Süchteln: Zunächst weiterhin keine Ansiedlung einer stationären Rehabilitationseinrichtung für Psychosomatik, Schmerz und Orthopädie

Bereits seit 2018 beobachtet die Verwaltung den Markt, der auch aktuell keinen Bedarf in Süchteln sieht.

Viersen – Am 26.06.2018 wurde die Verwaltung vom Wirtschaftsförderungsausschuss beauftragt eine konzeptionelle Vorlage zum Thema „Ansiedlung einer stationären Rehabilitationseinrichtung für Psychosomatik, Schmerz und Orthopädie in Süchteln“ zu erstellen, welche in den Ausschuss am 06.11.2018 eingebracht wurde. Neben der Feststellung keines kurzfristigen Bedarfes für die Ansiedlung einer stationären Rehabilitationseinrichtung, solle der Markt jedoch weiterhin beobachtet werden, um mögliche Potenziale frühzeitig zu entdecken.

Die Stadt Viersen hat neben einem regelmäßigen Monitoring des Marktes sowohl in den Jahren 2023, als auch 2021, Gespräche mit potenziellen Betreibern einer Rehabilitationsklinik und kommunalen sowie regionalen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Immobilien, Klinikverwaltung und Krankenkassen geführt. Mit Blick auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere die anhaltend hohe Inflationsrate und die gestiegenen Zinsen, ist die Investitionsneigung auf dem Markt in den Neubau von Gesundheitsimmobilien zurückhaltend. Ein pandemiebedingter Einbruch der Einnahmen, ein anhaltender Investitionsbedarf zum Erhalt der Substanz und eine angespannte Kostensituation in der Rehabilitationsbranche, welche außerdem durch den Strukturwandel im Gesundheitsbereich und der damit verbundenen restriktiven Vergabe von Rehabilitationsmaßnahmen gekennzeichnet wird, beschreibt die wirtschaftliche Situation vieler Rehabilitationskliniken in Deutschland.

Alle Gesprächspartner bestätigen diese aktuellen Beobachtungen und weisen auf die angespannte finanzielle Lage von stationären Rehabilitationskliniken hin, die alle mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Der Markt unterliegt weiter anhaltenden Konzentrationsprozessen zugunsten großer Anbieter mit der Folge, dass der Markteintritt als Betreiber einer einzelnen Einrichtung risikobehaftet ist und seitens der kommunalen Gesprächspartner daher keine Bestrebungen für ein neues eigenständiges Projekt gesehen wird. Einerseits besteht weiterhin eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft für Kooperationen, da durchaus ein gewisser Bedarf für den Bereich Psychosomatik in der Region gesehen wird, andererseits stehen die Gesprächspartner durch rechtliche Besonderheiten einer Kooperation, bspw. von Viersener Krankenhäusern, als Betreiber skeptisch gegenüber.

Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem im Gesundheitswesen. Eine mögliche Ansiedlung wird in diesem Zusammenhang weiterhin kritisch betrachtet, da hier die Möglichkeit einer Abwanderung von Fachkräften besteht, welche die Personallage bestehender Klinik- und Pflegeeinrichtungen verschlechtern würde. Die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung einer Rehabilitationsklinik scheinen sich daher im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2018 kaum verändert zu haben. Die Erfolgsaussichten werden derzeit als gering bewertet, sodass der Fachbereichd 70 der Verwaltung empfiehlt, aktuell keine städtisch geführten Ansiedlungsbemühungen zu ergreifen, aber den Markt weiterhin zu beobachten. (opm/Tagesordnung Ausschuss für Wirtschaftsförderung, 01.06.2023)

Foto: hysw001/Pixabay

2 Kommentare

  1. Das Viersen Krankenhaus steht eines neuen Hauses für Rehabilitationeinrichtung Skeptisch gegenüber, was Psychosomatik, Schmerz und Orthopädie Behandeln soll, bloß weil dann Fachkräfte abwandern können. Das würde in Viersen nicht gern gesehen. Sollte man doch vorher überlegen, was eine CDU Regierung dem Volke angetan hat, die Krankenhäuser zu Privatisieren. Ob Patient oder Besucher, jedem wird es schwerer gemacht. Der Teils Heilungsprozess wurde früher in den Krankenhäuser Praktiziert und da wurde der Operierte nicht sofort allein gelassen und fängt mit Probleme an. Auch ist der Mensch Unterstützt worden. Heute zählen nur die positiven Maximen noch. Auch das Personal wird überbelastet mit oft geringeren Lohn. Und um der Gewinnspanne aufrecht zu halten, deswegen möchte das Viersen Krankenhaus das nicht. Da Geld vor Gesundheit und Wohlfühlen mit Geborgenheit geht, wird so eben gehandelt. Das nennt man dann ,, Wertschätzung”.

  2. Viel wichtiger wäre es, endlich mal dafür zu sorgen, dass es in Viersen eine rheumatologische Praxis gibt!
    Die bestehende Praxis wird wohl in absehbarer Zeit aus Altersgründen geschlossen werden.

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