VSR-Gewässerschutz begrüßt in Viersen die nachhaltige Nutzung von Brunnenwasser

Mit einer Wasseranalyse ihres Brunnenwassers und Beratung zum nachhaltigen Umgang mit Wasser unterstützte der VSR-Gewässerschutz 96 Gartenbesitzer, die am 22. August 2023 den Informationsstand in Viersen besuchten.

Viersen – „Für ein sinnvolles Wassermanagement in der Stadt ist es wichtig, wenn die Gartenbesitzer zum Bewässern im Garten nicht das kostbare Leitungswasser verwenden, sondern das Wasser aus dem eigenen Brunnen“, so Helmut Hartmann, der sich am Informationsstand ehrenamtlich engagiert.

Viele Gartenbesitzer stellten in den letzten Jahren fest, dass bei Starkregenfällen die Regenwassertonnen schnell voll sind und sie das Wasser doch wieder der Kanalisation zuführen müssen. Dabei wäre es sehr wichtig, dass das Regenwasser nicht in den Gully und damit in die Flüsse gelangt. Der VSR-Gewässerschutz empfiehlt das Regenwasser stattdessen im Garten zu versickern. Die anschließende Nutzung des Wassers aus dem Grundwasserspeicher ist eine sinnvolle nachhaltige Lösung. Ziel des Regenwasser-Managements war früher, große Mengen des Regenwassers schnell aus den Siedlungen heraus zu bekommen. „Heute weiß man, dass diese Maßnahmen einerseits zu Überschwemmungen und andererseits zum Absinken des Grundwasserspiegels beitragen. In Zeiten des Klimawandels muss dringend ein Umdenken erfolgen und die Wasserverschwendung gestoppt werden. Es ist wichtig, dass der Grundwasserspeicher durch Regenwasser von den Hausdächern aufgefüllt wird“, so Helmut Hartmann.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

In Viersen hat er zusammen mit Milan Toups am Informationsstand die Bürger beraten. Vielen Hausbesitzern ist gar nicht klar wie einfach so eine Versickerung im Garten zu realisieren ist. Das Regenwasser kann in offene Versickerungsmulden im Garten geleitet werden. Dort sammelt es sich zunächst, bevor es nach einiger Zeit im Boden versickert und so ins Grundwasser gelangt. Durch eine Bepflanzung können solche Sickermulden gut in die Gartengestaltung integriert werden.

In den letzten Jahren richtete sich der Fokus besonders auf die Wassermenge, die zum Planschen im Garten benötigt wird. Während die Poolfüllung für alle sichtbar ist, können sich die meisten Bürger nicht vorstellen, dass ein Rasensprenger bereits in einer Stunde 600 bis 800 Liter Wasser über den Garten verteilt. Ein Großteil davon kommt auch gar nicht bei den Pflanzen an, weil das Wasser vorher schon verdunstet ist. Das heißt in einem heißen und trockenen Sommer verbrauchen Gartenbesitzer schon für das Gießen einer kleinen Rasenfläche ein Vielfaches der Wassermenge, die in einen Pool passt. Der VSR-Gewässerschutz stellt fest, dass vor allem bei der Anlage und Pflege von Rasen dringend ein Umdenken stattfinden muss.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der englische Rasen mit sattgrüner Farbe und kurzgeschnitten war einst der ganze Stolz der Hobbygärtner. Die Starkregenfälle führen kurzfristig dazu, dass der Rasen ausreichend Wasser bekommt. Doch bei der nächsten trockenen und heißen Wetterperiode stellen die Gartenbesitzer fest, dass der kurzgeschnittene Rasen viel zu viel bewässert werden muss. „Es ist uns am Informationsstand wichtig Alternativen zu diesem Rasen aufzuzeigen“, so Helmut Hartmann. Die Saatguthersteller haben schon längst reagiert und bieten Grasmischungen für trockene Standorte an. Diese Gräser wurzeln viel tiefer und können sich noch lange selbst mit Wasser versorgen. Außerdem braucht es nur dort Rasen, wo Kinder oder Hunde spielen. Bisherige Rasenflächen, die nur gelegentlich betreten werden, können in Zukunft auch durch flachwachsende, trittfeste Kräuter, wie den bienenfreundlichen Thymian ersetzt werden.

Helmut Hartmann engagiert sich ehrenamtlich im VSR-Gewässerschutz. Er fährt mit dem Labormobil mit und berät am Informationsstand Gartenbesitzer. „Gewässerschutz ist mir wichtig. Durch die Mithilfe an den Informationsständen kann ich beim Aufdecken von Grundwasserbelastungen helfen und Bürger über einen nachhaltigen Umgang mit Wasser im Garten beraten“, so Helmut Hartmann. Er rät interessierten Bürgern, die sich über die Grundwasserbelastungen in ihrer Region informieren wollen die Homepage vsr-gewaesserschutz.de zu besuchen. (opm)

3 Kommentare

  1. „Nachhaltige Nutzung von Brunnenwasser.“ Überall Nachhaltigkeit. Modewort unserer Tage. Was man darunter versteht, wird vorausgesetzt. Ein Unternehmen stellt eine Nachhaltigkeits-Chefin ein. Landwirte müssen nachhaltige Klimafarmer sein. Friedhöfe werden nicht ausgeklammert. Urnen und Särge bitte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und heimischen Hölzern, Sargausstattungen aus biologisch abbaubaren Stoffen mit ökologischem Fußabdruck. Trend-Variante: Der Leichnam auf einem Bett aus pflanzlichen Materialien unter einem gemeinschaftlich genutzten Baum. Mikro-Organismen transformieren den Körper in fruchtbare Erde und Humus. Man kann es nicht mehr anhören.

  2. Wer nicht „in“ ist oder mitmacht den fressen angeblich die klimaschädlichen Hunde . Aber ich bin mir sicher das diese Nachhaltigkeit den Nachhaltigen nachhaltig über ihren woken Schädel zusammen brechen wird. Es ist zum erbrechen und es ist klar GO WOKE GET BROKE.

  3. Wieder ein Paradebeispiel dessen, was in absehbarer Zeit wieder verteufelt wird.
    Grund wird der allseits, bereits des öfteren festgestellt, gesunkene Grundwasserspiegel sein.
    In meinem Bekanntenkreis wurden schon mehrfach Brunnenbauten behördlich abgelehnt, mit eben der genannten Begründung.

    Jetzt wird, wegen der Nachhaltigkeit und natürlich zum Schutz von Klima und Umwelt, zum Brunnenbau geraten.

    So gab es eine Zeit, da wurde aus den gleichen Schutzgründen der Gebrauch von Glasflaschen geächtet, „besser sind Plastikflaschen“ ( PET ).
    Derzeit rudern die gleichen Experten zurück und schreien nach Glas, weil Plastik Umwelt und Klima schadet.

    Jetzt sollen alle plötzlich vegan werden, weil es gesünder, nachhaltiger und besser für Klima und Umwelt ist.
    Über die Spätfolgen, z.Bsp. resultierend aus der einseitigen Ernährung, der fehlenden natürlichen Düngemöglichkeiten ( weniger Viehhaltung ), wird dann in 20 Jahren diskutiert.

    Immer wieder werden wir von einem Extrem ins nächste gesteuert, statt ein vernünftiges Mittelmaß herbeizuführen.

    „Mit Mittelmaß läßt sich jedoch Marktsteuerung nicht verwirklichen“, hat mir jemand gesagt. Soll da vielleicht was dran sein?

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