Peter Frampton, der seine für Juni 2020 geplante Tournee wegen einer entzündlichen Muskelerkrankung absagen musste, gastiert in diesem November doch letztmals für Konzerte nach Deutschland. In Düsseldorf war Peter Frampton Mitte November in der MEH zu sehen.
Kultur/Düsseldorf – Solange die Muskelerkrankung den Gitarristen und Sänger noch nicht am Musizieren hindert, hat er beschlossen aufzutreten und CDs zu veröffentlichen. So erschien im Frühjahr 2021 „Peter Frampton Forgets The Words“ (Universal Music). Darauf präsentieren Frampton und Adam Lester (Gitarre, Gesang), Steve Mackey (Bass), Rob Arthur (Keyboards, Gitarre, Gesang) sowie Dan Wojciechowski (Schlagzeug) in zehn Instrumentals ihre Interpretationen diverser Songs – unter anderem von David Bowie, Radiohead, George Harrison, Lenny Kravitz oder Roxy Music.
Für die finalen Abschiedskonzerte kann der Wahl-Amerikaner, abgesehen von diesem aktuellen Album, aus dem reichhaltigen Repertoire einer über 50-jährigen Karriere schöpfen. Sie brachte unter anderem die Welthits „Show Me The Way“, „Baby I Love Your Way“ und „Do You Feel Like We Do?“ hervor.
Bevor der gebürtige Engländer (*22. April 1950) mit dem gigantischen Erfolg seines 17 Millionen Mal verkauften Doppel-Albums „Frampton Comes Alive!“ ab 1975 zum internationalen Top-Act aufstieg, spielte „der archetypische Kinderstar der Rockmusik“ (‚das neue Rock-Lexikon‘) bereits als 16-jähriger bei The Herd und ab 1968 bei Humble Pie, begleitete George Harrison (The Beatles) als Studio-Gitarrist.
Der Teenie-Star mit der blondgelockten Mähne konnte nach dem Multi-Millionenseller 1977 noch den Hit „I’m In You“ verbuchen, versank danach aber in Depressionen. Wiedererstarkt zeigte sich Frampton 1987 als Gitarrist auf der CD „Never Let Me Down“ und anschließenden „Glass Spider“- Tournee seines Schulfreundes David Bowie. 1995 erschien „Frampton Comes Alive II“. Dieses wie auch alle folgenden Tonträger konnten aber nie mehr an die Umsatzzahlen seines in die Rock-Geschichte eingegangenen Konzertmitschnittes anknüpfen.
„Fingerprints“ bescherte ihm 2007 allerdings immerhin einen Grammy für das „Best Pop Instrumental Album“! Über seinen Madison-Square-Garden-Auftritt, während der Farewell-Tour 2019 war in der „New York Post“ zusammenfassend zu lesen: „An diesem Abend erzählte Peter Frampton zwischen den Stücken viel aus seiner Karriere, doch nichts über seine Autoimmunkrankheit. Stattdessen konzentrierte er sich auf Positives. Es gab Songs zu hören aus ‚Frampton Comes Alive‘ und weitere Titel seiner langen Laufbahn. D<
abei spielte Frampton kristallklare Soli, sang wunderschön. Höhepunkt der drei Tracks seines aktuellen Albums war ‚Georgia On My Mind‘. Ebenfalls ein starkes Instrumentalstück: Soundgardens ‚Black Hole Sun‘, das er mit zwei Pearl-Jam-Musikern aufgenommen hat. Als Zugabe wurden die Humble-Pie-Lieder ‚Four Day Creep‘ und ‚I Don’t Need No Doctor‘ geboten. Letztes Lied war ‚While My Guitar Gently Weeps‘ von den Beatles.“ Fazit der renommierten US-Tageszeitung: „Wenn dies das letzte Konzert von Frampton in New York gewesen ist, dann kann er sich guten Gewissens zur Ruhe setzen. Sein Abgang war schlichtweg großartig!“ (opm/SparkassenPark)