Rechtsextreme Straftaten im Kreis Viersen gestiegen

Die Polizei hat im Jahr 2024 im Kreis Viersen 58 politisch rechts motivierte Straftaten erfasst. Im Jahr zuvor waren es 12. Besonders hoch ist der Anstieg in der Stadt Viersen selbst: Dort schnellte die Zahl der registrierten Straftaten von 5 (2023) auf 26 (2024) hoch.

Kreis Viersen – Die Zahlen hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beim nordrhein-westfälischen Innenministerium abgefragt. Landesweit stiegen die politisch rechts motivierten Straftaten um rund 59 Prozent auf einen Höchststand von 5.641 Straftaten seit Einführung des Erfassungssystems zur politisch motivierten Kriminalität (2023: 3.549).

„Die hohe Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten ist alarmierend. Es ist beschämend und muss ein Weckruf sein, dass auch hier bei uns im Kreis Viersen – und insbesondere in der Stadt Viersen – die Zahl der Taten gestiegen ist“, sagt Meral Thoms, Landtagsabgeordnete der Grünen.

Maja Roth-Schmidt, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat der Stadt Viersen, ergänzt: „Neben einer konsequenten Strafverfolgung müssen wir uns alle Hass und Hetze immer und überall entgegenstellen. In unserer Stadt und im gesamten Kreis darf kein Platz für Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus sein.“

Jörg Eirmbter-König, ebenfalls Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, betont: „Diese Zahlen zeigen: Wir stehen auch lokal in der Verantwortung, unsere demokratischen Grundwerte zu verteidigen – auf der Straße, im Netz, im Alltag und in der Politik.“

In ganz NRW ist die Zahl antisemitischer Straftaten von 2023 auf 2024 um 27 Prozent gestiegen (von 547 auf 695). Auch islamfeindliche (+26 %) und queerfeindliche Straftaten (+68 %) nahmen drastisch zu. „Jeden Tag werden in NRW 15 rechtsextreme Straftaten begangen. Seit 2001 das Erfassungssystem eingeführt wurde, hat es nie so dramatisch hohe Zahlen gegeben wie heute“, sagt Meral Thoms abschließend. „Das zeigt: Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte und eine wachsende Gefahr für unsere Demokratie. Diese Angriffe treffen unsere Nachbarinnen, Kollegen und Schulfreunde. Wir müssen als Gesellschaft diese Gewalt und Menschenfeindlichkeit gemeinsam stoppen.“ (opm)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming