Im Jahre 1936 mehrten sich die Rufe nach einem eigenständigen Karnevalsruf, der das bisherige „Helau“ und das vereinzelte „Alaaf“ [Odenkirchen] ablösen Sollte. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Hans Pöschel [1933–1937] schrieb daher einen Wettbewerb aus.
Mönchengladbach – Die Resonanz war riesig: 1043 Vorschläge wurden eingereicht. Nicht nur Gladbacher Bürger beteiligten sich an dieser Ausschreibung, sondern auch Karnevalsfreunde aus den Nachbarstätten. Aus der Nachbarstadt Rheydt (Rheydt wurde ja bekanntlich am 1. August 1933 wieder selbstständig) waren 52 Einsendungen dabei, die Rheydter wollten damit kund tun, dass man sich zumindest karnevalistisch weiter verstehen wolle.
Vier Einsender wählten unabhängig voneinander den Ruf „Halt-Pohl“. Es waren Alex Häuser, der Dichter vieler beliebter Karnevalslieder, der Fotograf Cr. Jäger, Fr. Schmitz und A. Hönnerscheid. Welche Gründe auch immer ausschlaggebend waren, dieses „Halt-Pohl“ aus der Masse der Einsendungen herauszuheben, darüber kann man nur raten – volkstümlich ist der Ruf ohne Zweifel geworden und bis heute geblieben.
Gladbachs Schlachtruf „Halt-Pohl“ verkörperte im Jahre 1908 den Namen der Karnevalsgesellschaft, die im Fischer-Haus in Hermges ihre Sitzungen veranstalteten. Somit hat der Ruf in Mönchengladbach eine lange Tradition.
Was bedeutet nun dieses „Halt-Pohl“? Es bedeutet Aushalten, Treu zur Sache stehen, mitmachen, – und wenn man sich einmal für etwas entschieden hat – nicht mehr wankelmütig werden. „Halt-Pohl“, das heißt Treue halten dem schönen Rheinland, Treue gegenüber unserer Heimatstadt Mönchengladbach und dem vaterstädtischen Karneval.
Dieser Ruf sollten sich alle Bürger zu eigen machen, er soll erschallen zu allen frohen Zeiten, den Zeiten des Frohsinns und der Freude. (mk)