Pflegefachschülerinnen leiten Station im AKH Viersen

Patienten versorgen, Medikamente verteilen, Verbände wechseln, Dienstpläne erstellen – der Berufsalltag einer Pflegefachkraft ist abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Wie sehr, das konnten jetzt acht Pflegefachschülerinnen des Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen unter realen Bedingungen erleben.

Viersen – Zehn Tage lang leiteten sie in Eigenregie einen Teil der internistischen Station 4 C und lernten so den Krankenhausalltag in der Pflege hautnah kennen.

„Die Projektwoche ist Bestandteil unseres Ausbildungskonzeptes. Wir waren quasi Vorreiter bei der Einführung dieses Formates“, sagt Nadine Lafontaine, Pflegedienstleiterin im AKH Viersen. „Unsere Schülerinnen und Schüler lernen dabei, Verantwortung zu übernehmen und selbstständiger zu werden. Auch wenn natürlich zur Sicherheit permanent Praxisanleiter dabei sind.“ Die angehenden Pflegefachkräfte gestalten die Koordination und Organisation der Stationsabläufe eigenverantwortlich und entwickeln Problemlösungsstrategien.

Die Patienten reagieren durchweg positiv auf das junge Pflegepersonal. „Manche haben auch gar nicht gemerkt, dass etwas anders ist als sonst“, so Lafontaine lächelnd. Zudem habe die Projektwoche für die Patienten einen sehr großen Vorteil, nämlich die Zeit, die sich die Auszubildenden für sie nehmen konnten. Für die Schülerinnen war die intensive Zeit mit den Patienten und die Zusammenarbeit mit den Pflegekräften und Ärzten während der Projektwoche von unschätzbarem Wert für ihre künftige Berufslaufbahn: „Der Teamgedanke steht in diesem Beruf im Vordergrund“, betont Lafontaine. „Das ist das A und O in der Pflege. Ohne Kommunikation und Planung geht es nicht.“ Die jungen Menschen, die kurz vor ihrem Examen stehen, haben in den zehn Tagen gelernt, selbstständiger zu werden und sich im Team zu organisieren. Dazu gehört, aufeinander zu zugehen, zu zuhören und sich abzusprechen.

„Eigenverantwortliches Arbeiten ist für die angehenden Pflegefachkräfte eine große Lernmotivation“, erläutert AKH-Geschäftsführer Kim-Holger Kreft. Die Schüler erhalten damit die Möglichkeit, theoretisch erlerntes Wissen unter Realbedingungen in der Praxis anzuwenden. „Zudem können sie auf diese Weise erfassen, wie vielschichtig die Abläufe in einer Pflegestation sind“, ergänzt Thomas Axer, Geschäftsführer AKH Viersen. Beiden loben die vielen Ideen und die beeindruckende Dynamik, die bei solchen Projekten entstehe. Die Projektwoche ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der dreijährigen Ausbildung am AKH. (opm)

Acht Pflegefachschülerinnen des AKH Viersen haben jetzt zehn Tage lang in Eigenregie einen Teil der internistischen Station geleitet und dabei den Krankenhausalltag in der Pflege hautnah kennen gelernt. Mit dabei waren Natalie Hoffmann, Marigona Hajdari, Pia Alina Peters, Jana Burger und Jana Runia (obere Reihe von links) sowie Vivien Luhnen, Juliet Rohr und Vanessa Wochnik (untere Reihe von links). Begleitet wurden sie von Praxisanleiterin Chantal Hoffmann (ganz rechts). Foto: Kaspar Müller-Bringmann