Innungsfusion: Kfz-Handwerk will die Zukunft gemeinsam gestalten

Die Kfz-Innungen Krefeld und Kreis Viersen haben sich zusammengeschlossen. Durch die Fusion ist die größte Innung innerhalb der Kreishandwerkerschaft Niederrhein entstanden. Obermeister ist Dietmar Lassek.

Krefeld/Kreis Viersen – Rund 200 Autohäuser und Werkstätten gehören der Kfz-Innung Krefeld-Viersen an. Während der Fusionsversammlung im Krefelder Handwerksforum wurde Dietmar Lassek zum Obermeister gewählt – dieses Ehrenamt hatte er zuvor bereits viele Jahre in Krefeld bekleidet. Seine Stellvertreter sind Thomas Hackstein und Stefan Perlick.

Der bisherige Obermeister der Kfz-Innung Kreis Viersen, Richard Tendyck (67), wurde zum Ehrenobermeister ernannt. Er hatte vor längerer Zeit angekündigt, sich nach 30 Jahren engagierter Arbeit im Vorstand, davon 20 Jahre als Obermeister, aus dem Amt zurückziehen zu wollen. „Mir hat die Innungsarbeit sehr viel Spaß gemacht. Ich habe sehr interessante Menschen kennenlernen dürfen“, sagte Tendyck rückblickend.

Während der Fusionsversammlung gratulierte Kreishandwerksmeister Joachim Selzer den Mitgliedern der beiden bisher selbstständigen Innungen zu dem Zusammenschluss. „Das ist ein beeindruckendes Signal für Zusammenhalt, Zukunftssicherheit und die Stärke unseres Handwerks“, erklärte Selzer. Sein besonderer Dank galt den beiden Obermeistern Dietmar Lassek und Richard Tendyck, „die mit großem Engagement, Verlässlichkeit und Weitblick ihre Innungen geführt und nun gemeinsam diesen wichtigen Schritt möglich gemacht haben“.

Seit vielen Jahren arbeiten die Kfz-Innungen bereits bei der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) der angehenden Kfz-Mechatroniker zusammen. Die Kfz-Innung verfügt über ein Überbetriebliches Ausbildungszentrum in Krefeld. Hier verbringen die angehenden Kfz-Mechatroniker während ihrer dreieinhalbjährigen dualen Ausbildung insgesamt zehn Wochen. In der ÜBA werden wichtige Inhalte vermittelt und vertieft; sie ergänzt die Ausbildung im jeweiligen Betrieb. Insgesamt erlernen 460 Auszubildende erlernen in den Innungsfachbetrieben in Krefeld und im Kreis Viersen ihren Beruf.

Ob E-Mobilität, Diskussion um ein mögliches Verbrenner-Aus, sich ändernde Absatzmärkte oder zunehmender Fachkräftebedarf: Gerade angesichts der Herausforderungen für das Kfz-Handwerk sei die Mitgliedschaft in einer starken Innung von unschätzbarem Wert, betonte Joachim Selzer. Die Innung biete politische Schlagkraft, Zugang zu Fort- und Weiterbildung, Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen, wichtige Services für die Betriebe, beispielswese rechtliche Beratung – und nicht zuletzt eine Gemeinschaft, „in der man zusammen die Zukunft der Branche gestaltet“, so der Kreishandwerksmeister.

Nach vorne blickt auch Dietmar Lassek: „Auch wenn sich unser Handwerk in den letzten Jahren durch die Technik sehr verändert hat: Service ist und bleibt unser wichtigstes Standbein“, sagt der Obermeister. Der Vorstand plant beispielsweise Fortbildungsangebote, damit die Innungsmitglieder auch technisch auf dem neuesten Stand bleiben. Dabei hat er vor allem die herstellerungebundenen Werkstätten im Blick. Auch ein Meisterstammtisch ist vorgesehen: „Hier können sich die Mitglieder kollegial austauschen und auch die jeweiligen Spezialitäten kennenlernen. Der eine Betrieb repariert vielleicht Wohnmobile, ein anderer konzentriert sich auf Oldtimer“, erläutert Lassek.

In der fusionierten Innung engagieren sich Marco Maubach und Horst Backes als Lehrlingswarte. Außerdem arbeiten Andreas Essers, Sven Pade, Heinrich Tomicek, Britta vom Berg, Markus Pierkes und Michael Stöcker im Vorstand mit. (opm)

Der Vorstand der Kfz-Innung Krefeld-Viersen. Obermeister ist Dietmar Lassek (Mitte, mit Sakko), zum Ehrenobermeister wurde Richard Tendyck (l.) ernannt. Kreishandwerksmeister Joachim Selzer (r.) und Stefanie van der Wielen (Kreishandwerkerschaft, 3. v. r.) gratulierten. Foto: Kfz-Innung / Georg Maria Balsen

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