Ruth Schummers: „Meine Leidenschaft für Pferde und deren Menschen“

Pferde begleiten die Süchtelner Pferdephysio- & Osteotherapeutin Ruth Schummers bereits ihr ganzes Leben. Vor über 15 Jahren legt die gelernte Erzieherin den Blick verstärkt auf die Gesundheit der Tiere und lehrt heute ein völlig neues Verständnis im Umgang mit ihren Schützlingen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Fotografin Rita Stertz

Viersen-Süchteln – Die Verbindung zwischen Pferd und Mensch ist etwas Besonderes, jedoch versteht der andere nicht immer, was die andere Hälfte dieser Verbindung sagen möchte. Umso wichtiger sind ein tiefes Verständnis und die genaue Suche nach Auslösern, warum das Pferd etwas nicht tut oder einem Befehl nicht folgt.

Immer wieder hört die Pferdephysio- & Osteotherapeutin Ruth Schummers von sturen Pferden, doch das kann durchaus auf gesundheitliche Probleme zurückzuführen sein oder das Tier versteht die geforderte Übung einfach nicht. Da hilft kein Zwang, sondern Einfühlungsvermögen aus dem Blick des Pferdes.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Als Ruth Schummers ihre Hand an den Körper des heutigen Schützlings, weiß sie genau was sie sucht. Das Kaltblut leidet unter Arthrose und Atemwegsproblemen, die osteopathisch behandelt werden, und Ruth Schummers löst Faszien und Diaphragmen mithilfe der Kraniosakraltherapie. „Für die Arthrose werde ich ihn gleich noch durchbewegen“, erklärt die Pferdephysio- & Osteotherapeutin. Die ersten Ausbildungen hat sie vor über 15 Jahren gemacht und ist ursprünglich gelernte Erzieherin. Vor rund vier Jahren kamen Weiterbildungen im Bereich Pferdesteopathie, Pferdephysiotherapie und Pferdehaltung hinzu. Gemeinsam verbinden diese Ausbildungen Pferd und Mensch – und natürlich ihre Leidenschaft.

„Ich finde es spannend, dass man am Pferd etwas nur mit den Händen erreichen kann, ohne Medikamente“, unterstreicht die Süchtelnerin. „Ohne Medikamente kann ich Krankheitsverläufe positiv beeinflussen und Schmerzen lindern.“ Dazu allerdings ist auch ein umfassendes Wissen des gesamten Tieres wichtig, welches auch ihr Verständnis für das Pferd verändert hat.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

„Ich gebe auch Reitunterricht und vermittele dabei ein anderes Verständnis für das Pferd. Mir wird dann berichtet: ‚Das Pferd macht es will und ich muss mich durchsetzen‘, aber ich habe in all den Ausbildungen gelernt, dass es an vielen verschiedenen Gründen liegen kann“, so Ruth Schummers. „Verdickungen oder Hautveränderungen führen auch zu Auswirkungen im Inneren des Pferdes. Das bestätigt, dass das Pferd etwas hat und sich auf seine Weise äußert. Schmerzen, Unwohlsein oder einfach tatsächlich ein Nichtverstehen. Es kann ja mit uns nicht sprechen und heißt nicht, dass es keine Lust hat oder uns an der Nase herumführt.“

Auf diese Probleme müsse man viel mehr eingehen und auch vorbereitende Übungen in Betracht ziehen, bevor Reiter und Pferd eine gemeinsame Sprache sprechen. Deshalb bietet sie neben den klassischen Leistungen auch Hilfe an, wenn Rittigkeitsprobleme, Sattel oder Gurtzwang vorliegen oder wenn Taktfehler, häufiges Stolpern oder Galoppschwierigkeiten bekannt sind. Auch bei akutem Leistungsabfall oder Kopfschlagen steht sie mit ihrem Wissen zur Seite – oder, wenn ein wenig Wellness für das Pferd geplant ist. Kontakt und weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.therapie-fuer-pferde.eu. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz