Physiotherapie – wichtig für den Heilungsprozess

Die Physiotherapie als medizinische Behandlung ist nicht mehr wegzudenken. Bei Verletzungen, Bewegungsstörungen und anderen Einschränkungen unterstützt der Physiotherapeut den Heilungsprozess, sorgt dafür, dass Bewegungen wieder sauber ablaufen können und hilft auch bei neurologisch bedingten Einschränkungen.

Service – Gerade in der heutigen Arbeitswelt, in der viele im Büro am Schreibtisch sitzen, kann Physiotherapie auch vorbeugend eingesetzt werden, um Verletzungen und Einschränkungen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Was wird während der Behandlung gemacht?

Die Physiotherapie gliedert sich in verschiedene Zweige. Dazu gehören aktive Bewegungen, die dem Patienten vom Therapeuten gezeigt werden, um dem eingeschränkten Bewegungsapparat die fehlende Beweglichkeit und Kraft wiederzugeben. Bei der passiven Bewegung führt der Therapeut die Bewegungen am Patienten selbst aus, um Einschränkungen langsam und schonend abzubauen. Gerade wenn der Körper durch neurologische Einschränkungen und Beschwerden selbst nicht mehr in der Lage ist, diese Bewegungen auszuüben, ist es wichtig gerade diese passiv zu vollführen. Auch die manuelle Therapie mit Druck und Massagen sowie der Einsatz von Wärme, Kälte, elektrischen Impulsen oder Ultraschall wird in der physiotherapeutischen Behandlung genutzt.

Foto: JFK_Photography/Pixabay

Wann wird eine Physiotherapie verschrieben?

Die Anwendungsgebiete der Physiotherapie sind vielfältig, sie wird nicht nur nach Unfällen und Verletzungen eingesetzt. Viele Volkskrankheiten werden mit einer Physiotherapie behandelt, aber auch nach Schlaganfällen und Atemwegserkrankungen kommt sie zur Anwendung. Zu den Einsatzgebieten zählen:

  • die Behandlung bei Verschleiß von Muskelapparat und Gelenken
  • Folgen von neurologischen Einschränkungen wie Parkinson und einem Schlaganfall
  • Arthrose und Rheuma
  • Einschränkungen des Atmungsapparats
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Behandlung von Verletzungen nach Unfällen

Hat der behandelnde Arzt als Heilmittel eine Physiotherapie verschrieben, muss die Behandlung 28 Tage nach dem Verordnungsdatum beginnen und die Suche nach etwa einer Physiotherapie in Bochum, Dortmund oder anderen Städten entsprechend schnell erfolgen. Die Terminbücher der Therapeuten sind meist gut gefüllt, wodurch mit Wartezeiten zu rechnen ist.

Volkskrankheiten und Physiotherapie

Der Lebensstil vieler Menschen zur heutigen Zeit in Deutschland macht den Physiotherapeuten noch wichtiger. Da die meisten Berufstätigen heute am Schreibtisch arbeiten, Schüler den Großteil des Tages in der Schule sitzen und dann auch die Freizeit häufig sitzend oder liegend vor einem Display verbringen, bewegen wir uns viel zu wenig. Auch die Sitzposition ist häufig suboptimal, sodass gerade der Verschleiß von Muskeln, Gelenken und auch Sehnen begünstigt wird. Gleichzeitig haben sich auch unsere Essgewohnheiten verändert und Übergewicht ist ein immer häufiger auftretendes Problem. So sind mehr als zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig. Als Resultat werden die Gelenke mehr belastet und die mangelnde Muskulatur kann den Körper nicht mehr so gut stützen. Gerade hier ist die Aufgabe des Physiotherapeuten, nicht nur aktive Übungen zur Behandlung der Probleme zu zeigen, beziehungsweise passiv Bewegungseinschränkungen zu therapieren, auch die Einwirkung auf den Lebensstil ist Teil jeder Physiotherapie.

Physiotherapie bei neurologischen Erkrankungen

Auch Krankheiten und Einschränkungen des zentralen Nervensystems werden von Physiotherapeuten begleitet. Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson und ein Schlaganfall werden von den Therapeuten mit dem Ziel der Wiederherstellung oder der Erhaltung des Bewegungsapparates behandelt. Zum Einsatz kommen dabei oft Therapiekonzepte nach Bobath, die dann auf den Patienten direkt zugeschnitten werden. Dabei lernen die Patienten Bewegungsfolgen, trainieren unter anderem ihr Gleichgewicht und lernen ihren Körper wieder zuverlässig wahrnehmen zu können. Vor allem die Alltagsbewältigung, wie das eigenständige Waschen, soll so wieder ermöglicht werden, um erneut mehr Lebensqualität zu erlangen.

Unterstützung nach Verletzungen

Mit der manuellen Therapie und vor allem der Lymphdrainage wird der Heilungsprozess unterstützt und beschleunigt. Bei der manuellen Lymphdrainage wird durch streichende Handbewegung und den Einsatz von leichtem Druck der Abtransport von gestauten Flüssigkeiten aus betroffenen Arealen angeregt. So sollen Bereiche abschwellen und Blockaden gelöst werden. Bei der manuellen Therapie werden dagegen direkt Verspannungen und Gelenkblockaden mit den Händen des Therapeuten gelöst und Linderung verschafft.

Hausaufgaben machen

Der Physiotherapeut kann in den 15 – 20 Minuten Behandlungszeit bestimmte Bereiche therapieren. Vor allem wird der Therapeut dem Patienten aber auch Bewegungsabläufe und Übungen an die Hand geben. Nur wenn diese Übungen auch gewissenhaft zu Hause und in Eigenverantwortung durchgeführt werden und auf die Empfehlungen des Therapeuten eingegangen wird, können Verletzungen optimal heilen. Regelmäßiges Training und die Ausführung der Übung können Einschränkungen so erst lösen.

Fazit

Die Physiotherapie ist ein wichtiges Werkzeug nicht nur im Heilungsprozess nach Unfällen, sondern vor allem auch bei vielen chronischen Erkrankungen und neurologischen Beschwerden. Aktive, passive, manuelle Behandlung oder auch die Behandlung mit Wärme und elektrischen Impulsen unterstützt den Heilungsprozess maßgeblich. Ein guter Physiotherapeut geht dabei auf die Sorgen der Patienten ein und strahlt stets Sicherheit in seinen Handlungen aus. Gleichzeitig kann der Physiotherapeut im zeitlichen Rahmen nicht alles abdecken –  die aktive Mitarbeit des Patienten nach den Behandlungen ist nötig, um dem Heilungsprozess wirklich die bestmögliche Unterstützung zu geben. (opm)