Im Januar 2019 wurde die „JA“, die Junge Alternative, vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft. Mehr als vier Jahre später ist auch offiziell klar: Die Jugendorganisation verfolgt verfassungsfeindliche Ziele.
Aktuell – In dem Zuge wurden auch zwei weitere rechtsextreme Organisationen, das Institut für Staatspolitik (IfS) und der Verein „Ein Prozent“, als solche eingestuft. Entscheidungen, die wenig überraschen, definitiv aber notwendig sind. Denn die Gefahr, die von der eindeutig demokratiefeindlichen Jugendorganisation ausgeht, ist größer, als man vielleicht zunächst vermuten könnte. Betrachtet man die Mitgliederzahlen der Nachwuchsorganisationen der großen Parteien, liegt die AfD mit knapp 1700 Mitgliedern zwar weit hinter den anderen zurück, aber: Ein Großteil der jungen Menschen verbringt viel Zeit im Internet.
Genau das weiß die AfD auszunutzen. Einfach zu konsumierende Inhalte, plakative Parolen, Klick für Klick auf die eigene Youtube- oder TikTok-Seite gespült. Dass die Inhalte in aller Regel überspitzt, aus dem Kontext gerissen oder schlicht faktisch falsch sind, ist dabei auf den ersten Blick schwierig zu erkennen – gerade für Jugendliche und junge Erwachsene. Klar, viele junge Menschen stellen sich auch gegen die menschenverachtenden Standpunkte der AfD, aber die große Reichweite im Netz bleibt für die Partei ein wichtiges Instrument, um potenziellen Nachwuchs anzusprechen.
Und auf den ist auch die AfD angewiesen. Dass die Junge Alternative nun als rechtsextreme Bestrebung gilt, weitet die Befugnisse des Verfassungsschutzes aus, um gegen JA-Mitglieder vorzugehen. In diesem Fall ist das überfällig. Und es darf nur ein erster Schritt sein: Junge Menschen müssen stärker vor derart manipulativen Inhalten geschützt werden – analog wie digital. (opm/Allgemeine Zeitung Mainz)