Die Feuerwehr Mönchengladbach hat am Mittwoch, 10. Dezember, im Ratssaal des Rathauses Abtei die Ersthelfer-App „Region der Lebensretter 3.0“ für die Stadt Mönchengladbach offiziell vorgestellt. Die App wird ab sofort bei lebensbedrohlichen Notfällen eingesetzt und soll die Überlebenschancen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand erhöhen.
Mönchengladbach – Die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr ist über die App mit medizinisch qualifizierten Ersthelfenden in der Nähe des Notfallorts vernetzt. Bei einem Notruf über die 112 mit dem Meldebild „bewusstlose Person“ oder „Herz-Kreislauf-Stillstand“ alarmiert das System bis zu vier Ersthelfer*innen, die sich in der Umgebung befinden. Das System prüft, wer von ihnen voraussichtlich vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintrifft. Zwei Personen beginnen mit der Wiederbelebung, eine dritte Person bringt einen automatisierten externen Defibrillator zum Einsatzort, eine weitere Person weist den Rettungsdienst ein.
Die App zeigt den genauen Standort des Notfallorts und die nächstgelegenen Defibrillatoren an. Die Standorte der registrierten Ersthelfer*innen werden aus Datenschutzgründen nur ungenau gespeichert und nur im Einsatzfall präzise erfasst. Nach Abschluss des Einsatzes endet die Standortfreigabe automatisch.
Die „Region der Lebensretter“ ist das größte Ersthelfersystem in Deutschland. Es basiert auf einer Smartphone-App, einem Register für automatisierte externe Defibrillatoren und einem bundesweiten Netzwerk geschulter Ersthelfer*innen.
Beim Termin in Mönchengladbach nahmen Oberbürgermeister Felix Heinrichs, die zuständige Beigeordnete Silke Wehmhörner, der Leiter des Fachbereichs Feuerwehr, Dirk Schattka, der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Marc Deußen sowie der Vorsitzende des Vereins „Region der Lebensretter“, Prof. Dr. Michael Müller aus Freiburg, teil. Sie stellten das System vor und ordneten die Bedeutung des Projekts für die Notfallversorgung ein. Dabei betonten die Beteiligten, dass schnelle Hilfe in den ersten Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand entscheidend für das Überleben und für die Vermeidung von Folgeschäden ist.
Stimmen zur Vorstellung der Ersthelfer-App „Region der Lebensretter 3.0“
Oberbürgermeister Felix Heinrichs: „Die Ersthelfer-App zeigt den besonderen Zusammenhalt in Mönchengladbach. Engagement und Solidarität retten Leben und stärken das sichere Miteinander in der Stadt. Deshalb ist es so wichtig, dass sich möglichst viele qualifizierte Bürger*innen registrieren und als Ersthelfer*innen zur Verfügung stehen.“
Beigeordnete Silke Wehmhörner: „Die App ergänzt die bestehenden medizinischen Strukturen und schafft zusätzliche Hilfe in den entscheidenden Minuten. So entsteht ein Netzwerk, das professionelle Rettungskräfte und engagierte Bürger*innen verbindet.“
Dirk Schattka, Leiter des Fachbereichs Feuerwehr: „Jede schnell erreichbare Ersthelferin und jeder schnell erreichbare Ersthelfer verschafft den Notfallpatienten wertvolle Zeit. Jede Minute früher mit Herzdruckmassage erhöht die Chance, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu überleben.“
Breites Bündnis in der Stadt
Für Mönchengladbach ist das Projekt ein besonderes Beispiel dafür, wofür die Stadt steht: Zusammenhalt, Solidarität und gelebtes Miteinander. Die App zeigt, wie Bürger*innen bei medizinischen Notfällen gemeinsam die Stadt in jedem Stadtteil und zu jeder Zeit noch sicherer machen können.
Getragen wird die Implementierung der App von einem breiten Bündnis in der Stadt. Zu den Partnern und Partnerinnen zählen die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr, die Städtischen Kliniken Mönchengladbach, die Kliniken Maria Hilf, das Krankenhaus Neuwerk, das Evangelische Krankenhaus Bethesda, die LVR-Klinik Mönchengladbach, die Kassenärzte/ -ärztinnen, alle Hilfsorganisationen, das Technische Hilfswerk (THW), Lehrer*innen aus Mönchengladbach, volljährige Schüler*innen, Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie das Gesundheitsamt. Sie unterstützen die Einführung der App und werben in ihren Netzwerken für eine Teilnahme am Ersthelfersystem.
Aufruf zur Registrierung in Mönchengladbach Mitmachen können volljährige Personen mit medizinischer Qualifikation, zum Beispiel Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen oder ausgebildete Sanitäter*innen. Die Registrierung erfolgt über die App „Region der Lebensretter 3.0“ für iOS und Android. Nach dem Herunterladen der App füllen Interessierte ein Online-Formular aus und laden einen Qualifikationsnachweis hoch. Nach Prüfung durch regionale Administratorinnen und Administratoren werden die neuen Ersthelfenden freigeschaltet. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden.
Mitmachen können volljährige Personen mit medizinischer Qualifikation – zum Beispiel aus dem Gesundheitswesen oder ausgebildete Sanitäter*innen. Registrierung und weitere Information gibt es hier oder über den in dieser Pressemitteilung angefügten QR-Code.
Die Marketinggesellschaft Mönchengladbach, Borussia Mönchengladbach, die Rheinische Post, Radio 90,1 und viele prominente Gesichter der Stadt (u.a. Rainer Bonhof, Berti Vogts, Stefan Effenberg, Christian Hochstätter, Patrick Herrmann, Julia Sonntag, Mats Grambusch, Felix Krause, Michael Hilgers und das Mönchengladbacher Prinzenpaar – Prinz Marc I. und Prinzessin Niersia Janine) unterstützen den Aufruf zur Registrierung. Die MGMG wirbt über die digitalen Kanäle des Stadtmarketings, insbesondere über die DeinMG-Social-Media-Kanäle, die RoadSide-Megalights im Out-of-Home-Bereich sowie über Monitore in öffentlichen Institutionen und Partnernetzwerken. Darüber hinaus stärken eine stadtweite Litfaßsäulen-Plakatierung und die Verteilung von Flyern und Plakaten die öffentliche Wahrnehmung für das Projekt.
Ziel der gemeinsamen Kampagne ist es, möglichst viele geeignete Personen für eine Registrierung zu gewinnen und das Netz an Ersthelfenden in Mönchengladbach weiter zu verdichten. So soll die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes künftig noch besser mit qualifizierter Hilfe überbrückt werden.
Schulungstermine 2026 und Defibrillatoren im Stadtgebiet Für 2026 sind bereits vier Schulungstermine der Feuerwehr Mönchengladbach für Menschen vorgesehen, die als Ersthelfer*innen mitmachen möchten und noch ausgebildet werden müssen. Am 13. Januar, 17. März, 5. Mai, und 7. Juli, wird im Rathaus Abtei, Ratssaal, von 17 bis 18.30 Uhr eine entsprechende Ausbildung für die Öffentlichkeit angeboten.
Gleichzeitig bittet die Feuerwehr um Hinweise zu vorhandenen Defibrillatoren im Stadtgebiet unter den E-Mail-Adressen defi@moenchengladbach.de oder aed@moenchengladbach.de. Die Geräte werden in der Defi-Map registriert, damit im Notfall schnell auf sie zurückgegriffen werden kann. (opm)

