Schulsituation an der Krefelder Straße: Bürgerentscheid der Stadt Viersen läuft an

Soll der Teilstandort der Grundschule Rahser an der Krefelder Straße ausgebaut werden oder bleibt es bei dem Ratsbeschluss, dass eine Erweiterung am Hauptstandort Regentenstraße verwirklicht wird? Darüber können alle Viersener Wahlberechtigten bis zum 16. Juni abstimmen.

Viersen – In der Woche vom 14. Mai werden die Abstimmungsunterlagen zum ersten Bürgerentscheid der Stadt Viersen verschickt. Jeder Wahlberechtigte erhält mit den Abstimmungsinformationen auch eine Erklärung zum Wahlablauf. Der Stimmzettel ist nicht in den Wahlunterlagen enthalten und muss erst bei der Stadt gesondert beantragt werden. Dies kann entweder durch das Scannen des mitgeschickten QR-Codes geschehen, zudem kann auch direkt im Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten am Montag bis Samstag abgestimmt werden. Donnerstags ist eine Abstimmung bis 18 Uhr und samstags von 10 – 13 Uhr im Rathaus möglich.

Der Bürgerentscheid zielt darauf ab, dass der Teilstandort der GGS Rahser an der Krefelder Straße um einen weiteren Zug erweitert wird und nicht, wie im Rat der Stadt im Juni 2022 beschlossen eine Erweiterung um einen dritten Zug am Hauptstandort Regentenstraße erfolgt. Der Rat der Stadt Viersen hat sich mehrheitlich gegen die Erweiterung des Teilstandortes entschieden da eine Erweiterung mit hohen Kosten verbunden wäre und der weitere Klassenzug mittelfristig nicht gebraucht werde.

Für die Elterninitiative ,,Quartierkids“ ist die Argumentation der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik nicht nachvollziehbar. Die kleine Grundschule wird nicht nur von den Kindern der zwei Neubaugebiete besucht. In dem Neubaugebiet, ,,Wohnpark Robend“ wurden die ersten Häuser vor über 20 Jahren gebaut, bereits jetzt findet in dem älteren Bereich der Siedlung ein Generationswechsel statt. Auch an der Brüsseler Allee und im Robend ist viel neuer Wohnraum entstanden, allein der neue Wohnkomplex am Bahnhof bietet mit 51 Wohnungen viel neuen Wohnraum für junge Familien. Auch für die Kinder der Cityline Appartements ist die Grundschule mit nur 600 Metern Entfernung die fußläufig nächsterreichbare Grundschule.

Seit 1997 sorgt der Standort immer wieder für Gesprächsstoff in der Stadt, seitdem sollte die kleine Grundschule öfters erweitert werden in letzter Minute wurde die Entscheidung zum Ausbau aus unterschiedlichen Gründen immer zurückgezogen. Laut Elterninitiative wurde bei der Vermarktung der Grundstücke massiv mit einer familienfreundlichen Infrastruktur geworben, nun wo die Grundstücksvermarktung komplett abgeschlossen ist, macht die Stadt einen Rückzieher. Die Quote der Kinder, welche die Schule fußläufig besuchen, ist an dem Standort hoch, da der Schulweg mit breiten Bürgersteigen und vielen verkehrsberuhigten Zonen auch gut von den Grundschülern allein bewältigt werden kann. Eine Erweiterung an der Krefelder Straße würde somit auch der Anzahl der Elterntaxis entgegenwirken.

Der Erweiterungsbau könnte laut Stadtverwaltung bis 2026 fertiggestellt werden, als Übergangslösung müssten Container an dem Standort eingesetzt werden. Da die Schulplätze in ganz Alt-Viersen knapp sind und ein Ausbau zwingend erforderlich ist, müssen vorübergehend sowieso Container für Zügigkeitserweiterungen geschaffen werden. Auch der Ausbau am Hauptstandort ist mit hohen Kosten verbunden. Wenn ein Schulausbau in Primarbereich in Alt-Viersen zwingend notwendig ist, sollte nach Meinung der Initiative, dies auch dort geschehen wo die Kinder wohnen und auch künftig wohnen werden. (opm)