„Schwarze Schafe“: Hauptzollamt Krefeld leitete 204 Gastro-Ermittlungsverfahren in der Region ein

„Kein Pardon für schwarze Schafe“ in Gastro- und Hotellerie-Branche im Kreis Viersen: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beklagt unseriöse Machenschaften und Lohntrickserei in Hotels und Gaststätten.

Kreis Viersen – Dass das auch die Gastronomie und Hotellerie der Region betrifft, zeigen laut Gewerkschaft Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Danach wurden im Bereich des Hauptzollamtes Krefeld, das auch für den Kreis Viersen zuständig ist, im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 204 Ermittlungsverfahren allein in der Hotel- und Gastro-Branche eingeleitet. Das sind 36 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die NGG beruft sich dabei auf ihr vorliegende Daten des Bundesministeriums für Finanzen anlässlich einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Die Linke).

„Zwar hält sich auch im Kreis Viersen die überwiegende Zahl der Betriebe an Recht und Gesetz. Dennoch ist das Ausmaß krimineller Praktiken – von illegaler Beschäftigung bis zum Hinterziehen von Lohnsteuer, Rentenversicherungs- und Krankenkassenbeiträgen – in der Branche durch ‚schwarze Schafe‘ enorm. So betreffen rund 13 Prozent aller vom Hauptzollamt Krefeld im ersten Halbjahr eingeleiteten Ermittlungsverfahren (insgesamt 1.568) die Gastronomie und Hotellerie“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss, Claudia Hempel. Selbst der gesetzliche Mindestlohn sei nicht überall gezahlt worden. Allein in acht Fällen leitete der Krefelder Zoll laut NGG in den ersten sechs Monaten Ermittlungsverfahren gegen Hotels oder Restaurants wegen Mindestlohnverstößen ein.

Hempel fordert mehr Kontrollen der FKS in der heimischen Gastronomie und Hotellerie und damit ein entschiedeneres Vorgehen gegen die „schwarzen Schafe“ der Branche. Sie schadeten den vielen seriös arbeitenden Betrieben und deren Beschäftigten. Es könne nicht sein, dass sich einige Gastro- und Hotel-Chefs mit illegalen Machenschaften einen Wettbewerbsvorteil verschafften. „Von der Köchin über den Barkeeper und die Rezeptionistin bis zum Kellner: Beim Lohn oder den Sozialabgaben der Angestellten zu tricksen, um das angebotene Weihnachtsmenü preiswerter zu machen oder mehr Gewinn in die eigene Tasche zu stecken, ist ganz klar kriminell“, macht Claudia Hempel deutlich. Wer keine oder weniger Beiträge für die Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung zahle, prelle die Sozialkassen. „Aber nicht nur das. Lohndumping und Betrug bei den Sozialleistungen haben auch Konsequenzen für jeden einzelnen Beschäftigten der „grau arbeitenden“ Betriebe. Jeder nicht eingezahlte Euro schmälert später die eigene Rente“. Deshalb sollten Gastro-Beschäftigte sich nicht von unseriösen Chefs unter Druck setzen lassen und solche Lohnpraktiken akzeptieren.

Hempel appelliert auch an die Gäste, auf unseriöse Praktiken zu achten: „Wenn es beispielsweise die Rechnung für die Weihnachtsgans ausschließlich auf dem Bierdeckel oder Kellnerblock gibt, sollte man das nicht einfach so akzeptieren.“ (opm)

5 Kommentare

  1. „Schwarze Schafe“ genauso wie „Schwarzarbeit“ ist diskriminierend und suggeriert das stärker pikmentierte deutsche Bürger oder starkpikmentierte Menschen mit Migrationshintergrund krimineller sind als übergewichtige weiße nicht gendernde Männer die dem rechten Gedankengut nahestehen. Auch die NGG sollte sich dem politischen Zeitgeist unterwerfen und auf korrekte Sprache achten . Wo das hinführen kann,wenn man das nicht beachtet sieht man ja bei den „Mohrenapotheken“,dem „Mohrenkopf“ und dem Zigeunerschnitzel.

    1. Oh, wie grausam….
      Vergessen sie nicht die Gefahren, die der Führerschein mit sich bringt.
      Streichen wir die Bezeichnung Führer aus dem deutschen Wortschatz.
      Schluss mit Tabellenführer, Zugführer usw.
      Ich kann über diesen Blödsinn nur lachen.

    2. So viel Blödsinn habe ich ja schon lange nicht mehr gelesen, denn der Begriff Schwarzarbeit kommt aus dem Handwerk und beschränkte sich ursprünglich auf Tätigkeiten, für die der Ausführende nicht über die gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen (beispielsweise die Meisterprüfung) verfügte.

      Im Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache wird schwärzen, einem Begriff aus dem Rotwelschen (18. Jahrhundert., schwarzen/schwerzen: „etwas bei Nacht tun“, allgemein „illegal tun/kaufen“) zugeschrieben. Die Bezeichnungen „Schwarzarbeit“ oder „jemanden anschwärzen“ lassen sich auf das rotwelsche „schwärzen“ = „schmuggeln“ = „etwas bei Nacht tun“ zurückführen.

  2. M.E. purer Schwachsinn. Fragen sie mal einen stummen Menschen, welche Schwierigkeiten diese „Sprachwandlungen“ mit sich bringen.
    Es braucht keine „korrekte“ Sprache für Menschlichkeit. Sprache ändert weder Gedanken, noch Verhalten.

    Aus Gründen der Vereinfachung verwende ich das generische Maskulinum.
    Diese verkürzte Sprachform beinhaltet keinerlei Wertung.

  3. Seht Ihr! So kurz ist die Meinungslunte schon und die üblich verdächtigen Wutbürger erkennen nicht mal mehr die offensichtliche Satire. Satire darf alles? Oder nur wenn die eigene Meinung nicht verunglimpft wird? Oder gar nicht. Ich wünsche euch frohe Weihnachten, ein gutes neues Jahr und stabile psychische Gesundheit und ein großes warmherzig Herz. Es ist immer wieder schön bei euch!

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