Im Glanz vergangener Zeiten: 7. Oldtimerfahrt „Rund um die Narrenmühle“

Bei strahlendem Sommerwetter und unter einem fast makellos blauen Himmel erlebte die Region rund um Viersen und Heinsberg am gestrigen Samstag ein rollendes Fest der Automobilgeschichte.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming

Viersen-Dülken/Region – Der Motorsportclub Dülken hatte zur bereits 7. Auflage der Oldtimerfahrt „Rund um die Narrenmühle“ geladen – ein Ereignis, das Liebhaber historischer Fahrzeuge ebenso anlockte wie begeisterte Zuschauer am Straßenrand. Über 60 Teams folgten dem Ruf, viele von ihnen aus der näheren Umgebung, aber auch aus entfernteren Orten wie Nideggen, Nümbrecht oder Bedburg.

Ein bunter Tross von Fahrzeugen – vom kleinen britischen MG aus dem Jahr 1953 des traditionsreichen MG Car Clubs bis hin zum majestätischen Mercedes-Benz 180A vom MVC Krefeld – machte sich auf den Weg, um eine eigens für diesen Tag gestaltete Strecke zu bewältigen. Startpunkt war das Hotel-Restaurant „Zum Schänzchen“ in Nettetal am Rande von Boisheim, wo bereits in den frühen Morgenstunden eine besondere Atmosphäre in der Luft lag: Benzinduft, gespannte Vorfreude und der sonore Klang klassischer Motoren mischten sich zu einem ganz eigenen Zauber.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Route führte ausschließlich über befestigte Straßen und schlängelte sich durch die landschaftlich reizvollen Regionen der Kreise Viersen und Heinsberg. Weite Felder, sanfte Hügel, idyllische Dörfer und schattige Alleen bildeten die eindrucksvolle Kulisse für dieses automobile Schauspiel. Zur Mittagszeit wurde eine ausgiebige Pause am geschichtsträchtigen „Schacht 3“ in Hückelhoven eingelegt, wo Fahrer und Beifahrer bei erfrischenden Getränken und einem Imbiss neue Energie für die zweite Etappe tanken konnten.

Die Fahrt selbst war in verschiedene Kategorien unterteilt, sodass für jeden Anspruch das passende Angebot vorhanden war. Die touristische Variante setzte auf Streckenbeschreibungen mit kilometrierten Chinesenzeichen, ergänzt durch Geschicklichkeitsprüfungen am Steuer sowie zwei kurze Sollzeitprüfungen – ganz ohne Schätz- oder Ratespiele. Wer sich für die tourensportliche Fahrt entschied, meisterte zusätzlich leichte Orientierungsaufgaben nach Karte, während die Sportfahrer anspruchsvolle Navigationsaufgaben bewältigen mussten, darunter das berühmte „Fischgräten“-Prinzip und knifflige Chinesenzeichen, ergänzt durch eine präzise Sollzeitprüfung.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Überall entlang der Strecke warteten begeisterte Zuschauer, die den vorbeifahrenden Klassikern mit einem Lächeln oder einem freundlichen Winken Respekt zollten. Für die Teilnehmer war es ein Wechselspiel aus fahrerischer Konzentration, entspanntem Genuss der Landschaft und dem Stolz, Teil eines solchen automobilen Highlights zu sein.

Am Ende des Tages waren sich alle einig: Die Oldtimerfahrt „Rund um die Narrenmühle“ war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine liebevolle Hommage an die große Geschichte des Automobils. Mit viel Herzblut und organisatorischem Geschick hatte der Motorsportclub Dülken ein Event auf die Beine gestellt, das sich harmonisch zwischen Tradition und moderner Begeisterung bewegte. Viele der Teilnehmer kündigten bereits an, auch im nächsten Jahr wieder an den Start zu gehen – wenn es erneut heißt, die Narrenmühle zu umrunden und dabei automobile Träume lebendig werden zu lassen. (cs)