Wie behandelt man Nagelpilz bei Kindern

Wenn die Nägel Ihres Kindes brüchig sind oder sich gelblich verfärben, kann  Nagelpilz die Ursache sein. Meistens befallen die Pilzsporen die Nägel der großen Zehen, seltener die der anderen Zehen oder der Hände. 

Service – In der Regel sind Kinder weniger von Nagelpilz betroffen als Erwachsene. Aber es kommt immer häufiger vor, dass Kleinkinder und Kinder mit Symptomen von Nagelmykose in die Arztpraxis kommen. Steigende Zahlen von Pilzinfektionen bei Kindern werden auch von den Dermatologen bestätigt. Woran man Nagelpilz bei Kindern erkennen kann und was man dagegen unternehmen sollte, erfahren Sie hier.

Die unabhängige Seite gesundheitsinformation.de  berichtet, dass Schätzungen zufolge zwischen 3 und 12 % der Bevölkerung von Nagelpilz betroffen sind. Risikogefährdet sind vor allem Erwachsene und Kinder mit einem stark geschwächten Immunsystem.

Was ist Nagelpilz?
Nagelpilz ist eine Pilzinfektion der Nägel. Meist wird sie durch Fadenpilze, seltener durch Hefe- oder Schimmelpilze verursacht.

Ist Nagelpilz gefährlich?
Bei gesunden Kindern hat eine Nagelpilz-Infektion meist keine ernsthaften Folgen. Aber Pilzerkrankungen müssen behandelt werden, da sie ansteckend sind und nicht von alleine verschwinden. Falls der befallene Nagel nicht behandelt wird, verdickt er sich und der Pilz kann sich auf die anderen Nägel ausbreiten.

Die häufigsten Symptome von Nagelpilz bei Kindern
Die häufigsten Symptome von Nagelpilz sind eine gelbliche oder weißliche Verfärbung des Nagels und eine Verdickung der Nagelplatte. Der Zehennagel wirkt trübe und verliert an Glanz, manchmal wird er bröselig und brüchig. 

Hat Nagelpilz bei Kindern mit mangelnder Hygiene zu tun?
Nein, Nagelpilze sind kein Ergebnis mangelnder Hygiene. Pilze fühlen sich in feuchter Umgebung, zum Beispiel bei schwitzenden Füßen, wohl. Auch zu enge Schuhe und trockene, rissige Haut begünstigen den Nagelpilz. Kinder stecken sich häufig bei Erwachsenen oder an öffentlichen Orten, wie im Schwimmbad, an.

Ursachen für die Infektion mit Nagelmykose bei Kindern
Die genauen Ursachen sind noch nicht gänzlich erforscht. Sicher wird eine Nagelmykose (oder Nagelpilz) bei Kindern durch häufigen Kontakt mit Pilzerregern, zum Beispiel  im Schwimmbad und Verletzungen der Nägel begünstigt.

Foto: Bru-nO/Pixabay

Einige Risikofaktoren können auf jeden Fall die Entstehung von Nagelpilz beeinflussen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

1) Familienmitglieder, die an Nagelpilz leiden
Eltern oder andere Familienmitglieder mit Nagelpilz verlieren öfters winzige, infizierte Hautschüppchen. Wenn die Kinder dann barfuß laufen, oder die Schuhe der Eltern anziehen, kann der Pilz auch auf gesunde Kinderfüße übertragen werden.

2) Im Schwimmbad 
Im Schwimmbad(oder an anderen feuchten Orten)  laufen unzählige Menschen barfuß herum. Infizierte Hautschuppen, die sich am Boden befinden, können sich dann an den Kinderfüßen festsetzen. Die feuchtwarme Umgebung, bei der Pilze besonders gut gedeihen, begünstigt das Infektionsrisiko außerdem.

3) Chronische Krankheiten und schwaches Immunsystem
Bestimmte Krankheiten, wie Diabetes Typ 1 und Typ 2 favorisieren die Entstehung von Nagelpilz bei Kindern. Ebenso erhöht ein schwaches Immunsystem die Ansteckungsgefahr.

Die richtige Behandlung eines Nagelpilzes bei Kindern
Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion am Nagel sollte man sofort den Kinderarzt oder den Hautarzt aufsuchen. Dieser erkennt meistens bereits auf den ersten Blick, ob ein Nagelpilz vorliegt. Bei Unsicherheit kann eine mikroskopische Untersuchung den Befund bestätigen. Im Labor wird dann der genaue Erreger ermittelt; das unterstützt auch eine gezielte antimikrobielle Therapie. 

Der infizierte Nagel des Kindes wird mit Unterstützung des Hautarztes für längere Zeit topisch behandelt, bis die betroffene Nagelplatte komplett herausgewachsen ist. Dabei muss der Nagel auch regelmäßig gefeilt werden; die Füße sollten nach dem Duschen/ Baden gut abgetrocknet werden. Nach Absprache und mit dem Einverständnis des Hautarztes können Eltern meist selbst die Medikation vornehmen. Trotzdem sollte der Arzt den Verlauf der Pilzerkrankung regelmäßig kontrollieren.

Etwas komplizierter wird es, wenn der Nagelpilz bis zur Nagelwurzel vorgedrungen ist. Bei Erwachsenen wird in diesem Fall oft ein Antimykotikum in Form von Tabletten eingesetzt. Da diese aber verschiedene Nebenwirkungen haben können, sind sie für eine Pilz-Behandlung von Kindern weniger geeignet. Eine voll­stän­dige Hei­lung kann aber in der Regel mit einer profes­sionellen medizi­nischen Fuß­pflege­behand­lung er­reicht werden. Eine schnelle Behandlung ist besonders wichtig.

Wie kann man Nagelmykose bei Kindern vorbeugen?
Falls Ihr Kind anfällig für Fuß- oder Nagelpilz ist, sollten Sie einige Regeln befolgen, um es erst gar nicht zum Nagelpilz kommen zu lassen. 

  • Füße nach dem Duschen und Baden immer gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen. In feuchter Umgebung wachsen Pilze besonders gerne.
  • Keine engen Schuhe tragen. Möglichst nicht das gleiche Paar Schuhe zwei Tage in Folge tragen.
  • In Schwimmbädern, Umkleidekabinen und anderen öffentlichen Orten nie barfuß laufen. 
  • Falls ein Familienmitglied infiziert ist, Socken und Handtücher am besten bei 60 °C waschen, um vorhandene Pilzsporen abzutöten.
  • Schuhe und Kleidungsstücke nicht mit Anderen teilen.

Allgemein hilft auch eine ausgewogene Ernährung zur Stärkung des Immunsystems Ihres Kindes. (opm)