33 junge Kfz-Mechatroniker standen bei der Lossprechung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kreis Viersen im Mittelpunkt. Sie sind nun dringend gesuchte Fachkräfte.
Kreis Viersen – Obermeister Richard Tendyck sprach die bisherigen Auszubildenden während einer Feierstunde in der Willicher Brauerei Schmitz-Mönk los und erhob sie in den Gesellenstand. Ein feierlicher Moment, der von langanhaltendem Applaus begleitet wurde. „Sie haben die dreieinhalb Jahre Ihrer Ausbildung mit Erfolg beendet und die Facetten des Berufsbildes kennengelernt. Junge Menschen brauchen eine solide Ausbildung mit hoher Qualität. Auf der anderen Seite benötigen die Betriebe qualifizierte Mitarbeiter. Mit unserem dualen Ausbildungssystem, um das uns viele Länder beneiden, schaffen wir Qualität“, sagte Tendyck bei der Lossprechungsfeier.
Der Obermeister sprach von der Beweglichkeit des Kfz-Handwerks, das sich immer schnell auf Veränderungen einstelle. Als Beispiele nannte er die E-Mobilität und das autonome Fahren. Richard Tendyck betonte dabei, dass das Handwerk die Wirtschaftsmacht von nebenan sei – und die „Jobmaschine der Nation“.
Als Festrednerin hatte die Innung einen besonderen Gast gewinnen können: Boxerin Lisa Puri, dreifache Deutsche Meisterin im Bantamgewicht und Frauenbeauftragte des Mittelrheinischen Amateur-Box-Verbandes, würdigte die Leistung der Junggesellen. „Sie können stolz auf den Titel sein, den Sie jetzt tragen“, sagte sie. Die jungen Handwerker hätten während ihrer Ausbildung sicher Situationen erlebt, in denen sie kämpfen mussten, meinte die gelernte Schornsteinfegerin. „Am meisten musstet ihr wahrscheinlich mit euch selbst kämpfen. Jeden Morgen aufzustehen, für die Berufsschule zu lernen oder dem Chef nicht zu widersprechen, ist nicht immer einfach.“ Aber sie hätten nicht aufgegeben. Die erfolgreiche Sportlerin appellierte an ihre Zuhörer, für etwas zu kämpfen und nicht gegen etwas. „Glaubt an euch und an die enorme Kraft, die in jedem von euch steckt“, rief sie den jungen Kfz-Mechatronikern zu. Dabei sollten sie sich auch von Niederlagen nicht entmutigen lassen. Aus ihnen könne man lernen.
Das Top-Ergebnis der Gesellenprüfung hatte Luca Poscher aus Schwalmtal erzielt – er wurde als Jahresbester besonders geehrt und konnte sich zudem über ein Geldgeschenk der Sparkasse Krefeld von 150 Euro freuen, das ihm Vertriebsdirektor Michael Buchmann in Form eines Spargutscheins überreichte. Seinen Beruf erlernte Luca Poscher beim Autohaus Hermann Lamparter GmbH & Co. KG in Viersen.
Firmenchef Thomas Lamparter freute sich natürlich über das hervorragende Ergebnis und gratulierte herzlich. „Wir hatten gleich zwei Auszubildende in der Gesellenprüfung, die beide sehr gut waren. Was uns freut ist die Tatsache, dass auch Abiturienten ihre Chance im Handwerk erkennen und sich für eine Ausbildung entscheiden“, sagte Lamparter. Das Kfz-Handwerk biete nach der Ausbildung viele Fortbildungsmöglichkeiten. Die Gesellen könnten beispielsweise ein duales Studium im Bereich Kraftfahrzeugtechnik folgen lassen, bei dem sie drei Tage im Betrieb sind und der Rest der Woche dem Studium gewidmet ist. Sehr zu empfehlen sei die Meisterqualifikation. „Werkstatt- und Serviceleiter sowie technische Leiter werden immer gesucht“, betonte Thomas Lamparter. (opm)