NRW liegt vorne bei tarifgerechter Entlohnung in der Pflege

Nordrhein-Westfalen liegt bei der Zahlung von tarifgerechten Löhnen in der Pflege an der bundesweiten Spitze. Das ist ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule/Ruhr-Universität Bochum, die das Ministerium jetzt veröffentlicht hat.

NRW – Nordrhein-Westfalen realisiert demnach im Vergleich zu anderen Ländern ein höheres Lohnniveau. Mit einer Tarifbindungsquote bei Beschäftigten in der Pflege und Betreuung von 26 Prozent liegt Nordrhein-Westfalen über dem Bundesdurchschnitt von 22 Prozent. Die Studie zeigt zudem: Auch dann, wenn Einrichtungen selbst nicht tarifvertraglich gebunden sind, orientieren sich viele Heime bei der Entlohnung an den tarifgebundenen Wettbewerbern.

„Die Ergebnisse der Studie sind ein ausgesprochen positives Signal für die Pflege“, erklärt Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Eine gute Bezahlung ist ein wesentlicher Baustein für attraktive Arbeitsbedingungen. Und gute Arbeitsbedingungen sind ein Schlüssel zur Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung – eine zentrale Herausforderung aktuell und in den kommenden Jahren.“

Um das Ziel einer besseren Entlohnung der Beschäftigten in der Pflege zu realisieren, ist seit dem 1. September 2022 gesetzlich vorgegeben, dass eine Pflegeeinrichtung Leistungen der Pflegeversicherung nur noch erbringen und abrechnen darf, wenn sie selbst an einen Tarifvertrag oder eine kirchliche Arbeitsrechtsregelung gebunden ist oder das Pflegepersonal daran orientiert entlohnt. Zusätzlich wurde den Einrichtungen die Möglichkeit eingeräumt nach dem sogenannten “regionalüblichen Entlohnungsniveau” zu entlohnen. Das ist der errechnete tarifliche Durchschnittslohn in Nordrhein-Westfalen.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat als erstes Land und noch vor der Bundesebene die Einführung der Tariftreue-Regelungen wissenschaftlich begleiten lassen. Die Ergebnisse der Umsetzungsanalyse des IAT zeigen Stärken und Schwächen der Neuregelung auf.

Positiv sind die Auswirkungen auf das Lohnniveau. Gleichzeitig zeigt die Studie jedoch auch, dass durch die bundesrechtlich eingeführte Option des „regionalüblichen Entlohnungsniveaus“ die Erhöhung der Tarifbindung oder gar ihrer flächendeckenden Einführung nicht erreicht wird.

Zudem ist das Verfahren zur Berechnung des regionalüblichen Entlohnungsniveaus sehr kompliziert und die zugrundeliegenden Meldungen und Berechnungen fehleranfällig. Sowohl Pflegeeinrichtungen als auch Kostenträger sind kaum in der Lage, die Anforderungen ohne großen Aufwand umzusetzen, was zu Verzögerungen bei der Verhandlung der Vergütungssätze führen kann.

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass das regionalübliche Entgeltniveau zu erheblichen Lohnvarianzen bei einzelnen Beschäftigten innerhalb der gleichen Qualifikationsgruppe führen kann. Nordrhein-Westfalen hat daher im Schulterschluss mit den anderen Ländern Forderungen zur Nachbesserung des Verfahrens an den für Pflegevergütung zuständigen Bund adressiert, um wirkungsvollere Entlohnung und verbesserte Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.

Die Studie finden Sie hier https://www.iat.eu/aktuell/veroeff/2024/Tariftreue_in_der_Altenpflege_Evans-Borchers_Lenzen.pdf (opm)

7 Kommentare

  1. Ich begrüße eine Gerechte Entlohnung, aber hasse wenn aber auch täglich andere wieder Forderungen stellen. Man kann es doch Gerechter und Einfacher machen. Wir haben einen DGB und wenn es an der Zeit ist eine neue Verhandlung zu führen um einer Inflation für den Arbeitnehmer die in der Gewerkschaft sind zu Verhandeln, so können doch sofort für alle DGB Mitglieder diese Verhandlungen durchgeführt werden. Das ist einfacher und Gerechter, denn die Preissteigerung ist für alle gleich. Wohl Nichtmitglieder könnten dann ausgeschlossen werden. Das gleiche ist bei Rentnern als Mitglied. Dann hätte die Mitgliedschaft mehr Prioritäten und ist Stark genug.

  2. Ich bin der Meinung das die sogenannten Arbeitnehmerverteter*innen der Parteien SPD und CDU/CSU (CDA) , die im DGB versammelt sind, keine Tarifverhandlungen führen dürften mit Arbeitgebern in dessen Vorständen Mitgliedern der gleichen Parteien/Regierungen versammelt sind, oder diesen Parteien zumindest nahe stehen. Das Geld der Arbeitnehmer wird aus der rechten Tasche genommen und dann gnädig in der linken Tasche halbwegs umverteilt. Wie grade gegen die zum rechten Feind auserwählten Falschwähler werden bei „Tarifverhandlungen“ rot beflaggte Umzüge organisiert und Parolen skandiert die schon lange aus der Zeit gefallen sind. Und sollte ein Gewerkschafter mal nicht auf Linie sein, wird versucht ihn medial zu diskreditieren. So sind sie halt die Sozialdemokraten. Als Ex-Mitglied hat mich am meisten gestört das die DGB Führung, Mitgliedern in den Rücken gefallen sind ,die ungeimpft und gegen wie sich zeigt katastrophale Coronamaßnahmen waren. Ich sehe das meine Entscheidung richtig war, wenn ich die Reaktion der DGB Führung bei Krieg, Klima und nicht links unterstützenden Bürgern/ Mitgliedern sehe. Ich war mein ganzes Leben Gewerkschaftler und das ich es jetzt nicht mehr bin war wichtig und richtig. Nie sich vor eine Karre spannen lassen gleichgültig wem die Karre auch gehört.

    1. Ich gehe davon aus, dass die Erleichterung über Ihren Austritt durchaus wechselseitig bestand und weiter besteht. In einer Gewerkschaft sind Verschwörungserzähler und Querdenker vom rechten Rand zu Recht unerwünscht.

      1. Wegen Leuten wie Ihnen bin ich ausgetreten die deutlich eine Rotbraun Identität haben und gegen Hass demonstrieren aber Hass auf der Stirn stehen haben. Ich verbiete mir das sie behaupten das ich dem rechten Rand angehören. Mich widert mich ihre meiner Meinung nach deutlich undemokratische Haltung an Stefanie H…. und

        1. Warum regen Sie sich denn so auf? Ihre skurrilen Sichtweisen passen offensichtlich nicht zu einer Gewerkschaft. Da ist es doch nur logisch, aus dieser auszutreten.

          An diesem Vorgang ist nichts undemokratisch, ganz im Gegenteil. Eine deutliche Mehrheit in Gewerkschaften teilt Ihre Sichtweisen ganz entschieden und ausdrücklich NICHT, das kann ich aus eigener Anschauung bestätigen. Und genau das sollten Sie sich auch klarmachen.

          Und wenn Sie meinen, eine Gewerkschaft sollte andere – nämlich die Ihrerseits favorisierten – Positionen vertreten, dann gründen Sie doch einfach eine neue. In einem demokratischen Rechtsstaat ist das ja auch ohne weiteres möglich. Nur bei den Nazis waren Gewerkschaften gleichgeschaltet, dahin möchte ja niemand (naja, fast niemand) zurück.

  3. „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“ (Nietsche, jenseits von Gut und Böse) „Die Welt ist eine Heilanstalt, mit lauter schweren Fällen, die alle glauben frei zu sein in ihren Gummizellen.“ ( Thomas Spitzer ) Was unterscheidet einen Psychiater vom Neurotiker und dem Psychotiker? Der Psychotiker erbaut Luftschlösser, in denen er nicht wohnen kann, der Neurotiker hat Angst, daß er dafür die Miete nicht bezahlen kann, die schlussendlich der Psychater dann kassiert. Linke Afterphilosophien mit Breiten- und Tiefenwirkungen. Lehrgang politische Bildung 3 DGB/IGM

    1. Sie haben bestimmt nur „vergessen“, zu erwähnen, wo Sie diesen gesammelten Unsinn abgeschrieben haben. Ich werde weder Ihnen noch dem Betreiber dieser unsäglichen Seite den Gefallen tun, sie hier zu benennen, aber es sollte schon jeder wissen, aus welcher verschwurbelten Ecke diese „Meinung“ kommt.

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