Trotz aller Schrecken des Krieges Zuversicht zu verbreiten und Kooperationen für den Wiederaufbau anzustoßen – darum ging es bei einer Reise von Jürgen Steinmetz nach Kiew.
Region/Ukraine – Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, hat gemeinsam mit Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, und Felix Neugart, Geschäftsführer der NRW.Global Business GmbH, der Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes NRW, für zwei Tage die ukrainische Hauptstadt besucht. Der eng getaktete Terminkalender enthielt neben Treffen mit Martin Jäger, deutscher Botschafter in Kiew, und Olksandr Bankow, Staatssekretär des Außenministeriums der Ukraine, vor allem Gespräche mit Wirtschaftsvertretern. Darunter war auch ein Austausch mit Oleksii Sobolew, dem stellvertretenden Minister für Wirtschaft der Ukraine, ein Round Table mit Vertretern nordrhein-westfälischer und ukrainischer Unternehmen und ein Besuch des Henkel-Werks bei Kiew.
Über den Austausch mit Mitarbeitern des Mönchengladbacher Unternehmens Scheidt & Bachmann freute Steinmetz sich besonders. Der IT-Spezialist und Anlagenbauer hatte bereits vor Kriegsausbruch in Kiew eine Dependance eröffnet und diese auch nach dem russischen Angriff noch ausgebaut. „Ein Engagement wie das von Scheidt & Bachmann ist beispielhaft“, sagte der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Der Wiederaufbau in der Ukraine startet jetzt.“ Die Wirtschaft des Landes entwickele sich trotz des Krieges positiv. In den Bereichen Metallindustrie, Digitalisierung, Bau und Infrastruktur müsse vieles wieder aufgebaut werden, so Steinmetz. Dank internationaler Hilfs- und Förderprogramme stünden dafür Mittel bereit.
„Die Perspektive auf den EU-Beitritt motiviert die ukrainischen Unternehmen zu Partnerschaften in Handel und Investitionen in den Wiederaufbau. Das Jahr 2024 wird entscheidend für diesen Prozess. NRW wird sich als wirtschaftlich starkes Land im Herzen Europas weiter einbringen“, ergänzte Mona Neubaur und Felix Neugart erklärte: „Der wirtschaftliche Austausch mit der Ukraine bietet große Chancen für beide Seiten. Durch die gezielte Entwicklung von Handel und Investitionen schaffen wir die Grundlage für eine dauerhafte Partnerschaft.“ Um diese Zusammenarbeit weiter zu fördern, sollen Veranstaltungen der Industrie- und Handelskammern in NRW gemeinsam mit dem Generalkonsulat der Ukraine, der Besuch einer ukrainischen Delegation mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft und eine mögliche Unternehmerreise aus dem Rheinland in die Ukraine beitragen.
Nachhaltig beeindruckt war die Reisegruppe von der Arbeit der Stiftung „Voices of Children“, bei der sich Experten um die psychosoziale Rehabilitation traumatisierter Kinder kümmern. Dort übergaben Steinmetz, Neubaur und Neugart von Claudia Pfeil handgefertigte Quilts. Die Krefelder Künstlerin hatte die Unikate bei einem Benefiz-Dinner der Stadt Krefeld, des Generalkonsulates der Ukraine und der IHK gespendet. Dabei waren zudem 15.000 Euro für die Menschen in Kropywnyzkyj, der Krefelder Partnerstadt in der Ukraine, zusammengekommen.
Dass die Menschen in der Ukraine trotz der russischen Angriffe, des Leids und der Opfer den Mut nicht verlieren, hat den IHK-Hauptgeschäftsführer besonders imponiert: „Die Ukrainer sind sehr dankbar für unsere Unterstützung, sie sind nach wie vor voller Hoffnung, und sie haben es verdient, dass wir ihnen weiter zur Seite stehen.“ (opm)