Oldtimer sind immer noch Liebhaberstücke, die als Anlage oder aus Überzeugung gekauft werden. Während ältere Menschen die Klassiker eher aus nostalgischen Gründen fahren, sehen jüngere Menschen darin auch einen Trend, ihre Persönlichkeit damit auszudrücken.
Service – Oldtimer werden auch, aber nicht nur als Geldanlage gekauft. Der Irrglaube, dass Oldtimer besonders teure Fahrzeugmodelle sind, die den Reichen als Sammlerstücke zur Verfügung stehen, ist schon lange widerlegt. Gerade im unteren Preissegment gibt es tolle Fahrzeuge, die finanziellen Voraussetzungen sind also eher eine untergeordnete Rolle. Das H-Kennzeichen macht den Oldtimer meist auch preiswert im Unterhalt und gerade jüngere Modelle sind auch noch leicht zu warten, da Ersatzteile je nach Modell einfach zu bekommen sind.
Was ist ein Oldtimer?
Bekommt in Deutschland ein Fahrzeug ein H-Kennzeichen, ist er offiziell Oldtimer. Dabei ist es aber nicht nur eine Frage des Fahrzeugalters, das Fahrzeug muss auch weitestgehend im Originalzustand sein, oder fachmännisch restauriert werden. Das H-Kennzeichen wurde eingeführt, um das „kraftfahrzeugtechnische Kulturgut“ zu pflegen und wird durch verschiedene Erleichterungen, wie die geringere steuerliche Belastung, oder die Fahrt in Umweltzonen belohnt. Gerade bei der Kraftfahrzeugsteuer können Fahrzeuge mit viel Hubraum deutlich sparen, diese liegt nämlich bei pauschal 191,73 Euro. Fahrzeuge mit großem Hubraum können bei den Steuern mit einem regulären Kennzeichen schnell auch bei 1500 Euro oder mehr landen. Wird das Kennzeichen sogar nur saisonal angebracht, weil das Fahrzeug im Winter lieber eingelagert und geschont werden will, spart man sogar noch mehr bei der Kfz-Steuer. Außerdem werden die Fahrzeuge bei Versicherern günstiger eingestuft, da sie davon ausgehen, dass mit dem Fahrzeug eher vorsichtig umgegangen wird.
Oldtimer als Geldanlage
Oldtimer sind an erster Stelle vor allem Liebhaberstücke. Gleich danach kommt für viele Besitzer aber auch die Geldanlage ins Spiel. Tendenziell nehmen die Zahlen hierbei in den letzten Jahren aber langsam ab. Nachdem bekannt wurde, dass man mit Oldtimern viel Geld verdienen kann, wurde der Markt mit Oldtimern regelrecht geschwemmt. Das Angebot wurde schnell zu groß und zu teuer. Wenn man nun eine Rendite von 10 Prozent haben möchte, ist dies mittlerweile nur noch mit Fahrzeugen möglich, die mindestens 100.000 € wert sind. So wertvolle Fahrzeuge wollen aber auch fachgerecht gepflegt und gelagert werden, damit der Wert auch erhalten bleibt. Geht man aber davon weg, das ganz große Geld mit den Liebhaberstücken verdienen zu wollen, kann der Wert jedes Jahr leicht gesteigert werden, was die Kosten für das Hobby oft wieder reinbringt.
Mit Onlineauktionen zum Liebhaberstück
Onlineauktionen sind mittlerweile auch in der Oldtimerwelt angekommen. Anstelle durch ganz Deutschland oder Europa zu fahren und sich potenzielle Autos anzuschauen, können bei Oldtimerauktionen schnell geeignete Modelle herausgesucht werden. Gerade zu Zeiten der Coronapandemie haben auch andere Verkäufer noch viel mehr auf den Onlinehandel gesetzt. Christie’s hat corona bedingt einen Großteil seiner Versteigerungen digitalisiert und einen Gesamtumsatz vorsichtig auf 733 Millionen Euro berechnet. Gerade bei Fahrzeugen, ist eine umfassende Dokumentation mit Bildern und Daten ausschlaggebend. Anbieter solcher Verkaufsplattformen machen auch die Auktionen mittlerweile zu einem Live-Erlebnis. Dabei wird vorher ein Portfolio, zu dem Fahrzeug zusammengestellt, bestehend aus Fotogalerien und Videos, sowie den wichtigsten Informationen. Die Käufer können dem Verkäufer während der Auktion Fragen stellen, auf die möglichst schnell und präzise geantwortet werden und in einem Kommentarfeld kann über das Auto diskutiert werden. Durch verschiedenste Mechanismen werden die Auktionen spannend gehalten und man geht weg von dem normalen Ebay Erlebnis und vermittelt so auch bei solchen Oldtimerauktionen ein Event, bei dem es um ein Liebhaberstück geht. Nach der erfolgreichen Auktion kann dann unkompliziert eine Besichtigung ausgemacht werden und der Anbieter der Plattform übernimmt die Zahlungsabwicklung. Durch Onlineauktionen kann man die potenzielle Zielgruppe stark erweitern, denn gerade bei so spezialisierten Angeboten wie Oldtimern möchte man eine breite Masse erreichen.
Der Trend zum Youngtimer
Immer beliebter werden auch Youngtimer, also die Klasse an Autos, die wegen ihrem Alter noch nicht als Oldtimer eingeordnet werden können, aber schon älter als 20 Jahre sind. Dabei unterscheiden sie sich auch nur genau in diesem Punkt, das Alter der Erstzulassung. Youngtimer unterstehen dabei nur einen Liebhaberwert, es gibt keine Auflagen, um als Youngtimer zu gelten, aber jeder Youngtimer ist ein potenzieller Oldtimer, dem nur noch weniger als 10 Jahre Alter fehlen. Gerade Youngtimer haben den Vorteil, dass die Anschaffung meist günstig ist und der Wert erhält, bzw. die potenzielle Wertanlage gesichert ist. Dabei kommt es auch hier auf die Wahl des Autos an. Der Markt wird durch den Onlinehandel immer größer und eine breite Auswahl an Modellen bietet sich an, das geeignete zukünftige Liebhaberstück auszuwählen und zu ersteigern. (opm)