Verwaltung blockiert Veranstaltung der PRIMUS-Schule zum Familiengrundschulzentrum

CDU, SPD und FDP Viersen stellten im Juni letzten Jahres einen Antrag an Bürgermeisterin Anemüller zur Bildung eines Familiengrundschulzentrums an der Kettelerstraße.

Viersen-Dülken – Die dort ansässige PRIMUS-Schule ist derzeit die einzige Schule in Viersen, die ein Konzept für ein Familiengrundschulzentrum vorlegen kann. Dennoch blockiert die Stadtverwaltung Viersen bereits zum zweiten mal eine Informationsveranstaltung der PRIMUS-Schule zu diesem Thema, wie die Initiative zum Bürgerbegehren nun informierte.

Die zum 13. Juni unter dem Titel „Auf dem Weg zum Familiengrundschulzentrum – eine Chance für Viersen“ geplante Veranstaltung, hatte der Schulleiter Georg Balster aufgrund der empörten Reaktion der Verwaltung hin abgesagt, da die PRIMUS-Schule nicht aus Eigeninitiative heraus eine Veranstaltung zum Familiengrundschulzentrum planen sollte.

Ein Konzept der Schule hierzu existiert bereits seit zwei Jahren, wie Balster in den Schulausschüssen der Stadt mehrfach kommuniziert hatte. Die unter anderem von den Grünen im Januar 2023 geforderte Vorstellung des Konzepts im Schulausschuss wurde jedoch abgelehnt. Auf die Initiative der Kommune zur Beantragung der Förderung beim Ministerium für Schule und Bildung des Landes wartet man heute noch. Dabei erfüllen die Strukturen der Schule, ihre Kooperationen mit dem anliegendem Jugendzentrum ALO und die Zusammenarbeit mit Kitas in Dülken, bereits in vielerlei Hinsicht die Anforderungen an ein Familiengrundschulzentrum.

Um nicht erneut in die Kritik der Verwaltung zu geraten und Kooperationsbereitschaft gegenüber der Stadt zu signalisieren, hat Balster zu einer alternativen Veranstaltung „Durch Netzwerkarbeit Kinder und ihre Familien stärken“ am 4. August eingeladen. „Doch auch hierauf reagierte die Stadtverwaltung, allen voran Dezernent Ertunç Deniz, wieder mit Unverständnis. Den städtischen Mitarbeiter:innen wurde daher erneut die Teilnahme an der Veranstaltung untersagt. Auch denen, die bereits seit langem vertrauensvoll mit der PRIMUS-Schule zusammenarbeiten“, erklärt die Initiative PRIMUS ist Zukunft!

„Die Eigeninitiative der PRIMUS-Schule zum Familiengrundschulzentrum und die Erläuterung ihres Konzepts bleibt somit von der Verwaltung unerwünscht.“ Die Vorstellung des Konzepts sei laut Stadtverwaltung erst zur nächsten Schulausschusssitzung am 14. September zulässig, also deutlich nach dem Ende des Bürgerentscheids zum Erhalt der Schule am 15. August. Balster hält an der öffentlichen Einladung am 4. August fest: „Hier werden wir die Wirksamkeit unserer Arbeit vorstellen und aufzeigen, wie wir durch die gemeinsame Arbeit Heranwachsende und ihre Familien stärken“. (opm)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

7 Kommentare

  1. Kommunikation und Kooperation sind wichtige Elemente für eine gelingende Zusammenarbeit. Danke, Primus Schule für Euer unerlässliches Bemühen und Engagement. Ihr gebt nicht nur mehr weil es die Wissenschaft von euch verlangt, sondern auch weil Ihr Euch nicht mit dem Minimum zufrieden gebt.

    1. „Kommunikation und Kooperation sind wichtige Elemente für eine gelingende Zusammenarbeit „ – da hast Du Recht, Yvonne. Leider hält sich die Primusschule nicht an Deinen Rat, sondern versucht, mit Showeinlagen beim Bürgerentscheid zu punkten. Wird schiefgehen!

      1. Kohlmeise, was meinen Sie mit Showeinlage?
        Was spricht dagegen, wenn eine Schule Ihr Konzept vorstellt? Ich verstehe gar nicht, warum die Stadt überhaupt etwas dagegen hat. Man muss sich doch vielmehr fragen, warum die Stadt so vehement den Veröffentlichungstermin bestimmen will. Was ist schlimm daran, wenn jahrelange Kooperationspartner über die Wirkung der Zusammenarbeit sprechen? Wenn ich die Einladung auf Facebook lese, dann geht es hier genau über seit Jahren auf- und ausgebauten Strukturen und ihre Wirkweise auf Kinder und ihre Familien. Eigentlich müsste es im Interesse der Stadt sein, dass gute Konzepte und Strukturen publik werden. Wenn ich darüber nachdenke, dann wäre es sogar geboten gewesen, dies von Seiten der Stadt vor dem Bürgerentscheid zu initiieren, um die Viersener Bürger:innen und die Politik über die Sachlage zu informieren. Drängt sich mir die Frage auf, warum das nicht passiert ist …

  2. Sehe ich ganz anders und urteile da nach Anwesenheit in Rats- und Schulausschusssitzungen nicht leichtfertig. Der Ton ist menschenverachtend , respektlos und lässt keine ehrliche Kooperation erhoffen.
    Die Primus Schule ist sehr viel mehr als nur ein Bauernopfer, in Form des Schulleiters. Mal sehen wann die Wissenschaft Gehör findet, wenn es nicht schon längst soweit ist. Ich halte die Viersener nicht für unfähig das zu erkennen!

    Außerdem ist der Bürgerentscheid nicht Sache der Schule, sondern der Initiative Primus ist Zukunft und deren Showeinlagen kommen erst noch.

  3. Es ist frustrierend und enttäuschend zu sehen, wie die Verwaltung die PRIMUS-Schule blockiert und ihr den Weg zum Familiengrundschulzentrum verwehrt. Trotz ihres innovativen Konzepts und ihrer bereits bestehenden Netzwerkarbeit wird die Schule von der Stadtverwaltung ignoriert und ihre Bemühungen werden nicht gewürdigt. Bürokratische Hindernisse sollten nicht den Fortschritt dieser Bildungseinrichtung behindern. Die PRIMUS-Schule und ihr engagiertes Team verdienen Unterstützung und Anerkennung für ihre Arbeit, die darauf abzielt, Kinder und ihre Familien zu stärken. Es ist Zeit, dass die Verwaltung ihre Haltung überdenkt und die Schule in ihren Bemühungen unterstützt, anstatt sie zu blockieren.

  4. Es ist traurig und typisch zugleich für die verkrusteten Strukturen und zeigt die Unfähigkeit der politischen „ Elite „ über den „ Tellerrand „ hinaus zu blicken und mit subtilen Methoden alles zu bekämpfen , was ein bisschen Bemühen verlangt , wohl wissend , die neuen Konzepte sind gut und richtig ( s. Pisastudie ) .
    Ein bisschen „ political correctness „ und Fairness hätte für alle Beteiligten ein gute Grundlage gebildet!
    Als überzeugter Demokrat und seit einem halben Jahrhundert Parteimitglied bin ich einfach nur entsetzt über die Arroganz der „Bürgermeisterin“ und Ihrer Ratskollegen

  5. Die PRIMUS-Schule sollte ihre Initiativen und Vorschläge weiterhin anbieten, allerdings in einem kooperativen Rahmen und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Dabei sollte die Stadtverwaltung ihr aktuelles Verhalten überdenken und eine offene und respektvolle Kommunikation fördern. Es ist wichtig, die PRIMUS-Schule als wichtigen Bestandteil der Gemeinschaft anzuerkennen und ihre Bemühungen zur Entwicklung eines Familiengrundschulzentrums zu unterstützen.

    Darüber hinaus sollten konstruktive Diskussionen zwischen den verschiedenen Parteien gefördert werden, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Ein konstruktiver Dialog, der auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basiert, könnte dazu beitragen, eine gemeinsame Vision für die Entwicklung der PRIMUS-Schule zu schaffen und das Potenzial der Schule voll auszuschöpfen.

    Schließlich könnte eine unabhängige Kommission oder ein Mediator zur Unterstützung eingeladen werden. Dies würde helfen, eine objektive Bewertung der Situation vorzunehmen und Lösungen vorzuschlagen, die im besten Interesse aller Beteiligten sind. Es ist wichtig, dass diese Bemühungen transparent sind und von der gesamten Gemeinschaft unterstützt werden.

    Insgesamt ist es wichtig, den Fokus auf das Wohl der Kinder und ihrer Familien zu legen und sicherzustellen, dass alle Entscheidungen in ihrem besten Interesse getroffen werden.

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