Auch in diesem Jahr führte seine Sommertour den Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings (CDU) an die Hochschule Niederrhein. Denn für das Generalthema der diesjährigen Sommertour „Fachkräftegewinnung in Mönchengladbach“ ist die Hochschule in zweierlei Hinsicht von Bedeutung.
Mönchengladbach – Einerseits ist die Hochschule als Einrichtung selbst auf gute Mitarbeiter angewiesen. Andererseits und vor allem ist sie ein wichtiger Ort, an dem Fachkräfte für unsere Region ausgebildet werden. An dem Gespräch nahmen Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Lena Evertz, Professorin für Human Resource Management, Angelika Brzuskiewicz, Studierende, Tim Wellbrock, Pressesprecher und Daniela König, Hochschulkommunikation teil.
Die Hochschule Niederrhein ist mit 13.115 Studierenden eine der größten und leistungsfähigsten Hochschulen für „angewandte Wissenschaften“ in Deutschland mit ihren Standorten in Krefeld und Mönchengladbach. Mit 87 Bachelor- und 27 Masterstudiengängen eröffnet sie jungen Menschen in einer großen Bandbreite Perspektiven. Gerade in Bachelor- oder Masterarbeiten entstehen zudem viele Ideen und Impulse, die vom heimischen Mittelstand aufgegriffen werden können.
Mit der Modernisierung bestehender und mit ganz neuen Studiengängen versucht die Hochschule auch weiterhin viele Studierende zu gewinnen. Für Studierende aus dem Ausland ist insbesondere der Studiengang, International Business‘ interessant. Die Studentinnen und Studenten möchte die Hochschule schon während des Studiums mit der regionalen Wirtschaft vernetzen. Dazu sucht sie stets neue Partner aus der Region.
Präsident Dr. Grünewald erläutert Krings die aktuelle Situation der Hochschule, die auch mit weniger stark wachsenden Budgets zurechtkommen muss. Im Fokus der Hochschule stehe natürlich die junge Generation: „Aufgabe ist es den jungen Menschen Querschnittskompetenzen mit auf ihren Weg zu geben. Das sind äußerst relevante Kompetenzen für ihren weiteren Weg“ betont Grünewald. Dabei müsse auch betrieblich und hochschulische Ausbildung stärker zusammengedacht werden. „Berufliche Bildung und akademische Bildung darf sich nicht gegeneinander positionieren lassen, sondern sollte sich gegenseitig akzeptieren“ so Grünewald weiter.
Mit Professorin Lena Evertz und ihre Master-Studentin Angelika Brzuskiewicz unterhielt Krings sich ausführlich über unternehmerische Strategien, mit denen man in diesen Zeiten des Fachkräftemangels erfolgreich um Nachwuchskräfte wirbt. Das Angebot von Praktika gehört natürlich dazu, aber auch der Auftritt von Unternehmensvertretern in Bewerbungsgesprächen. „Fachkräfte gewinnt man nicht nur mit einem guten Gehalt. Nicht weniger wichtig ist das zwischenmenschliche Miteinander. Studierende, die sich schon im Bewerbungsgespräch wohlfühlen, entscheiden sich auch eher für die Tätigkeit im Unternehmen. Dies erreicht man durch Aufmerksamkeit, Gespräche auf Augenhöhe, durch Interesse und Akzeptanz“ erklärt Lena Evertz.
Angelika Brzuskiewicz stellte Krings ihre Abschluss-Masterarbeit vor. Titel der Abschlussarbeit: Möglichkeiten und Herausforderungen der Implementierung von Topsharing – Eine qualitative Analyse aus Sicht des Personalmanagements. In ihrer Arbeit analysiert sie die Möglichkeiten und Herausforderungen, auch Führungspositionen zu teilen. Wichtig für diesen Ansatz ist die Flexibilität von Unternehmen, die aus solchen Modellen auch große Vorteile ziehen können. „Die nachwachsende Generation hat ein anderes Selbstverständnis zum Thema Arbeit und fokussiert sich auch mehr auf ihr Privatleben, dies zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt, den die Unternehmen gehen sollten“, erklärt Angelika Brzuskiewicz bei der Vorstellung ihrer Arbeit.
Krings bedankte sich für diesen sehr interessanten Einblick und insbesondere für die Kurzvorstellung der Abschlussarbeit von Angelika Brzuskiewicz. Er betont: „Die Hochschulde Niederrhein ist ein großer Vorteil für Mönchengladbach und die ganze niederrheinische Region, wenn es um die Gewinnung der Fachkräfte von morgen geht. Ihr breites Fächerangebot und gerade ihre Gladbacher Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft und Soziales kann junge Menschen in unsere Stadt ziehen oder bei uns halten. Eine frühe Vernetzung zwischen der Hochschule und unseren mittelständischen Unternehmen kann dafür sorgen, dass sich viele für eine berufliche Karriere hier bei uns entscheiden. Das stärkt unsere Wirtschaft und tut Mönchengladbach gut. Schon deshalb muss auch die Mönchengladbacher Politik unsere Hochschule noch stärker unterstützen. Endlich realisieren sollten wir deshalb auch einen Bahnhaltepunkt an unserem Hochschulcampus zwischen Mönchengladbach und Rheydt.“
Info: Bereits zum 19. Mal findet die Sommertour von Dr. Krings durch seinen Wahlkreis in Mönchengladbach statt. In der sitzungsfreien Sommerzeit ist Günter Krings besonders intensiv in den verschiedenen Teilen unserer Stadt unterwegs, um bei Veranstaltungen, Einrichtungen und Projekten mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.
#Sommertour2023 – Fachkräfte in Mönchengladbach
Die Nachfrage der deutschen Wirtschaft nach Fachkräften ist weiterhin hoch: Im bisherigen Jahresdurchschnitt 2023 waren 773.121 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Forscher gehen von jedoch insgesamt von rund zwei Millionen unbesetzten Stellen in Deutschland aus, davon allerdings nur ein knappes Viertel im ungelernten Bereich (Quelle: IAB). Nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit liegt die Arbeitslosenquote formal Geringqualifizierter gegenwärtig bei 21 Prozent, während Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung lediglich eine Arbeitslosenquote von 3 Prozent aufweisen. Damit wird klar: Wir haben in Deutschland einen Fachkräftemangel. Und ebenso klar ist, dass wir ihn nicht allein durch Migration lösen können, sondern viele weitere, kluge Maßnahmen brauchen.
Diese Thematik greift Krings in seiner Sommertour 2023 auf: Im Fokus der Tour soll das Thema Fachkräfte, Fachkräftemangel und Ausbildung stehen. Im Rahmen der Tour besucht Krings verschiedene Unternehmen und Einrichtungen, um gemeinsam über die aktuellen Herausforderungen zu sprechen. Die Sommertour bietet die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen und unmittelbar mit Fachleuten und Betroffenen ins Gespräch zu kommen und über erfolgreiche Akquirierungsmöglichkeiten zu sprechen.