Niersverband – Baustart für eine der modernsten Kläranlagen Deutschlands

Am Montag gab es einen besonderen Besuch auf der Kläranlage in Nette. NRW-Umweltminister Oliver Krischer legte gemeinsam mit dem stellvertretenden Verbandsratsvorsitzenden Rainer Röder, der Niersverbands-Vorständin Sabine Brinkmann, dem Bürgermeister von Nettetal Christian Küsters sowie der Abteilungsdirektorin für Umwelt und Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Dr. Angela Küster, den symbolischen Grundstein für den Ausbau der Anlage.

Nettetal – Die Erweiterung um eine vierte Reinigungsstufe wird die Kläranlage Nette zu einer der fortschrittlichsten Anlagen Deutschlands machen. Damit trägt sie zukünftig maßgeblich zur Verbesserung der Wasserqualität in den angrenzenden Gewässern bei.
Vor Ort begrüßten Rainer Röder und Sabine Brinkmann die Anwesenden. Sabine Brinkmann sagte: „Der heutige Tag markiert einen Meilenstein für die Kläranlage Nette und den Niersverband. Die Modernisierung dieser Anlage ist ein wichtiger Schritt, um auf die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu reagieren. Mit der neuen Technik, die wir hier in Nette installieren, setzen wir auf Lösungen, die in ihrer Wirkung kraftvoll und wegweisend sind. Es geht darum, mit innovativen Verfahren, über den Stand der Technik hinaus, die Lebensgrundlage Wasser in seiner Qualität entscheidend zu verbessern.“ NRW-Umweltminister Oliver Krischer ergänzte: „Moderne Klärtechnik ist für den Schutz unserer Gewässer essenziell. Das Land fördert daher gerne dieses zukunftsweisende Projekt, denn es ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Die Kläranlage Nette wird so zu einem Vorreiter in Sachen Umweltschutz.“

Die in die Jahre gekommene Kläranlage Nette wird am bestehenden Standort umfassend modernisiert und um weitere Verfahrensstufen ergänzt. Mit modernster Technik und dem Bau einer erweiterten vierten Reinigungsstufe wird die Kläranlage künftig nicht nur klassische Abwasserreinigungsaufgaben übernehmen, sondern auch einen Großteil der Mikroverunreinigungen, Mikroplastik und multiresistente Keime aus dem Abwasser entfernen. Die angedachte Verfahrenskombination eines Membran- und Aktivkohlefilters wurde im Vorfeld über mehrere Jahre vom Verband in einer eigenen kleinen Versuchsanlage vor Ort in Nette getestet. Das Ziel dieser umfangreichen Modernisierung ist es, zukünftige gesetzliche Anforderungen an die Abwasserreinigung zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt nachhaltig zu schützen.

Begleitend zum Ausbau wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass die Wirksamkeit der neuen Klärtechnik und die Auswirkungen auf das Gewässer untersucht. Sowohl der Ausbau der weitergehenden Behandlungsstufen als auch das begleitende Forschungsprojekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 15 Mio. Euro gefördert.
Der Ausbau der Kläranlage erfolgt in mehreren Bauphasen und wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Dabei finden die Arbeiten durchgängig während des laufenden Betriebs der Anlage statt, sodass die Abwasserreinigung ohne Unterbrechung gewährleistet bleibt. Die vorbereitenden Maßnahmen, wie z. B. die Einrichtung der Baustelle, die Freimachung von Bauflächen und die Errichtung von Provisorien begannen bereits im Sommer 2023. In der ersten Bauphase konzentrieren sich die Arbeiten nun auf den Bau der neuen Behandlungsstufen.

Der Niersverband hat sich in der Vergangenheit intensiv dafür eingesetzt, dass die Kosten für die vierte Reinigungsstufe verursachergerecht und nicht nur über Abwassergebühren finanziert werden. Dies wurde zwischenzeitlich von der EU aufgegriffen und in der neuen Kommunalabwasserrichtlinie verankert. Diese wird in den kommenden Jahren in deutsches Recht umgesetzt. So sollen die Kosten für den Bau einer vierten Reinigungsstufe zukünftig auch auf die Verursacher verteilt werden, die diese Stoffe in den „Verkehr“ bringen. (opm)

Dr. Angela Küster (Abteilungsdirektorin für Umwelt und Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung Düsseldorf), Rainer Röder (stellvertretender Verbandsratsvorsitzender Niersverband), Oliver Krischer (NRW-Umweltminister), Sabine Brinkmann (Vorständin Niersverband) und Christian Küsters (Bürgermeister von Nettetal) legten gemeinsam den symbolischen Grundstein für den Ausbau der Kläranlage Nette. Foto: Niersverband, Fotograf Rupert Oberhäuser