Niersverband gestaltet Zukunft

In der diesjährigen Verbandsversammlung des Niersverbandes berichtete Niersverbandsvorständin Sabine Brinkmann über mehrere wegweisende Themen, die der Niersverband für die Zukunft der Wasserwirtschaft im Niersgebiet vorantreibt.

Viersen/Region – So präsentierte sie Maßnahmen für die nachhaltige Instandhaltung und Modernisierung der Abwasserinfrastruktur die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Beispielsweise nannte die Vorständin den Bau der 4. Reinigungsstufe auf der Kläranlage Nette sowie die in Kürze startende Baumaßnahme der zweiten Bauphase auf der größten Kläranlage des Verbandes in Mönchengladbach-Neuwerk.

Als weiteres zentrales Thema stellte Frau Brinkmann die Konsequenzen aus der Leitentscheidung der Landesregierung zum vorzeitigen Braunkohleausstieg für die Niers vor. Daraus ergeben sich wesentliche Hinweise für die Zukunft der Niers, die künftig ihr Wasser aus dem neu entstehenden Tagebaurestsee Garzweiler erhalten soll. Der Niersverband ist hier intensiv in der Diskussion über den zukünftigen Niersanschluss an den Tagebaurestsee eingebunden. Ein bedeutendes Thema bildete auch die zukünftige Klärschlammverwertung. Der Niersverband hat hierzu einen Kooperationsvertrag mit der Emschergenossenschaft unterzeichnet. Die langfristig angelegte Kooperation beinhaltet die gemeinsame Nutzung der Monoverbrennungsanlage der Emschergenossenschaft in Bottrop für die vollständige Verwertung der Klärschlämme des Niersverbandes ab dem Jahr 2029. So kann aus der Klärschlammasche der Verbrennungsanlage später Phosphor rückgewonnen und wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden. Die Kooperation bietet eine nachhaltige Lösung für die Entsorgungssicherheit zu akzeptablen und kalkulierbaren Preisen.

Das Jahr 2023 war ein außergewöhnlich nasses Jahr. Mit einer Jahressumme von 916 mm Niederschlag im Niersgebiet lag es fast 200 mm über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Damit nimmt das Jahr 2023 den dritten Rang in der Liste der nassesten Wasserwirtschaftsjahre seit 1951 ein. Mit dem Niersprojekt Bresgespark in Mönchengladbach steht eines der größten Gewässerprojekte in NRW kurz vor dem Abschluss. Durch die Umgestaltung der Niers in einer Länge von rund 3,7 km und dem Bau von Niersauen in einer Größe von ca. 13 Fußballfeldern mitten im städtischen Raum erfolgt ein großer Schritt in Richtung einer guten ökologischen Entwicklung der Niers. Intakte Gewässer und natürliche Lebensräume sind von unschätzbarem Wert.

Mit dieser Gewässermaßnahme werden weitere Ziele erreicht: Das Rückhaltevolumen wird hier zukünftig ca. 76.000 m³ zusätzlich umfassen und verbessert so den Schutz vor Starkregenereignissen vor Ort. Weiter wird die Biodiversität gefördert und durch die künftig durchgängige Niers werden nachhaltige Ökosysteme geschaffen. Insgesamt trägt diese bedeutende Gewässerlandschaft wesentlich zur regionalen Klimaanpassung im Stadtgebiet Mönchengladbach bei. (opm)