Rund 15 Wochen nach Kriegsbeginn hat das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor mehrere Versorgungslinien für die notleidenden Menschen in der Ukraine etabliert. Bereits seit den ersten Kriegstagen liefert die „Notapotheke der Welt“ medizinische Hilfsgüter über das westukrainische Ternopil in alle Landesteile der Ukraine.
Tönisvorst/Ukraine – In den letzten Wochen hat action medeor nun eine zweite Versorgungslinie für die Menschen in der Südukraine aufgebaut. In der Hafenstadt Odessa und der umliegenden Region werden ab sofort Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen mit dringend benötigten Medikamenten, Verbandsstoffen und medizinischer Ausrüstung versorgt. Im benachbarten Moldawien erhalten ukrainische Geflüchtete zudem Lebensmittel, Decken und Medikamente.
Unter den Einrichtungen in Odessa, die unterstützt werden, sind eine Geburtsklinik und eine Sozialapotheke. In der Klinik, in der Mütter ihre Babys zur Welt bringen, fehlt es insbesondere an Medikamenten zur Stillung von Blutungen und medizinischer Ausrüstung für Operationen. In der Sozialapotheke werden Medikamente kostenfrei an Bedürftige ausgegeben – unter ihnen viele Rentner und Geflüchtete aus den östlichen Landesteilen. In der Sozialapotheke erhalten sie zusätzlich Lebensmittel, Babynahrung und Hygieneartikel.
Zusammen mit verschiedenen Partnern organisiert action medeor dringend benötigte Hilfe nicht nur in Odessa, sondern auch in Moldawien. Das ukrainische Nachbarland gilt als das ärmste in Europa und hat in den letzten Wochen hunderttausende geflüchtete Familien aus der Ukraine aufgenommen, die nun untergebracht und versorgt werden müssen. Viele moldawische Familien haben Geflüchtete in ihre Häuser aufgenommen, andere sind in speziellen Einrichtungen untergebracht. In zwei dieser Flüchtlingsunterkünfte rund um die Stadt Comrat verteilt action medeor seit April Lebensmittel, Decken und Hygieneartikel an Geflüchtete. Zudem werden fast 3.000 aufnehmende moldawische Familien mit Lebensmitteln unterstützt. Um die Gesundheitsversorgung in der Region aufrecht zu erhalten, wird action medeor außerdem das Bezirkskrankenhaus Comrat mit Medikamenten und medizinischem Bedarf unterstützen.
Die humanitäre Hilfe im Raum Odessa und in Moldawien soll in den nächsten Monaten noch deutlich ausgeweitet werden. Geplant ist die Unterstützung weiterer grenznaher Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sowohl auf moldawischem als auch auf ukrainischem Gebiet. Schon jetzt behandeln die Kliniken der Region eine steigende Zahl von Verletzten und Verwundeten, viele davon aus der umkämpften Stadt Mykolajiw. Diese Situation könnte sich noch verschärfen, wenn die Frontlinie sich Odessa nähern sollte. Auch die Lieferung weiterer Krankenwagen haben die Helfer von action medeor daher auf ihrem Plan. Vorbereitende Gespräche und Vereinbarungen mit den örtlichen Behörden sind dazu gerade im Gange, so dass die Hilfe für die Menschen in der Südukraine in nächster Zeit noch deutlich verstärkt werden kann.
Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Online unter www.medeor.de/spenden oder über das Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93 bei der Sparkasse Krefeld, Stichwort „Nothilfe weltweit“.
Auch das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, in dem action medeor Mitglied ist, ruft aktuell zu Spenden für die Ukraine auf. Spendenkonto DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort „Nothilfe Ukraine“. (opm)