 18 OKT 2024 | 14-16 h
Benedikt-Labre-Haus | Bahnhofstr. 9 | 41334 Nettetal

„Um Veränderungen anzustoßen, müssen wir verstehen, welche Strukturen zu gesellschaftlichem Ausschluss beitragen und wo die Potenziale für Partizipation und Teilhabe liegen. Anhand zweier wissenschaftlicher Studien wollen wir ins Gespräch kommen.

Die partizipative Studie Diskriminierung wohnungsloser Menschen am Wohnungsmarkt – DiWo (Arnd Liesendahl, Michael Müller, Christoph Gille, Anne van Rießen) untersucht, ob und wie wohnungslose Menschen auf dem Wohnungsmarkt ungerechtfertigt benachteiligt werden. Die Studie legt offen: Strukturelle Barrieren und Diskriminierung im Wohnungsmarkt verweigern gerade diejenigen Menschen systematisch den Zugang, die am meisten auf ihn angewiesen sind. Um das Menschenrecht auf Wohnraum umzusetzen, sind deswegen nicht nur Maßnahmen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und eine Verbesserung sozialstaatlicher Infrastrukturen nötig, sondern auch spezifische Zugänge für wohnungslose Menschen.

In der Studie Selbstvertretung in der Armutsbekämpfung – Institutionalisierung politischer Beteiligung von Menschen mit Armutserfahrung (Christoph Gille, Thomas Münch und Anne van Rießen) wurden verschiedene Armutskonferenzen in Deutschland und anderen europäischen Ländern untersucht. Ausgangspunkt ist die Diagnose, dass die politische Beteiligung von armen Menschen erschwert ist und so auch das Vertrauen in die Politik sinkt. In der Kurzexpertise werden deswegen Organisationsformen, Aktivitäten und Wirkungen von Beteiligungsstrukturen in elf Beispielen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Beteiligungsformate mit einem hohen Grad an Institutionalisierung und Regionalisierung die deutlichsten Wirkungen zeigen. Sie können als Vorbilder für eine weitreichendere Selbstvertretung auch in Deutschland dienen.“

Die Veranstaltungen sind offen und kostenlos für alle Interessierten. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Zu jeder Veranstaltung bieten die Veranstalter einen Imbiss sowie kalte und warme Getränke an.

Rheinischer Verein für
Katholische Arbeiterkolonien e.V.
Kapitelstraße 3
52066 Aachen
www.rhein-verein.de (opm)