Vulkaneifel: Eine atemberaubende Reise in die vulkanische Vergangenheit Deutschlands

Die Vulkaneifel, eine Region im westlichen Rheinland-Pfalz, bietet eine einzigartige Mischung aus geologischer Geschichte und landschaftlicher Schönheit. Bekannt für ihre spektakulären vulkanischen Formationen und die noch immer aktive vulkanische Aktivität, zieht die Vulkaneifel nicht nur Geologen, sondern auch Naturliebhaber, Wanderer und Geschichtsfans an. Sie ist auch im Herbst eine der faszinierendsten Regionen Deutschlands, die sich durch ihre vulkanischen Landschaftsformen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten auszeichnet.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Leo Dillikrath

Reisen – Vor etwa 50 Millionen Jahren begann der Vulkanismus, der die heutige Vulkaneifel formte. Damals setzt die Kräfte tief unter der Erdoberfläche eine Reihe von Vulkanausbrüchen in Gang, die das Landschaftsbild bis heute prägen. Eine der auffälligsten vulkanischen Erscheinungen sind die Maare – kreisrunde Kraterseen, die durch explosive Ausbrüche entstanden sind. Sie sind das Markenzeichen der Vulkaneifel und locken jährlich zahlreiche Besucher an.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Diese Region ist jedoch nicht nur ein Relikt vergangener Vulkanausbrüche. Der Vulkanismus ist hier noch immer aktiv, was sich durch den Austritt vulkanischer Gase, wie beispielsweise am Laacher See oder dem Geysir Wallender Born , bemerkbar macht. Es gibt Hinweise, dass weitere Vulkanausbrüche in der Zukunft nicht ausgeschlossen sind, was der Region eine gewisse mystische und unvorhersehbare Atmosphäre verleiht.

Die Vulkaneifel ist reich an Sehenswürdigkeiten, die sowohl die geologische Geschichte als auch die landschaftliche Schönheit im Vordergrund stellen.

1. Die Eifelmaare – Naturwunder der Vulkaneifel Die Maare sind das Herzstück der Region. Sie entstehen durch vulkanische Explosionen, bei denen Magma auf Wasser trifft und riesige Krater hinterließ, die sich später mit Wasser füllten. Das Gemündener Maar , das Schalkenmehrener Maar und das Weinfelder Maar bei Daun gehören zu den bekanntesten und sind ideal für Wanderungen oder einen entspannten Tag am Wasser.

2. Laacher See – Ein Vulkan, der die Landschaft formte Der Laacher See ist einer der größten Seen in der Eifel und entstand in der Caldera eines gewaltigen Vulkanausbruchs vor etwa 13.000 Jahren. Das Gebiet um den See, mit dem nahegelegenen Kloster Maria Laach, bietet Wanderwege, auf denen die vulkanische Geschichte der Eifel hautnah erlebbar ist. Am Ufer des Sees steigen noch immer vulkanische Gase auf – ein Zeichen der ungebrochenen Aktivität tief im Erdinneren.

3. Der Wallender Born – Geysir in der Eifel Der Wallender Born , auch liebevoll „Brubbel“ genannt, ist ein Kaltwassergeysir in der Nähe von Wallenborn. Alle 30 bis 35 Minuten schießen er beeindruckendes Wasser in die Höhe – ein Naturphänomen, das sich aus vulkanischen Gasaustritten speist und an die aktive vulkanische Vergangenheit erinnert.

4. Vulkanpark und Lava-Dome – Erleben Sie die Geschichte der Eifelvulkane Im Vulkanpark bei Mayen können Besucher die vulkanische Geschichte der Region auf faszinierende Weise nachvollziehen. Das Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome in Mendig bietet interaktive Ausstellungen, die sowohl für Erwachsene als auch für Kinder spannend sind. Hier wird die komplexe Geschichte des Vulkanismus der Eifel anschaulich und greifbar gemacht.

Foto: Horst Koenemund/Pixabay

Die vulkanische Aktivität hat nicht nur eine einzigartige Landschaft geformt, sondern bietet auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Die Region ist durchzogen von Wanderwegen , wie dem berühmten Eifelsteig , und Radstrecken , die durch malerische Täler und über sanfte Hügel führen. Ob gemütliche Wanderungen entlang der Maare oder anspruchsvolle Radtouren über alte Lavafelder – die Vulkaneifel hat für jeden etwas zu bieten.

Auch der Gesundheitstourismus spielt eine wichtige Rolle. Städte wie Daun und Manderscheid sind als Kurorte anerkannt und nutzen das klare Wasser, die frische Luft und die heilsamen Mineralquellen der Region, um Wellness- und Gesundheitsangebote zu schaffen.

Ein weiteres Highlight der Vulkaneifel ist der UNESCO Global Geopark , der die vulkanologisch interessantesten Gebiete der Region umfasst. Hier werden Wanderungen und Führungen angeboten, die einen tiefen Einblick in die geologische Vergangenheit und Gegenwart der Vulkaneifel ermöglichen.

Die Deutsche Vulkanstraße verbindet auf rund 280 Kilometern die wichtigsten vulkanischen Sehenswürdigkeiten, von Maare und Kraterseen bis hin zu Geysir-Phänomenen und Basaltformationen. Besucher können auf dieser Route die landschaftliche Vielfalt und die geologischen Besonderheiten der Region erleben.

Obwohl der letzte Vulkanausbruch in der Vulkaneifel vor etwa 11.000 Jahren stattfand, ist die Region noch immer vulkanisch aktiv. Geologen vermuten, dass es auch in Zukunft zu Ausbrüchen kommen könnte. Diese Unsicherheit macht die Region zu einem der spannendsten Gebiete in Mitteleuropa – eine Landschaft, die sich noch im Wandel befindet und weiterhin Zeuge der enormen Kräfte unter der Erdoberfläche ist. (ea/ld)

Foto: Anja/Pixabay