Schützenfest im Bockert begeisterte mit einem fulminanten Auftakt und einer beeindruckender Parade

In den vergangenen Tagen verwandelte sich die Hardter Straße im Bockert wieder in einen lebendigen Festplatz, als die St. Peter & Paul Bruderschaft ihr alljährliches Schützenfest feierte. Vier Tage lang lockte und lockt das traditionsreiche Fest zahlreiche Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm und guter Stimmung, denn erst heute Abend finden die Feierlichkeiten ihren krönenden Abschluss.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming

Viersen-Bockert – Schauen wir kurz zurück: Das Schützenfest startete nämlich bereits am Freitagabend mit einem besonderen Highlight: Die Bockerter Party mit der populären Coverband Booster sorgte für eine energiegeladene Show. Die Band, bekannt für ihre mitreißenden Performances, begeisterte das Publikum mit Qualität und Leidenschaft.

„Unsere Zeit ist geprägt von Veränderungen – seien es die Kriege in Europa und in vielen Teilen der Welt, die immer stärker zu spürenden Klimaveränderungen oder die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land. Wir alle sind mehr oder weniger von diesen Veränderungen betroffen. Dies zeigt sich auch in unseren Bruderschaften, wo wir vor immer größeren Herausforderungen stehen. Dies ist aber auch eine Chance neue Wege zu gehen und gemeinsam die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit Sie und wir ein fröhliches Schützenfest feiern können“, so Präsident Stefan Hüpkes im Vorfeld.

Foto: Rheinischer Spiegel

Nach einer mitreißenden Party stand der Samstagabend ganz im Zeichen des Kaiserballs mit der Band Taktvoll. Festlich gekleidet strömten die Gäste ins Festzelt, um gemeinsam mit dem Schützenkaiser Daniel Pypers und seinen Ministern Daniel Opdenbusch (von den Rebellen) und Ingo Lennartz (aus der Gruppe der Oberbebericher Artillerie) zu feiern – ganz nach dem Motto: Drei Gruppen, zwei Bruderschaften, eine Einheit.

Dieser hatte im vergangenen Jahr den Vogel ebenso wie 2012 und 2016 von der Stange geholt und freute sich gemeinsam mit den Damen Sophie, Vroni und Maike auf ein unvergessliches Fest. „Diese Zusammenstellung zeigt, dass sich auch hier über Gruppen- und Vereinsgrenzen hinweg Brücken schlagen lassen und neue Gemeinsamkeiten entdeckt werden“, unterstrich Präsident Stefan Hüpkes.

Für den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften verlieh der stellvertretende Bundesschützenmeister Wolfgang Genenger das St. Sebastianus Ehrenkreuz an Hermann-Josef Opdenbusch (nicht auf dem Foto) sowie das Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz an Stefan Hüpkes. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die diesjährige Jungschützenprinzessin Michelle Moll war bereits im vergangenen Jahr als Junkerin aktiv – an ihrer Seite standen Marcel Rössle und David Gielessen. Auch die Namen im Bereich der Schülerprinzen waren nicht unbekannt, waren doch lediglich die Positionen neu gemischt worden. Die Ehre der Schülerprinzessin vertrat in diesen Tagen Zoe Jansen, begleitet von ihrer Junkerin Jill Heykamp. „Gerade in unserer Jugend ist es das Schützenfest, das dazu beiträgt, dass wir zusammenkommen und als Freunde ein paar Tage zusammen verbringen. Daher freue ich mich umso mehr, dass wir das auch in diesem Jahr wieder geschafft haben uns vier Tage lang zusammen vergnügen können“, betonte Jungschützenmeisterin Jacqueline Pypers.

Mit einem feierlichen Hochamt begann traditionell der Sonntag, gefolgt vom traditionellen Festumzug, der in diesem Jahr zur Kaiserparade wurde. Wie gut, dass der Regen zu passender Zeit ein Ende fand und sogar die Sonne gekonnt die Wolken durchbrach. Die Mitglieder der St. Peter & Paul Bruderschaft Viersen-Bockert geg. 1763 e. V. und zahlreiche Besucher zogen zur beeindruckenden Parade zum Bockerter Kreuz, wo ebenfalls die bewegende Kranzniederlegung und der Große Zapfenstreich stattfanden. Präsident Stefan Hüpkes, der 2020, also während einer schwierigen Zeit das Amt übernahm, erinnerte nicht nur an die Corona-Zeit zurück, er warb vor allen Dingen um mehr Aktivität und Engagement innerhalb des Sommerbrauchtums. Die Parade war gewohnt der Höhepunkt des Festes und zeigte die enge Verbundenheit der Gemeinschaft. (Wem hier nun der Vogelschuss fehlt, für diesen gibt es bei uns einen eigenen Bericht, damit auch die neuen erfolgreichen Schützen ihr ganz eigenes Scheinwerferlicht in der Presse genießen können.)

Foto: Rheinischer Spiegel

Im Festzelt selbst rückten weitere Ehrungen ins Rampenlicht, als Roland Wilms und Svenja Klee das Silberne Verdienstkreuz entgegennehmen konnten. Roland Wilms war 2017 in die Bruderschaft eingetreten und 2022 an der Seite von König Frank Moll als Minister aktiv. Seit 2020 ist er Mitglied im Vorstand. „Besonders bemerkenswert ist, dass er die Aufgaben auch aus der Ferne wahrnimmt; seit seinem Renteneintritt hält er sich überwiegend in seinem Feriendomizil Spanien auf“, ergänzte Stefan Hüpkes mit einem Augenzwinkern. „Ich glaube, du bist nicht nur in der eigenen Bruderschaft bei allen bekannt, sondern ein bekanntes Gesicht auch bei unseren Gastbruderschaften, da du keinen Besuch eines Schützenfestes auslässt. In Würdigung deiner Leistungen, die du trotz deiner gesundheitlichen Einschränkungen tatkräftig erbringst, verleihen wir dir heute das silberne Verdienstkreuz“, ertönte die bekannte Stimme, die von einem lauten und freudigen Applaus aus den Reihen der Mitglieder und Gäste unterstützt wurde.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mit dem Jahresorden für eine langjährige Mitgliedschaft wurden zudem Heinz-Gerd Schroers, Hans Holtschoppen und Peter Lennartz geehrt, die bereits seit 25 Jahren der Bruderschaft angehören. Seit mittlerweile 65 Jahren ist Leo Schloßmacher Mitglied und seit 75 Jahren Josef Stropen, welcher übrigens mit 92 Jahren inzwischen auch das älteste Mitglied der Bruderschaft im Bockert ist.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Zum Abschluss des Schützenfestes heute Abend lädt der Bockerter Biergarten zum gemütlichen Verweilen ein. Der „Fabulöse Roland“ sorgt als musikalischer Allrounder bereits ab 15:00 Uhr beim Seniorenkaffee und ab 18:00 Uhr für Unterhaltung sowie eine angenehme Atmosphäre. Sicherlich wird auch dieser Veranstaltungsteil ein voller Erfolg, denn mit einem vielfältigen Programm, das von energiegeladenen Konzerten über traditionelle Umzüge bis hin zu gemütlichen Abenden im Biergarten reichte, bot die Bruderschaft erneut für jeden Geschmack etwas Passendes. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel

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