Suchtberatung: So viele verstorbene Drogengebrauchende wie nie zuvor

Es ist ein trauriger Rekord: Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen wie nie zuvor durch den Konsum illegalisierter Drogen verstorben. Darauf weist die Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe Viersen hin.

Viersen – Zum internationalen „Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“ am Sonntag, 21. Juli, möchte die Suchtberatung ein Signal der Trauer und des Erinnerns setzen und auf die Situation im Kreis Viersen aufmerksam machen. „Mindestens zehn der von uns begleiteten Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen ihres Drogenkonsums verstorben. Wir gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus“, sagt Michael Hauser, Leiter der Suchtberatung, die im gesamten Kreis Viersen tätig ist und seit gut 50 Jahren besteht.

Hans Josef Kampe, seit 32 Jahren Vorsitzender des Vereins Kontakt-Rat-Hilfe Viersen, nennt weitere Zahlen: „Im Jahr 2023 haben wir mehr als 3000 Menschen beraten, fast 900 Klientinnen und Klienten im Alter von 13 bis 77 Jahren werden durch uns längerfristig begleitet und betreut.“ Nach wie vor sei Sucht überwiegend männlich, sagt Kampe – 583 und damit fast zwei Drittel der Klienten sind Männer. Bei mehr als 40 Prozent der Klienten ist Alkohol die hauptsächlich konsumierte Substanz, gefolgt von Cannabis (18 %) und Heroin (16 %). Die Suchtberatung ist kreisweit tätig und für alle Arten von Sucht zuständig. Der Hauptsitz ist an der Kreuzherrenstraße 17-19 in Dülken, Außenstellen gibt es im Kempen, Nettetal und Willich.

Seit 1990 sind bundesweit mehr als 50.000 Menschen durch den Konsum illegalisierter Drogen verstorben. Im vergangenen Jahr hat das Bundeskriminalamt 2227 drogenbedingte Todesfälle registriert – etwa doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren und rund zwölf Prozent mehr als im Jahr 2022. Es ist die höchste Zahl, die je registriert wurde. Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren. „Wenn wir Alkohol mit betrachten, müssen wir feststellen, dass auch im Kreis Viersen jedes Jahr Dutzende Menschen an den Folgen ihres Konsums sterben“, sagt Michael Hauser.

Umso wichtiger sei die Beratung: „Wir müssen gerade besonders gefährdete Jugendliche früh und konsequent unterstützen und dürfen suchterkrankte Menschen nicht einfach abschreiben“, betont der Leiter der Suchtberatung. Seine Stellvertreterin Adriane Thiel ergänzt: „Hinter jeder Zahl in der Statistik steht ein Mensch mit einer Geschichte. Das dürfen wir ebenso wenig vergessen wie das Leid von Partnerinnen und Partnern, Eltern, Kindern und Angehörigen, die einen geliebten Menschen verloren haben.“

Die Suchtberatung ist von montags bis mittwochs von 8:30 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18:30 Uhr und freitags bis 13 Uhr telefonisch unter 02162-95110 erreichbar. Darüber hinaus werden viele Fragen auf der Homepage unter www.krh-online.de beantwortet. (opm)

#dufehlst: Mitarbeitende sowie Klientinnen und Klienten der Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe Viersen erinnern an verstorbene Drogengebrauchende. Foto: Kontakt-Rat-Hilfe

2 Kommentare

  1. Weshalb werden solche blödsinnige Informationen überhaupt noch Veröffentlicht. Das hat die Ampelregierung doch so gewollt. Wenn Sie diese Rauschmittel Legalisiert, bleibt das nicht aus. Wer als Arbeitnehmer SPD und mit Regierende Wählt, weist nach einem halben Jahr das er ein Irrtum begangen hat, was er leider immer wenn es zu spät ist an seiner Geldbörse fühlt und das ist stets Realität und hat sich stets bewiesen. Jetzt haben wir eine ungerechte Handhabung zusätzlich bekommen, wo wir wieder zu zahlen haben, und auch noch mehr Unfälle deswegen bekommen.

  2. Nun, wenn dies, nach ihren Worten, der obige Bericht „blödsinnige Informationen“ darstellt, so würde ich behaupten, dass der Weg zur eigenen Nase wohl oft sehr weit ist.
    Versuchen sie mal die eigene Nase anzufassen, vielleicht hilft es ihnen festzustellen, wo hier tatsächlich „blödsinnige Informationen“ kund getan werden.
    😉

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