Sie sind die neuen Fachkräfte im Metallhandwerk der Region: 21 junge Metallbauer wurden jetzt in den Gesellenstand erhoben.
Region/Willich – „Ihr seid heute die Hauptdarsteller“, sagte Obermeister Klaus Caris von der Metall-Innung Niederrhein, der die neuen Gesellen im Willicher Brauhaus Schmitz-Mönk traditionsgemäß von den Pflichten der 42-monatigen Ausbildung lossprach. Er habe einen sehr guten Eindruck von den Stücken gewonnen, die im Rahmen der Gesellenprüfung entstanden seien, betonte Caris. „Sehr gut heißt, dass derjenige, der diesen Beruf ausgewählt hat, für das Metallhandwerk lebt“, erklärte der Obermeister. Er warb dafür, dass die neuen Gesellen in vielleicht zwei Jahren die Meisterprüfung anpeilen sollten – denn: „Wir brauchen junge Meister. Dass Handwerk goldenen Boden hat, bekommt jetzt gerade wieder eine sehr aktuelle Bedeutung.“
Bei Lorenz Seeger rannte Caris damit offene Türen ein. „Ich werde meinen Meister machen“, sagt der 25-Jährige, der nach dem Abitur zunächst jeweils drei Semester Wirtschaftswissenschaften und Jura studiert hat. Beides war nicht das Richtige für ihn. Bereits vor dem Studium hatte er ein Praktikum in einer Schlosserei gemacht. Nun wechselte er von der Hochschule ins Handwerk: Der Meerbuscher startete seine Ausbildung zum Metallbauer im Kunstschmiede- und Stahlbaubetrieb Hans Blassen in Willich – und schloss sie jetzt als Jahresbester ab. Dafür wurde er während der Lossprechungsfeier besonders geehrt.
„Ob Türen, Tore, Geländer, Kunstobjekte – wir fertigen alles, was der Kunde sich wünscht“, erklärt Lorenz Seeger. Für einen technisch begabten und interessierten jungen Menschen sei das Metallhandwerk ein toller Beruf. Sehr schön findet der sportbegeisterte Neu-Geselle auch den Kontakt mit den Kunden: „Die Leute freuen sich, wenn wir kommen.“
„Ich wünschte mir auch in Behörden den Pragmatismus des Handwerks“, bekannte Willichs Bürgermeister Christian Pakusch, „wir halten uns in Deutschland viel zu viel mit Theorie auf.“ Als Beispiel nannte er eine Diskussion um den Brandschutz für einen digitalen Wegweiser, den die Stadt Willich in seinem Amtssitz Schloss Neersen installiert hatte. „Ich wünsche den jungen Gesellen, dass Sie gute praktische Lösungen in Ihrer Arbeit finden“, sagte Pakusch.
Johannes Schmitz, Kreislehrlingswart der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, knüpfte daran an, als er sagte: „Mit eurem Können und Wissen könnt ihr Probleme lösen. Ihr seid Retter und Helden im Blaumann. Ohne Handwerk stehen alle Räder still.“ Schmitz dankte allen, die zum Erfolg der Ausbildung beigetragen hatten. Er ermunterte die Gesellen zum ehrenamtlichen Engagement in den Prüfungsausschüssen des Handwerks, um ihrerseits den Nachwuchs zu unterstützen.
In Anwesenheit der Ehrenobermeister Heinrich Reiners und Leo Jürgens gab Thomas Bachmann als Vorsitzender des Prüfungsausschusses die Gesellenbriefe aus – ein besonderer Moment für die 21 jungen Metallbauer. (opm)