St. Irmgardis-Krankenhaus: Pflegeschüler leiten zwei Wochen lang einen Bereich der Chirurgie

Operationen vor- und nachbereiten, neue Patienten aufnehmen und genesene entlassen, die tägliche Visite, Überwachung und Dokumentation, die Verwaltung von Medikamenten oder auch die Koordination von Pflegeplänen: Die Aufgaben examinierter Pflegefachkräfte in der Chirurgie eines Krankenhauses sind vielfältig und herausfordernd.

Viersen-Süchteln – Genau dieser Herausforderung haben sich vier Pflegeschüler des dritten Lehrjahres am St. Irmgardis-Krankenhauses nun gestellt. Eigenverantwortlich – aber natürlich mit Unterstützung ihrer Ausbilder – leiteten Wares Hashimi, Asmae Ouarghine, Salma Barbouche und Yasmine Lamouri nun zwei Wochen lang einen Teilbereich der chirurgischen Station des Süchtelner Krankenhauses.

Das Projekt hat eine 30-jährige Tradition am St. Irmgardis-Krankenhaus und ist fester Bestandteil des abschließenden Lehrjahres. „Die Zeit mit Leitungsverantwortung ist eine wertvolle Erfahrung noch vor dem Examen“, erklärt Praxisanleiterin Anja Amft, die die Schüler während dieser Erfahrung begleitet hat, den Hintergrund. Zwei Wochen lang übernahmen die Auszubildenden alle Aufgaben einer examinierten Pflegefachkraft. Sie mussten sich selbst organisieren, Entscheidungen treffen und alle Abläufe eigenständig durchführen. Die Praxisanleiter standen dabei stets als Ansprechpartner zur Verfügung.

Ziel dieses Projektes ist es zu verstehen, welches vielfältige Aufgabenpensum im Alltag einer Pflegefachkraft täglich zu bewältigen ist. „Unsere Azubis konnten zum Beispiel Neues zum Zeitmanagement, der Organisation und Planung lernen und ihr Durchsetzungsvermögen stärken. Das sind wichtige Erfahrungen, die sie auf die Berufswelt vorbereiten“, resümiert Anja Amft. „Es war eine spannende und herausfordernde Zeit mit vielen wertvollen Lernerfahrungen“, zieht die Pflegeschülerin Yasmine Lamouri Bilanz.

Der praktische Einsatz ist für die Pflegeschüler die beste Vorbereitung auf die anstehende Prüfung und auf die Anforderungen, die später im beruflichen Alltag an sie gestellt werden. Das Projekt „Schüler leiten eine Station“ bietet dabei die Chance, Verantwortung zu übernehmen, Wissenslücken zu schließen, Qualifikationen weiterzuentwickeln und Routine im Stationsalltag zu gewinnen.

Auch ihre eigenen Ideen konnten die Pflegeschüler einbringen. So entwickelte die Gruppe zwei Konzepte, die den Arbeitsfluss auf den Stationen des St. Irmgardis-Krankenhauses künftig steigern sollen. Die angehenden Pflegefachkräfte erstellten eine Materialliste zur Wundversorgung und eine Einführungshilfe für ein Computerprogramm, welches zukünftig neuen Mitarbeitern die Einarbeitungszeit im St. Irmgardis-Krankenhaus erleichtern soll.

Zehn ereignisvolle Tage haben die jungen Erwachsenen hinter sich gebracht. Bei einem gemeinsamen Frühstück mit den Praxisanleitern ließen sie die Zeit nun Revue passieren. „Toll war vor allem die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen“, sagt Pflegeschülerin Salma Barbouche. „Durch das Projekt konnten die Auszubildenden ihr Selbstbewusstsein stärken, haben die administrativen Aufgaben auf einer Station besser kennengelernt und Ängste überwunden. Der Kurs hat durch seine harmonische und motivierte Arbeitsweise geglänzt“, lobt Anja Amft die angehenden Pflegefachkräfte.

Wer sich für die Ausbildung in der Pflege am St. Irmgardis-Krankenhaus interessiert, kann sich an Anna-Lena Birker im Sekretariat der Pflegedirektion wenden. Sie ist per Telefon unter 02162/ 899-200 oder per E-Mail an anna-lena.birker@st-irmgardis.de erreichbar. (opm)

Generalprobe bestanden: Die Auszubildenden leiten einen Teilbereich der chirurgischen Station. (Vorn, v.l.): Wares Hashimi (Auszubildender), Salma Barbouche (Auszubildende), Asmae Ouarghine (Auszubildende), Yasmine Lamouri (Auszubildende). Unterstützt wurden sie von (hinten, v.l.): Melanie Krüger (Praxisanleiterin), Carola Kulbach (Stationssekretärin), Anja Amft (Praxisanleiterin), Marlies Pasch (Pflegefachleitung und Praxisanleiterin), Thorsten Robens (Praxisanleiter). Foto: SIS