Rapper Apache 207 gastierte vor ausverkauftem Haus

Eine Situation, mit der keiner der fast 20.000 Besucher gerechnet hatte. Kurz vor Beginn des Konzerts muss Apache 207 noch tanken. Er stoppt an einer Tankstelle in der Umgebung vor Mönchengladbach. Der Konzertbeginn hätte längst stattfinden sollen. Doch dann …
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Mönchengladbach – Der Halt an der Tankstelle wird auf großen Leinwänden übertragen, die Fans können Apache 207 live dabei begleiten, als noch schnell etwas einkauft. Live? Nein, denn als der Vorhang fällt steht Apache 207 auf einer Bühne, die aussieht wie eine Tankstelle und die an diesem Abend das grandiose Bühnenbild einer noch mitreißenderen Show bieten wird.

Foto: Rheinischer Spiegel/Maris Rietrums

„Breaking your heart“, „Fame“ oder „Kein Problem“ – Songs, mit denen der Abend startet und die von Beginn an für beste Stimmung sorgen. Ob seine Fans das Singen und Feiern den ganzen Abend durchhalten, fragt der Rapper, doch diese lassen ihm keinen Zweifel aufkommen. Wie er seine Fans abholt, das weiß Apache 207 genau, die in den nächsten Stunden den Sparkassenpark zum Ort einer riesigen Party machen, die nur selten eine Ruhepause zwischen dem Tanzen zulässt. Das Publikum ist bunt gemischt durch alle Altersstrukturen, die meisten um die 30 Jahr alt, mal zehn Jahre mehr, mal zehn Jahre weniger.

Foto: Rheinischer Spiegel/Maris Rietrums

Fans, die seine Stücke kennen und die einen gewaltigen Chor formen, ob nun bei „Ferrari Testarossa“, welches immerhin bereits 2018 erschienen ist, oder der brandneuen Single „Neunzig“. Sitzplätze sind lange überbewertet, während Feuerwerk, Flammen oder Konfetti den Liedern den passenden Rahmen geben. Die Abschnitte des Abends wirken fast wie Theaterstücke, zwischen denen eine Kuss-Cam die ersten verliebten Paare einfängt. Von einer Tankstelle geht es zu einem Ruderboot, welches auf ein Gerüst montiert durch die Menschen zu einer Nebenbühne in der Mitte des Platzes fährt. Die als Hauseingang gestaltete Kulisse wird zum Schauplatz der sanfteren Stücke wie „Madonna“ oder „2 Minuten“.

Sein erster Auftritt in Mönchengladbach reißt mit, begeistert und zeigt sich nah, nicht nur beim Song „Lamborghini Doors“, den mehrere Fans mit ihm auf der Bühne performen dürfen. Ebenso übrigens wie seinen Nummer-Eins-Treffer „Komet“. Schließlich fehlt an diesem Abend Partner Udo Lindenberg, weshalb bereits im Voraus in einem Casting ein passender Fan gesucht wurde. Ausgewählt hatte das Team Chiara, welche, zunächst noch unsicher auf der Bühne, an diesem Abend ihre Gesangsstimme unter Beweis stellen kann. Der Sparkassenpark lässt sich nicht lange bitten und nimmt sie mit tosendem Beifall freudig auf. Als dann die Ballade „Nie mehr gehen“ von einem Meer aus Handylichtern gekrönt wird, findet das unvergessliche Konzert sein Ende. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Maris Rietrums